#1 - AIRPOWER24
Shownotes
In der ersten Folge von HEERgehört nimmt euch Marcel Taschwer mit hinter die Kulissen der größten Airshow Europas. Auf der AIRPOWER24 in Zeltweg spricht er mit all jenen, die dieses Großevent möglich machen.
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Transkript anzeigen
00:00:00: Ich kann jetzt sagen, nachdem ich es selber erlebt habe, also wirklich atemberaubend und ein Privileg,
00:00:08: dass man das in Österreich und beim Bundesheuer machen darf.
00:00:11: Ich finde, die Airpower hat so viel Atmosphäre und bringt einem so viel Freude.
00:00:16: Das ist extrem leiwand.
00:00:18: Ich bin dazu da, damit ich im Ernstfall bzw. im Anlassfall, das heißt, wenn es raucht, stinkt,
00:00:25: und wenn die Leute schreiend durcheinanderlaufen, ich das Chaos überblicke und Maßnahmen setze.
00:00:31: HEERgehört - Der Bundesheer-Podcast.
00:00:37: Wie fühlt sich ein Pilot dem hunderttausende Menschen zu jubeln?
00:00:44: Wie viele Soldaten braucht es, um einen Flugplatz in eine Eventlocation zu verwandeln?
00:00:49: Und was ist eigentlich ein Display Director?
00:00:52: Hallo und herzlich willkommen zur ersten Folge des Bundesheer-Podcasts HEERgehört.
00:00:57: Mein Name ist Marcel Taschwer und ich freue mich, dass ihr mit dabei seid und zuhört.
00:01:02: Zum Auftakt befinden wir uns in Zeltweg am Fliegerhorst Hinterstoisser.
00:01:06: Hier findet derzeit die größte Airshow Europas statt, nämlich die Airpower.
00:01:11: Mehr als 200 Luftfahrzeuge aus über 20 Nationen kommen an zwei Tagen zum Einsatz
00:01:17: und die Piloten zeigen ihr Können, sowohl in der Luft als auch am Boden.
00:01:21: Hunderttausende Besucher bewundern die Show und bejubeln die Piloten,
00:01:25: aber zu so einem Event gehört noch viel mehr und deswegen nehmen wir euch in der ersten Folge mit hinter die Kulissen dieses Spektakles.
00:01:33: Wer die Anreise mit Bus, Bahn oder dem Auto hinter sich gebracht hat,
00:01:39: befindet sich jetzt an den Toren an zum Fliegerhorst Hinterstoisser
00:01:42: und für die Zuhörer, die noch nie hier waren, kurz die Augen schließen,
00:01:46: ein idyllischer Flugplatz umgeben von sanften Hügeln und davor mehrere Eingänge,
00:01:51: an denen Soldaten stehen und die Zutrittskontrollen durchführen,
00:01:54: und zwar die Milizsoldaten des Jägerbataillon Wien 1, den sogenannten Hoch- und Deutschmeistern.
00:02:01: Die machen hier die Zutrittskontrolle und an meiner Seite habe ich den Richard.
00:02:05: Wie schaut denn dein Job hier aus?
00:02:07: Also mein Name ist Oberleutnant Leeb Richard.
00:02:10: Ich bin der stellvertretende S2 und Aufklärungszugskommandant des Jägerbataillon Wien 1, Hoch- und Deutschmeister.
00:02:16: Wir sind im Norden eingesetzt sowie auch im Süden bei den Zutrittsgates und kümmern sich um die militärische Sicherheit,
00:02:22: so dass keine verbotenen Gegenstände und sonstiges auf das Veranstaltungsgelände transportiert wird.
00:02:27: Also wir haben schon angesprochen, Miliz, du bist quasi ein Bürger in Uniform.
00:02:31: Was machst du denn in deinem Zivilberuf?
00:02:34: Im Zivilberuf habe ich mehrere Berufe, aber mein Brotberuf ist die Amtsleitung
00:02:38: auf einem Gemeindeamt in Niederösterreich nebenbei zwei Nebenberufe und zwar einmal der Reitsport,
00:02:43: der Westernreitsport, wo ich Pferd- und Reiter ausbilde und die auf das Turnier führe.
00:02:47: Und der Zweite ist ein kleiner Hobbyberuf und das ist die Schauspielerei.
00:02:51: Du hast die Ausbildung bereits angesprochen. Wie hat bei euch die Ausbildung bzw. die Vorbereitung ausgesehen?
00:02:56: Im Vorfeld, also unsere Vorbereitung hat so ausgesehen, dass wir in Zusammenarbeit mit der Garde
00:03:01: und mit der Militärpolizei Ausbildung erhalten haben und uns so bestmöglich vorbereitet haben
00:03:06: für die Airpower 2024.
00:03:09: Also ihr legt ein Hauptaugenmerk auf verbotene Gegenstände.
00:03:12: Was ist denn so der Klassiker, den die Besucher mitnehmen?
00:03:15: Der Klassiker ist natürlich das Jausenmesser, dass ich mir das mitnehme,
00:03:19: dass ich mir mein kleines Würstel abschneiden kann oder meine kleine Scheibe Brot abschneiden kann.
00:03:23: Das ist aber natürlich absolut verboten.
00:03:25: Selbst das kleinste Jausenmesser oder Taschenmesser darf hier nicht mit auf die Show gebracht werden.
00:03:32: Also im Moment schaut ja da alles sehr ruhig und gesittet aus, aber was ist, wenn eine Person doch nicht so kooperativ ist?
00:03:38: Falls diese Situation eintreffen sollte, haben wir im Nahbereich die Militärpolizei und die wird dann eingreifen.
00:03:44: Ich sage danke für die ersten Einblicke, wir haben nichts Verbotenes mit und wir waren kooperativ.
00:03:48: Also wir dürfen rein und wir schauen uns das Veranstaltungsgelände jetzt genauer an.
00:03:53: Wir stehen jetzt schon mitten am Veranstaltungsgelände und es fällt auf,
00:04:00: da wo vorher Wiese war, stehen jetzt Zelte, Container und Tribünen und das Pionierbataillon 2 aus Salzburg hat da Großartiges geleistet
00:04:07: und innerhalb kürzester Zeit alles errichtet, was es für ein gelungenes Event braucht.
00:04:11: Und der Kommandant steht grad neben mir, der Markus. Herr Major, kannst du uns da näheres erzählen?
00:04:16: Servus Marcel, grüß dich.
00:04:18: Wir sind vom Pionierbataillon 2 aus Salzburg.
00:04:20: Wir sind mit der Pionierbaukompanie mit knapp 100 Männern und Frauen aus Salzburg nach Zeltweg verlegt.
00:04:26: Wir haben dort mehrere schwere Pioniermaschinen, angefangen vom Radlader über den Teleskoplader, Kompaktlader,
00:04:32: Bagger in 2,7 bis 20 Tonnen, Kräne von 26 bis 150 Meter Tonnen und Faltstraßengeräte.
00:04:41: Da haben wir alles mit, was wir zum Durchführen der Unterstützung der Veranstaltung brauchen.
00:04:45: Also es fällt schon auf, sehr viele Container mit sehr vielen Holzkonstruktionen.
00:04:50: Was passiert mit dem ganzen Material nach der Erbauer?
00:04:53: Wir haben jetzt momentan knapp 200 Container verbaut.
00:04:57: Einige davon haben Holzkonstruktionen zur Unterstützung drauf bekommen.
00:05:01: Das Holz, das abgebaut wird, wird von uns dokumentiert und entsprechend abgebaut,
00:05:07: sodass es nächstes Jahr bei der nächsten Airpower oder in zwei Jahren wieder verwendet werden kann.
00:05:12: Also normalerweise seid ihr ja im Katastropheneinsatz.
00:05:14: Das heißt, ihr errichtet Brücken, ihr räumt nach Unwettern weg, nach Murenabgängen etc.
00:05:19: Was ist das Spannende bei diesem Einsatz oder was sind die Herausforderungen?
00:05:23: Die Herausforderung ist die Zusammenarbeit mit vielen verschiedenen Dienststellen.
00:05:28: Im Katastropheneinsatz haben wir eher die Einsatzkräfte vor Ort als Ansprechpartner.
00:05:32: In diesem Fall haben wir angefangen von verschiedenen Waffengattungen innerhalb der Luftstreikräfte als auch in den Landstreitkräften
00:05:38: und zivile Vertragsfirmen haben wir zu tun.
00:05:41: Das heißt, da gehört sehr viel genau koordiniert, wann, wo, was für ein Arbeitsschritt erfolgt.
00:05:46: Und dort das richtige Mittel mit der richtigen Kräfteanzahl am richtigen Ort ist.
00:05:51: Also einen herzlichen Dank an die Pioniere.
00:05:54: Die Pioniere sind aber nicht die Einzigen, die im Einsatz sind.
00:05:57: Es gibt noch viel mehr Personen, die von früh bis spät arbeiten und dieses Event ermöglichen.
00:06:01: Und wer das aber ist und wie viele es sind, das weiß unser Personalchef, der Markus.
00:06:06: Und bei dem sind wir jetzt bei der Anmeldung im Akkreditierungsbüro.
00:06:09: Servus Marcel, danke für die Einladung.
00:06:12: Ganz kurz von meiner Seite einen kurzen Überblick über den Personalstand.
00:06:18: Wir haben für die Airpower 2024 ca. 6.800 Mitarbeiter akkreditiert.
00:06:28: Und wie läuft das ganz grob gesprochenab? Wir haben eine Vorbereitungsphase gehabt in den letzten Wochen und Monaten,
00:06:38: wo wir in einer Datenbank einen sogenannten Organisationsplan eingegeben haben.
00:06:45: Und dieser Organisationsplan wurde mit Personen befüllt.
00:06:49: Sei es mit militärischen Personen, zivilen Personen im Dienststand des BMLV,
00:06:54: oder auch externe Personen wie Mitarbeiter von Fremdfirmen Red Bull, Partner Red Bull
00:07:01: oder sonstigen externen zivilen Personal.
00:07:05: Kann man da ungefähr sagen, wie viel das ausmacht, wie viel zum Beispiel aus der Miliz kommen,
00:07:10: wie viel Frauen dabei sind, wie viel bei der Vorführung selber mit dabei sind.
00:07:15: Also Pilotinnen und Piloten, wie gliedert sich das ungefähr?
00:07:18: Ja, also wir haben da eine recht komplizierte Gliederung.
00:07:22: Aber grob kann man davon sprechen, dass wir ca. 3.500 Soldaten eingesetzt haben,
00:07:31: davon ca. an die 150 Frauen und ca. 500 Zivilbedienstete des Ressorts.
00:07:41: Und weil du angesprochen hast, bei den externen haben wir auch diese fliegerischen Teile,
00:07:49: die in etwa einen Stand von 1.000 Personen haben.
00:07:55: Fehlen die Personen dann nicht im Normalbetrieb, sag ich jetzt mal?
00:07:59: Es ist so, dass die Personen aus unterschiedlichsten Dienststellen im gesamten Ressort kommen.
00:08:06: In der Regel ist natürlich nicht die gesamte Dienststelle vor Ort.
00:08:10: Es gibt Stellvertreter von Kommandanten, von einzelnen Personen, auch Stellvertreter-Regelungen,
00:08:17: die die Arbeit für den Noanbetrieb übernehmen zu Hause.
00:08:20: Generell muss man aber sagen, die Airpower ist eine Einsatzaufgabe des gesamten Ressorts.
00:08:30: Somit wird im Rahmen der allgemeinen Einsatzvorbereitung hier das geübt,
00:08:38: was in einem realen Einsatz auch gefordert ist.
00:08:42: Du hast das ja schon angesprochen, also die kommen aus dem gesamten Bundesgebiet zusammen.
00:08:46: Das bedeutet aber auch, dass die nicht jeden Tag nach Hause fahren können.
00:08:50: Bedeutet, wir brauchen auch für ca. 6.800 Personen Unterkünfte. Wie habt ihr das gemanagt?
00:08:57: Es ist so, dass bei dieser Teilprojektgruppe 1, die für das Personalwesen zuständig ist,
00:09:03: ist natürlich auch die Unterkunft-Gestellung eine große Herausforderung.
00:09:08: Wir haben im Vorfeld bei ca. 110 Unterkunftbeistellern Unterkünfte angemietet,
00:09:16: nach einer entsprechenden Bedarfserhebung durch die einzelnen Organisationselemente.
00:09:21: Und da spricht man in etwa von 4.000 Betten.
00:09:25: Man darf nicht vergessen, sehr viele Bedienste sind auch vor Ort, die auch ihren Wohnsitz vor Ort haben.
00:09:30: Und da sprechen wir auch ungefähr von einem Umkreis von 55 Unterkunftsbeistellern
00:09:39: in Nahbereich in etwa rund um 15 Kilometer, zwischen 15 und 30 Kilometer ca. 25 Beisteller
00:09:47: und weiter weg, sprich mehr als 30 Kilometer ca. 30.
00:09:53: Also, ich sage mal, danke für diese Einblicke.
00:09:56: Sehr viel an organisatorischem Aufwand im Bereich der Anmeldung.
00:10:00: Das heißt für uns, wir sind angemeldet, wir haben eine Unterbringung und jetzt ich rieche es schon.
00:10:05: Wir schauen weiter zur Küche ums Eck und zum Verantwortlichen von der Verpflegung.
00:10:09: Jetzt geht es weiter zur nächsten Station, denn ohne Mampf kein Kampf.
00:10:14: Und liebe Zuhörer, ich rieche es, ihr leider nicht.
00:10:18: Aber ich stehe ums Eck von einer Küche und neben mir steht der Verantwortliche für die Verpflegung,
00:10:23: Markus. Markus, Planung und Vorbereitung für so ein Event ist natürlich alles.
00:10:28: Wie hat sich das hier dargestellt?
00:10:30: Es ist also hat sich folgendermaßen dargestellt.
00:10:32: Die Planungsphase beginnt circa im Vorjahr mit Dezember, fängt an mit Erstellung des Speiseplanes,
00:10:40: bzw. mit Absprachen mit den Firmen, mit den Verantwortlichen.
00:10:45: Und so wird einmal geschaut, ob das zu diesem Zeitpunkt geliefert werden kann.
00:10:51: Also der Speiseplan ist sehr vielseitig, vor allem auch mit dem Schwerpunkt auf Regionalität und Nachhaltigkeit.
00:10:57: Aber was bedeutet das eigentlich beim Essen und was wird eigentlich alles zubereitet?
00:11:02: Genau, also das ist auch ein großer Part bei uns.
00:11:05: Wir versuchen natürlich, eine sehr ausgewogene Ernährung zu preisen.
00:11:11: Und da müssen wir auch beachten, dass wir unterschiedliche Soldaten, Soldatinnen haben.
00:11:16: Das heißt also, dass das tatsächlich ausgewogen ist, dass man auch die Religion mit einfließen lässt in den Speiseplan
00:11:23: und dass natürlich jeder satt wird.
00:11:26: Also du bringst natürlich sehr viel Erfahrung mit und du hast das schon öfter gemacht.
00:11:30: Was ist da für dich immer wieder das Highlight?
00:11:32: Also die Herausforderung ist bestimmt einmal, dass es immer so ein großer Verpflegsstand ist.
00:11:37: Man ist unter Anführungszeichen weiter weg von zu Hause.
00:11:40: Man arbeitet mit Personal zusammen, was man nicht alltäglich zusammen arbeitet.
00:11:45: Und diese zeitliche Begrenzung innerhalb dieser 7 Tage eigentlich relativ viel zu schaffen.
00:11:52: Also für das leibliche Wohl der Besucher ist gesorgt und zwar nicht nur mit Essen und Trinken,
00:12:00: sondern am gesamten Veranstaltungsgelände sind Sanitäter und Ärzte im Einsatz,
00:12:04: die sich um die Gesundheit der Besucher kümmern.
00:12:06: Und ich glaube besonders bei den aktuellen Temperaturen ist das ganz wesentlich.
00:12:10: Oder wie sieht es die Expertin?
00:12:12: Und da darf ich die Frau Doktor neben mir begrüßen.
00:12:14: Grüß dich aus Roswitha.
00:12:15: Hallo.
00:12:16: Was sind momentan die Herausforderungen?
00:12:18: Naja, momentan ist es so, dass die Wetterlage viel versprechend ist,
00:12:22: im Sinne von viel Sonnenschein.
00:12:24: Das birgt insofern Gefahren für die Besucher,
00:12:28: als dass sie zu wenig Flüssigkeit aufnehmen, wie schon die Vergangenheit gezeigt hat.
00:12:32: Das heißt Kreislauf-Kollaps ist ein Thema, vor allem Jugendliche essen zu wenig.
00:12:38: Die haben dann Unterzuckererscheinungen, Sonnenbrände und ein Sonnenstich ist ein Thema.
00:12:46: Also Rückblickend betrachtet ist ja nicht der erste Airshow, wo du mit dabei bist.
00:12:50: Aber was ist dir so positiv in Erinnerung geblieben?
00:12:53: Positiv ist für uns in der Sanität dann schon,
00:12:56: wenn wir wirklich schwere Erkrankungen erfolgreich behandeln können.
00:13:00: Es gibt in der Vergangenheit zum Beispiel Herzinfarkte,
00:13:05: die während der Airpower auftreten, die wir dann erfolgreich behandeln.
00:13:12: Die Patienten werden ausgeflogen und gesunden in weiterer Folge.
00:13:17: Du hast das Ausfliegen schon angesprochen.
00:13:19: Wie schaut denn der Einsatz aus, wenn bei der Show selbst was passieren würde?
00:13:23: Da geht es darum, dass die Besucher wohlbehalten des Veranstaltungsgelände verlassen
00:13:31: und Personen, die eine sanitätsdienstliche Versorgung benötigen, diese auch erhalten.
00:13:37: Und der Abtransport erfolgt dann bodengebunden oder auch über die Luft,
00:13:43: für diese Eventualfälle sind wir gut aufgestellt.
00:13:47: Neben der Sanität wird der Sicherheitsaspekt in allen Belangen groß gehalten
00:13:56: und das ist auch Dank der ausgezeichneten Planung.
00:13:59: Der reibungslose Ablauf der Show findet nämlich im 10. Stock des Towers statt.
00:14:03: In diesen Hochsicherheitsbereich hat normalerweise nur ausgesuchtes Personal zutritt,
00:14:07: aber heute nehmen wir euch mit hinein zum Displaydirektor, nämlich zum Herrn Oberstleutnant Thomas Ploder.
00:14:13: Der steht jetzt bereits neben mir und wir sehen über den Flugplatz.
00:14:17: Thomas, wie kann man sich deinen Job als Display Director vorstellen?
00:14:21: Wir sind hier im 10. Stock des Kontrollturms in Zeltweg.
00:14:26: Da ist die Militärflugleitung beheimatet mit den Air-Traffic-Controllern,
00:14:30: die eigentlich für die Koordinierung und die sichere Flugdurchführung des Flugbetriebs verantwortlich sind.
00:14:36: Und jetzt bei der Airpower bin ich mit meinem Team dort als Gast bei den Air-Traffic-Controllern
00:14:42: und wir schauen, dass wir den Ablauf der Airpower so gut wie möglich, so sicher wie möglich
00:14:48: und so spannend wie möglich für unsere Zuschauer durchführen.
00:14:52: Also das ist ja alles teilweise minutiös geplant, während die einen noch in der Luft sind,
00:14:56: sind die anderen schon in der Vorbereitung am Boden. Wie viel Vorbereitung und Planung braucht das Ganze?
00:15:01: Insgesamt sind wir schon über ein Jahr in Planung und jetzt in den letzten Monaten und Wochen
00:15:07: sind wir dann ins Detail gegangen, wo wir jetzt wirklich wissen, wer aller zu uns zur Airpower kommt,
00:15:12: jetzt im speziellen in das fliegende Display.
00:15:15: Und da habe ich natürlich versucht, ein spannendes und abwechslungsreiches Programm zu kreieren,
00:15:20: dass wir einmal was Schnelles, was Langsames, was Lautes, was Altes, was Neues
00:15:25: und natürlich auch Helikopter, Kunstflugteams, also alles, was die fliegerische Palette bietet,
00:15:31: da interessant zusammenstellen und wie du gesagt hast, das Ganze wird minutiös dann exekutiert,
00:15:38: weil wir eigentlich keine längeren Pausen haben wollen, sondern immer was in der Luft ist
00:15:43: natürlich überschlagend quasi arbeiten. Das eine Team wartet schon, das andere ist
00:15:48: gerade noch in der Luft und das andere rollt vielleicht zurück oder stellt
00:15:51: gerade wieder die Motoren ab. Also du machst das ja nicht zum ersten Mal, aber
00:15:54: ist es nicht immer wieder was ähnliches? Das ist ja genau das Spannende, wenn man
00:16:00: das nicht nur einmal macht, sondern öfter, dass man immer wieder die Abwechslung hat.
00:16:04: Das sind immer verschiedene Teilnehmer aus dem militärischen Bereich, wie auch
00:16:08: aus dem Zivilen und aus den verschiedenen Nationen. Jeder hat ein bisschen
00:16:12: andere Wünsche und möchte anders betreut werden und so weiter. Bei gewissen
00:16:18: muss man auf die eine Sache aufpassen, bei den anderen auf was anderes. Manche
00:16:22: fliegen mit Rauch, die anderen schießen Flares. So das ist alles zu berücksichtigen
00:16:27: und zu koordinieren und also da wird uns sicher nicht langweilig und wenn man das
00:16:32: auch öfter macht, da braucht sich niemand
00:16:36: Sorgen machen, dass uns da fad wird. Du hast die Abwechslung schon angesprochen
00:16:39: und du bist ja früher auch im Cockpit gesessen. Welche Position ist jetzt
00:16:42: spannender oder welche anstrengender? Fliegen oder koordinieren? In meinen
00:16:47: jüngeren Jahren bin ich zum Beispiel auch mit das Saab105 Display geflogen, auch
00:16:52: mit den Großformationen bei der Aipower 2011 schon lange her, wo ich das Eurofighter
00:16:58: Display, das Two-Ship-Display fliegen hab dürfen. Das war zu seiner Zeit toll, auch anstrengend.
00:17:05: Irgendwann bin ich dann reingerutscht nach der aktiven Fliegerei bei der Airpower
00:17:10: in das sogenannte Brieferteam, wo wir die verschiedenen Teilnehmer über die
00:17:15: unsere Gegebenheiten eben briefen und über die Vorschriften und Regeln und
00:17:19: dann hat mich für die Airpower 16 der damalige eingeteilte Display Director
00:17:23: gefragt, ob ich seinen Stellvertreter mache.
00:17:26: Das habe ich dann 2016 und 2019 gemacht und dann ist es eigentlich üblich, dass
00:17:31: immer der Stellvertreter übernimmt. Somit war ich 2022 dann Display-Direktor
00:17:35: und jetzt 24 auch wieder. Und nach dieser Airpower werde ich den Job dann an meinen
00:17:40: jetzigen Stellvertreter übergeben und dann darf er seine Erfahrungen in diesem
00:17:43: Job machen. Also nur für unsere Zuhörer, ja, er sagt in seinen jüngeren Jahren, aber
00:17:47: mir gegenüber steht ein top trainierter, Mitte 40-jähriger Pilot. Aber genug von
00:17:53: dem, danke Thomas für die Einblicke, wir schauen weiter.
00:17:57: Wir gehen ein paar Stockwerke tiefer vorbei an der Wetterberatung, an der
00:18:02: Flugplatzkontrolle und direkt hinein ins organisatorische Herzstück der Airpower,
00:18:07: nämlich die Einsatzzentrale. Und hier laufen die Infos bei einer Person zusammen
00:18:12: und zwar beim Georg. Grüß dich. Guten Morgen, Marcel, Servus.
00:18:15: Wie kann man sich das vorstellen, dass du quasi die wissende Person bist, die alle
00:18:19: Informationen erhält? Ich bin dazu da, damit ich im Ernstfall bzw. im Anlassfall,
00:18:26: das heißt, wenn es raucht, stinkt, brennt und wenn die Leute schreiend durcheinander
00:18:30: laufen, ich das Chaos überblicke und Maßnahmen setze. Was wir natürlich alle
00:18:34: nicht hoffen, aber das ist meine zentrale Aufgabe. Wie bereitet man sich aufs
00:18:38: Chaos vor? Wie koordiniert man so viele Stellen? Wir haben durchgeführt
00:18:44: Anfang Juli so ein dreitägiges Planspiel mit allen relevanten
00:18:48: Organisationselementen, alle die hier einwirken und das war der erste Schritt und
00:18:53: wir haben vorige Woche am Freitag nochmal um das Ganze zu verfeinern, vor allem
00:18:56: auch im Zusammenhang mit der Behörde, weil die hier die relevante Stelle ist,
00:18:59: das heißt mit der Bezirkshauptmannschaft Murtal, Landespolizeidirektion und so weiter und so
00:19:03: sofort also im Großen auch mit den Blaulichtorganisationen eine letzte
00:19:07: Abstimmung durchgeführt, damit wir im Anlassfall, wenn es hart hergeht,
00:19:11: einsatzbereit sind. Also wir sind vorbereitet. Kann man da ungefähr
00:19:15: Zahlen nennen mit wieviel Stellen du dich da koordinieren musst? Also im Anlassfall
00:19:19: sind das mehr als wie zehn, also ich greife zwei relevante heraus, das ist das
00:19:24: Militärkommando Steiermark, das natürlich die zivilmilitärische
00:19:26: Zusammenarbeit mit der Bezirksverwaltungsbehörde und den Blaulichtorganisationen
00:19:30: durchführt und auch das Stabsbataillon, das vor allem mit Mannschaft und Geräten
00:19:35: uns unterstützt. Im Anlassfall, also das sind die zwei wesentlichen Teile, aber
00:19:38: natürlich auch viele andere. Ich muss nach unten und zur Seite koordinieren und
00:19:43: synchronisieren, aber ich darf auch nicht vergessen den Air Chief bzw. den
00:19:46: Kommandant der Task Force zu informieren und um Directive & Guidance, also Befehle
00:19:53: einzuholen, damit ich die dann umsetzen lasse. Du hast das vorher angesprochen, es
00:19:58: kracht, es stinkt, es wünscht sich keiner, es wird hoffentlich nicht passieren, aber
00:20:02: was wäre der Worst Case oder auf was habt ihr euch vorbereitet? Das wozu ich und
00:20:08: wir da sind und uns vorbereitet haben, ist die Rammstein-Katastrophe mit unzähligen
00:20:12: Toten in Deutschland vor Jahren. Das ist unser, leider Gottes, ist unser Maßstab,
00:20:17: auf den bereiten wir uns vor und das ist unser Grund warum wir da sind und uns
00:20:22: auch in den letzten Tagen und Wochen vorbereitet haben und auch jetzt
00:20:26: nach wie vor feinabstimmen. Das bedeutet die Sicherheitsvorkehrungen sind sehr
00:20:31: hoch in sehr vielen Bereichen. Bereitet dem Wissenden noch irgendwas Kopfschmerzen
00:20:35: für die Airpower? Für mich nicht, es geht nur, also ich vertraue auf die
00:20:39: Ausbildung auf allen Ebenen, also vom letzten Mann der das dann durchführt,
00:20:43: bis bis zum Air Chief, also jeder weiß was er zu tun hat und auf das vertraue ich.
00:20:47: Und es wird eine sichere Veranstaltung davon gehe ich aus und kleine Hoppalas
00:20:52: geschehen immer, aber für das große Ganze sind wir vorbereitet. Dann sage
00:20:56: danke für die Einblicke und für uns geht es jetzt weiter von der Planung
00:20:59: direkt zur Durchführung und dafür schauen wir aufs Rollfeld.
00:21:03: Und nach einem kurzen Fußmarsch sind wir bereits jetzt am Rollfeld und neben mir
00:21:08: stehen zwei Jung-Piloten, grundsätzlich wollten wir ja immer nur einen Gesprächspartner,
00:21:12: aber zwei sind besser als einer. Der Raffi und der Floh und gleich direkt rein.
00:21:17: Was ist das für ein Gefühl, was für Emotionen kommen da hoch, wenn einem
00:21:20: hunderttausende Besucher zujubeln? Hallo Marcel, freut mich, dass du uns da
00:21:24: rausgegriffen hast und mir die Frage stellst. Ist wirklich ein unglaubliches Gefühl.
00:21:28: Wir sind zwar sehr konzentriert, vor allem beim Displayfliegen, dass wir die
00:21:33: Timings perfekt einhalten, aber wenn man zwischendurch aus dem Fenster rausschaut
00:21:36: und die Menschenmengen sieht, die Stimmung sieht, dann ist es natürlich,
00:21:40: das geht an niemanden vorbei, also jeder Pilot freut sich, wenn er da im Cockpit sitzen darf.
00:21:44: Ich persönlich war schon bei der Airpower, einmal als Flugschüler und einmal als Militärpolizist,
00:21:50: bevor ich in die Fliegerei gegangen bin und da steht man natürlich am Boden und denkt sich immer
00:21:54: oh mein Gott, was muss das für ein Erlebnis sein, wenn man fliegen darf?
00:21:58: Und ich kann dir sagen, nachdem ich es selber erlebt habe, also wirklich atemberaubend und
00:22:02: ein Privileg, dass man das in Österreich und beim Bundesheer machen darf.
00:22:06: Raffi, wie ist das bei dir? Was sind da die Highlights bzw. wie bist du überhaupt zu Fliegerei gekommen?
00:22:11: Also zu Fliegerei bin ich gekommen, da die Faszination zu den Flugzeugen schon immer bestanden hat.
00:22:17: Ob das jetzt damals war, wenn der Papa Topgun geschaut hat oder ob man da irgendwelche Rotoren klappern hört,
00:22:22: das ist natürlich was ganz Besonderes.
00:22:24: Für mich ist das was ganz besonders da bei der Airpower zu sein.
00:22:28: Damals natürlich noch als Zuschauer und sich zu wünschen, selber mal fliegen zu können
00:22:32: und jetzt das erste Mal wirklich als fliegender Teil mit dabei zu sein.
00:22:36: Das Besonderste ist einfach, dass man so viele unterschiedliche Luftfahrzeuge sieht,
00:22:40: dass man mit Leuten zum Reden kommt, über andere Geschichten aus, also drüber tratschen kann
00:22:45: und natürlich durch die Menschenmassen durchgehen kann und mit vielen Leuten einfach da ins Reden kommt.
00:22:53: Also es sind ja über 200 Luftfahrzeuge, über 20 Nationen. Flo, was ist da dein Highlight?
00:22:59: Also nachdem wir aus dem Hubschrauberbereich kommen und auch international oft an Übungen teilnehmen
00:23:04: und Ausbildungen machen, ist es natürlich immer ein super Event, um Leute wieder zu treffen,
00:23:10: die man schonmal im Ausland getroffen hat, sich auszutauschen, wie geht's denen.
00:23:14: Und im Hubschrauberbereich sind wir da eine große Familie europaweit oder weltweit
00:23:17: und man freut sich immer wieder, wenn man sich sieht. Das ist natürlich ein absolutes Highlight.
00:23:21: Aber auch die Kollegen von der Flächenfliegerei, wenn man die sieht,
00:23:25: die Feindseligkeiten, die es früher gegeben hat, die gibt es nicht mehr.
00:23:28: Also wir sind alle eine große Familie und wir haben Spaß. Das ist ein sehr tolles Highlight.
00:23:33: Also es wird bereits gewunken, ihr müsst schon wieder weiterfliegen.
00:23:36: Es genügen auch, glaube ich, an dieser Stelle zwei Fragen,
00:23:38: denn wir haben eine weitere Podcast-Folge für euch zu Hause vorbereitet.
00:23:42: Eine Pilotenfolge, Spoiler Folge Nummer zwei. Wir hören uns dort.
00:23:46: Ja und unsere Piloten heben ihn Kürze ab, aber damit die auch abheben können,
00:23:53: braucht es mehrere Personen, die bereits am Boden daran arbeiten.
00:23:56: Das sind Fluglotsen, das sind Radarleitoffiziere, das sind Techniker.
00:24:00: Und neben mir steht der Wolfi. Wolfi, was ist dein Job?
00:24:03: Mein Job ist es Luftfahrttechniker zu sein am neuen Hubschraubersystem
00:24:08: AW169, auch besser bekannt als Lion.
00:24:11: Und damit er jeden Tag abheben kann, müssen wir den checken, rangieren
00:24:17: und klarmachen zum Abflug.
00:24:20: Wie wird man Techniker?
00:24:21: Wie wird man Techniker? Also grundsätzlich muss man mal den Militärdienst antreten,
00:24:27: wenn man Militärluftfahrttechniker werden möchte.
00:24:30: Dann hat man eine vierjährige Ausbildung direkt beim Militär.
00:24:33: Und dann wird man eigentlich Techniker.
00:24:36: Die Piloten haben uns das ja schon beschrieben, die kreisen über den 100.000en Zusehern
00:24:41: und das gibt so ein bisschen Gänsehautgefühl.
00:24:43: Was ist das Spannende für dich bei dieser Airpower?
00:24:46: Das Spannende für mich sind einfach die verschiedenen internationalen Teilnehmer.
00:24:52: Und vor allem die Hubschrauber.
00:24:54: Ist das dein Höhepunkt?
00:24:56: Definitiv. Das ist extrem leiwand.
00:24:59: Dann sag ich einmal danke für diese Einblicke. Wir lassen dich weiter schrauben,
00:25:03: dass es weiterhin so gut funktioniert.
00:25:05: Wir verlassen jetzt das Rollfeld, begeben uns mitten in den Besucherraum.
00:25:08: Denn da wimmelt es bereits von Kameras, Handys, die alle das Spektakel mitfilmen.
00:25:13: Also wir stehen jetzt schon mitten in einer Menschenmenge.
00:25:17: Überall sieht man Personen, die ihre Handys gezückt haben, die Fotos machen und filmen.
00:25:21: Und für alle, die es dieses Mal halt nicht geschafft haben,
00:25:24: wir haben unser Social Media Team hier vor Ort.
00:25:27: Und die Angi ist eine der Expertinnen.
00:25:30: Angi, wie war's für dich?
00:25:32: Ja, hallo.
00:25:34: Ich finde, die Airpower hat so viel Atmosphäre und bringt einem so viel Freude.
00:25:39: Wir sind voller Gaude hier und freuen uns über jeden Beitrag,
00:25:43: was wir online stellen können für alle Besucher oder Menschen,
00:25:46: die es jetzt halt nicht daher geschafft haben.
00:25:48: Du hast schon gesagt, wir, das heißt, das Team ist ein bisschen größer.
00:25:50: Aus wie vielen Personen besteht das? Wie lange seid ihr schon da?
00:25:53: Was habt ihr produziert?
00:25:55: Also wir sind insgesamt 9 Leute bei uns im Newsroom,
00:25:59: von Social Media-Spezialistinnen bis Cutterinnen.
00:26:03: Und wir arbeiten da wirklich Hand in Hand
00:26:07: und sind hier gemeinsam auf der Airpower immer in Teams unterwegs
00:26:11: und schneiden und filmen alles Mögliche an tollem Material.
00:26:15: Also ihr habt das ja seit Anbeginn miterlebt.
00:26:17: Was waren denn eure Highlights?
00:26:19: Also die Highlights waren auf jeden Fall die Flieger,
00:26:23: was jetzt reingeflogen sind die ganze letzte Woche.
00:26:25: Vor allem gerade die ausländischen Flugzeuge.
00:26:29: Das war ziemlich lässig gleich vor Ort dabei zu sein.
00:26:32: Und allgemein einfach diese Atmosphäre und Begeisterung
00:26:35: von den Besuchern, was hier vor Ort sind
00:26:39: und wirklich von überall her angereist sind auf die Airpower.
00:26:42: Und für diejenigen, die es dieses Mal nicht geschafft haben,
00:26:45: die selber nicht dabei sein können,
00:26:47: wo können die Bilder sehen, wo können die Videos sehen,
00:26:49: wo wird das überall hochgeladen, eure Produkte?
00:26:51: Also sie haben auf unserem Instagram-Kanal bundesheer.online und airpower,
00:26:55: so wie Facebook, gleichnamig,
00:26:57: die Möglichkeit, dass sie alle Beiträge nochmal nachschauen können,
00:27:00: in den Stories, als Reels, als Posts, kann man alles nachschauen.
00:27:05: Dann würde ich mal sagen, Handy raus und das Ganze so noch genießen.
00:27:09: Danke. - Absolut.
00:27:11: Die Eindrücke vom Social Media Team könnt ihr euch immer noch ansehen,
00:27:15: wenn die Airshow schon längst vorbei ist.
00:27:17: Aber hier am Fliegerhorst sieht man bald nix mehr, sondern nur noch Wiese.
00:27:21: So wie vorher. Ohne Zelte, ohne Container und ohne Tribünen.
00:27:25: Denn die Airpower ist ein Event mit nachhaltiger Gestaltung.
00:27:29: Aber was bedeutet das eigentlich?
00:27:31: Die nachhaltige Gestaltung,
00:27:35: sieht man der Airshow eigentlich so nicht an.
00:27:38: Es ist eine Definitionssache, aber was heißt Nachhaltigkeit?
00:27:42: Meine persönliche Definition von Nachhaltigkeit ist,
00:27:45: dass es regional ist, dass es einen ökologischen Teil gibt
00:27:50: und einen gesamtverantwortlichen Teil, also einen sozialen Teil, wenn man das so will.
00:27:55: Beispielhaft kann man mal sagen, regional ist es so die Verpflegung,
00:27:59: dass wir die Getränke aus der Region kriegen,
00:28:01: dass wir das Essen aus der Region bekommen
00:28:03: oder die Zutaten aus der Region bekommen, so gut es geht.
00:28:05: Der ökologische Abdruck wäre, dass die Besucher,
00:28:08: aufgrund des Verkehrskonzepts, das wir erarbeitet haben,
00:28:11: einfach mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen.
00:28:14: Wenn es für die, wenn es möglich, am besten mit dem Zug
00:28:17: oder wenn es mit dem Zug nicht möglich ist, dass man mit dem Bus anreist,
00:28:21: deswegen gibt es ja die Möglichkeit der Sonderzüge, die wir bieten,
00:28:25: oder auch aus fast ganz Österreich,
00:28:27: oder hauptsächlich aus der Mitte Österreichs
00:28:29: mit einem Bus anzureisen, der Analog einer Pop-up-Bus-Line funktioniert.
00:28:34: Und wenn das alles nicht geht, weil man nicht so die Anbindung hat,
00:28:38: dass man eine Fahrgemeinschaft bildet,
00:28:40: dass man sich dann trotzdem dieses Event anschauen kann.
00:28:42: Also dem Zuhörer ist es natürlich aufgefallen,
00:28:44: es ist bereits der nächste Gesprächspartner an meiner Seite
00:28:46: nämlich der Sebastian.
00:28:47: Kannst du vielleicht nur kurz erklären, was deine Rolle bei dieser Airpower ist?
00:28:51: Meine Rolle ist, ich bin der Leiter der Stabstelle Nachhaltigkeit.
00:28:55: Das heißt, ich berate den Projektleiter,
00:28:59: wie wir nachhaltige Maßnahmen in diese ganze Projektorganisation
00:29:03: in den Aufbau, in die Durchführung, in die Nachbereitung hineinbringen.
00:29:07: Und was hat sich da seit der letzten Airpower verändert, verbessert?
00:29:12: Es hat sich sehr, sehr viel verbessert,
00:29:15: weil man muss sich die Airpower vorstellen wie ein gut geöltes Uhrwerk.
00:29:20: Und jeder kennt das Uhrwerk. Wenn man vorne drauf schaut,
00:29:22: sieht man das Ziffernblatt, alles was sehr schön ausschaut.
00:29:25: Aber was ich mache, ist eigentlich das, was dahinter ist.
00:29:27: Also ich drehe die Uhr um, mache sie auf und schaue mal das ganze Innenleben,
00:29:30: die Zahnräder an.
00:29:31: Und jetzt muss ich bei einem geölten und sehr gut funktionierenden Uhrwerk
00:29:35: meine Zahnräder der Nachhaltigkeit hineinbringen.
00:29:38: Und das Uhrwerk sollte aber vorne dann immer noch funktionieren.
00:29:41: Und das heißt sehr, sehr viel Details.
00:29:43: Es hat sehr viel mit Datenlage, es ist eigentlich ein bisschen unsexy
00:29:47: wenn man das heutzutage sagt, und ein bisschen langweilig.
00:29:49: Aber um dieses ganze Nachhaltigkeitsthema nicht nur einzuführen,
00:29:52: sondern auch zu kontrollieren, darum geht es ja dann auch,
00:29:55: haben wir 17.000 Datensätze ungefähr, die wir erheben.
00:29:59: Und was verbessert sich?
00:30:00: Bei uns verbessert sie die Datenlage.
00:30:01: Und die Datenlage verbessert sich auch mit Maßnahmen,
00:30:03: dass wir zum Beispiel mehr Busse anbieten für die Besucher.
00:30:06: Mehr Züge anbieten für die Besucher.
00:30:08: Dass wir aber auch die eigenen Mitarbeiter, die Mobilität der Mitarbeiter verbessern.
00:30:14: Dass wir einfach weniger mit den Autos fahren und vielmehr zum Beispiel
00:30:17: mit E-Scootern fahren, mit Fahrrädern fahren, mit Bussen die Leute herbringen.
00:30:21: Und dass wir das alles lokaler machen.
00:30:24: Also die Unterkünfte näher sind, wenn es möglich ist.
00:30:28: Die Speisen immer noch regionaler machen.
00:30:31: Das ist, das sind sehr viel kleine Maßnahmen,
00:30:33: sehr viel Mikro-Management dahinter.
00:30:35: Aber Kleinvieh macht eben auch Mist.
00:30:37: Und am Ende des Tages können wir das aber erst dann,
00:30:40: mit unserem Nachhaltigkeitsbericht dann präsentieren,
00:30:43: ob uns das gelungen ist, was wir so planen oder nicht.
00:30:46: Also sehr viele Details und wie du angesprochen hast,
00:30:49: die genauen Details erscheinen dann im Nachhaltigkeitsbericht zur Airpower,
00:30:52: der bis Ende des Jahres fertig sein soll.
00:30:55: Und übrigens neben dem Bericht kommen noch bis Ende des Jahres
00:30:58: viele spannende Podcast-Folgen.
00:31:00: Zu Themen wie dem Jagdkommand, Offiziers- und Unteroffiziersausbildung,
00:31:04: Kampfpanzern und noch viel mehr.
00:31:06: Also hört auch das nächste Mal wieder HEER.
00:31:10: Das war HEERgehört - Der Bundesheer-Podcast.
00:31:18: Weitere Infos findet ihr in den Shownotes.
00:31:23:
00:31:25:
Joe Hörer
‧Rt Honos
‧