20. Türchen: S wie Sanitäter
Shownotes
Die Frage ist nicht, ob man irgendwann im Leben einen Sanitäter braucht, sondern wann: In dieser Folge spricht Klara von der Presseabteilung mit Sanitäter Christoph. Er erzählt, wie er mit Stress, Verantwortung und emotionalen Belastungen umgeht. Für ihn ist Helfen und Retten mehr als nur ein Beruf.
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Intro & Outro (Kommet, ihr Hirten): Bläserensemble der Garde: Markus Trettler Robert Wanzenböck Benedikt Hager Tobias Achleitner
Gewinnspielmelodie: Harfe: Magdalena Steiner
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Transkript anzeigen
00:00:00: Hallo und herzlich willkommen. Mein Name ist Clara. Ich arbeite in der Presseabteilung
00:00:16: beim Bundesheer und heute stelle ich euch einen extrem wichtigen Beruf beim Bundesheer vor
00:00:22: und damit auch zum heutigen Buchstaben "Es wie Sanitäter". Und genau darüber spreche
00:00:28: ich heute gemeinsam mit Zugführer Christoph Fischer vom Sanitätszentrum Ost in Wien,
00:00:34: Stammerstorf. Hallo Christoph. Hallo Clara. Kannst du dich bitte zu Beginn kurz vorstellen und was du
00:00:41: beim Bundesheer genau machst? Ja gerne. Mein Dienstgrad ist Zugführer Fischer Christoph.
00:00:47: Ich bin seit Jena 2018 wieder beim Bundesheer eingetreten. Bin damals in meiner Grundwirtdienstzeit
00:00:55: von 2006 bis 2007 Grundwirtdiener gewesen und bin quasi durch meinen ehemaligen Gruppenkommandant
00:01:03: von damals wieder dazu aufgemuntert oder überredet worden, wieder zum Bundesheer zurückzukommen,
00:01:12: was ich auch damals schon wollte und damals etwas schwieriger. Und da quasi der Sanitätsberuf für
00:01:19: mich aus privaten Gründen sehr früh den Vater verloren und so weiter immer sehr wichtige Sache war.
00:01:25: Wenn man nicht viel Familie hatte, war natürlich das beim Militärauszüben, wo man einfach viele
00:01:32: Kameraden hat, wieder eine so erneunte Familie gefunden hat, natürlich ein tolles Angebot,
00:01:38: was ich nicht sehr lange überlegt habe. Du hast ein unglaublich umfangreiches Arbeitsgebiet. Was
00:01:45: würdest du sagen, welche Eigenschaften braucht ein Sanitäter? Also die wichtigste Eigenschaft,
00:01:52: die ich, das ist jetzt meine persönliche Ansicht, ist einmal die Entschlossenheit dazu und dass man
00:01:58: sich der Verantwortung bewusst ist, dass man auf Menschen arbeitet und mit dem Menschenleben zu
00:02:05: tun hat. Ich bringe dem gerne das Beispiel, das Elektrik aus Uesack. Wenn ich einen Fernseht zum
00:02:12: Reparieren bekomme, wird der auch am nächsten Tag, egal welchen Zustand der ist, auf mich warten.
00:02:16: In der Sanität oder wenn ich auf dem Patienten arbeite, kann ich nicht sagen, da weiß ich jetzt
00:02:21: was nicht oder da habe ich etwas nicht. Er soll bitte morgen noch bekommen, weil wenn es um das
00:02:26: Menschenleben geht, dann muss ich sofort funktionieren. Deswegen, dass ich mir wieder bei der
00:02:30: Fort- und Weiterbildung muss das dementsprechende Wissen auch immer haben, weil es kann für mich
00:02:37: als Notfallsanitäter vor Ort alle Szenarien, die es gibt, die man sich vorstellen kann,
00:02:42: eintreffen. Muss jetzt gar nicht im Zuge des Vorhabens sein, weil wir alle sind einfach nur
00:02:50: Menschen und aufgrund des Alters kann alles Mögliche passieren oder von Vorgeschichten oder wie
00:02:56: ich immer. Und dazu muss ich immer bereit sein, muss wissen was brauche ich mit, muss wissen,
00:03:02: wo sind meine nächsten Krankenhäuser, muss wissen, alle möglichen Notfallkontakte, muss
00:03:08: wissen, wie sieht die Rettungskette aus, wenn sie aktiviert wird, wo sie meinen ersten Ansprechpersonen
00:03:14: muss quasi Verantwortung übernehmen können und auch wissen, okay, wen teile ich zu was
00:03:22: dann ein, weil ich bleibe beim Patienten, das heißt, da muss man dann auch den Mut haben,
00:03:28: dass man zu einem Offizier sagt, du rufst mir jetzt die Rettung an, obwohl man es vielleicht
00:03:32: jetzt militärisch gewohnt ist, dass der Scharge der Unteroffizier dem Offizier normalerweise
00:03:37: nichts sagt. Aber ja, das sind einfach Sachen, im Ernstfall bist du dann das medizinische
00:03:44: Personal vor Ort und du triffst dann die Entscheidungen, denn wenn etwas schief geht, hafte es doch du dafür.
00:03:49: Der heutige Buchstabe lautet R und kommt an die 17. Stelle.
00:03:58: Du hast das jetzt schon angesprochen, diese extrem herausfordernden Situationen,
00:04:07: Angehörige im Managchen. Du musst alles dabei haben, du darfst nichts vergessen,
00:04:11: du hast die größte Verantwortung und du musst den Bruchteil von Sekunden entscheiden.
00:04:16: Wie gehst du mit so herausfordernden Situationen um?
00:04:19: Ich denke, dass der Alltag und die länger man sich in diesem Beruf befindet, einen festigt.
00:04:28: Das heißt, wenn ich das Wissen habe und ich weiß, egal was da jetzt passiert, ich weiß,
00:04:32: was zu tun ist, dann gibt mir das Sicherheit und Ruhe. Das ist natürlich, wenn ich in diversen
00:04:38: Situationen nicht weiß, was zu tun ist und dann schon, wenn ich da einen Einsatz annehme oder
00:04:43: Eintritte weiß, hoffentlich passiert das nicht, da müsste ich jetzt nachlesen, was du zu tun ist,
00:04:50: dann natürlich wird es schwierig. Aber ich sage einmal, die, wenn ich mich zurück erinner,
00:04:55: meine erste Reanimation damals im Zuge der Ausbildung, das war natürlich auch eine,
00:05:02: ich war total nervös, aber da gibt es Gott sei Dank, sehr gute Sanität,
00:05:07: beim Militär, so wie auch beim Roten Kreuz und man schaut da schon drauf, wenn man einsteigt in diese Berufsschiene,
00:05:13: dass man einem nicht gleich, man bekommt ja, man ist ja in der Ausbildung sehr lange und hat nicht gleich die volle Verantwortung dort vor Ort,
00:05:21: sondern rennt einmal quasi als Dritter oder als Vierter mit, schaut sich das einmal von außen an und man wird langsam einmal herangeführt,
00:05:28: weil man es ja auch gar nicht verantworten könnte, dass man jemandem, den man jetzt gar nicht einschätzen kann, wie reagiert,
00:05:35: kann man ja nicht alleine gleich los schicken auf einen Patienten, weil wenn der selbst in einen Zustand gerät, in den er nicht vorbereitet ist,
00:05:43: dann wird er selbst vielleicht zum Patient, ja. Also deswegen, da wird man schon sehr gut auf, ich sage es jetzt einmal,
00:05:50: der Anführungszeichen auf Herz und Nieren geprüft, ob man auch wirklich für diesen Beruf qualifiziert ist.
00:05:54: Hast du einen kleinen Tipp für uns, wie man gerade in so herausfordernden Situationen umgehen kann, aber wenn man jetzt nicht notfalles Sanitäter ist?
00:06:04: Ja, das was ich sehr wichtig finde persönlich und ich finde, das müsste man auch in vielen privaten Bereichen oder Unternehmen eigentlich heutzutage fördern,
00:06:14: ist einfach die erste Hilfe, weil ich traue mich jetzt fast behaupten, die meisten Menschen können verbinden erste Hilfe,
00:06:22: noch mit einer ersten Hilfe Kurs aus dem Führerschein, der bei den meisten auch schon X Jahre zurück liegt
00:06:28: und ich selbst sage auch immer zu meinen Grundwertdienern, wenn ich es in der selbsten Kameradenhilfe ausgebildet habe, den guten Spruch.
00:06:38: Die Frage ist nicht, ob jeder Mensch einmal eine Sanitäter braucht, sondern wann, ja, weil jeder Mensch auf dieser Welt wird eines Tages einen brauchen.
00:06:48: Das weiß man, das ist fix, ja, nur wann und dadurch, ich wünsche keinem, dass es einem so geht wie mir,
00:06:56: dass man das in der privaten Familie vor den eigenen Augen, dass das vor den eigenen Augen basiert.
00:07:02: Deswegen kann ich immer nur sagen, sich da ein bisschen vielleicht selbst freiwillig vorzubilden
00:07:08: und vielleicht den einen oder anderen erst die Hilfe Kurs, ob das jetzt der Acht oder der Sechzehnstündige oder wie auch immer ist
00:07:14: und sich da mittelbeschäftigen damit und das aufzufrischen, ist einmal, glaube ich, nicht verkehrt und nimmt auch nicht so viel Zeit in Anspruch,
00:07:22: dass ich einmal weiß, wenn ich in einen Reanimationsfall komme, wenn Kontakt, die ich als Notfallnummer, lernt man schon in der Schule
00:07:31: und wie schaut so eine Reanimation aus, ein Zyklus, wie oft muss ich beatmen, wie oft muss ich eine Herzdruckmassage durchführen
00:07:39: und da ist wirklich oft so viel geholfen, dass um das schätzen Leute, weil, wie Sanitäter oft wohin kommen
00:07:48: und dann erleben wir, dass ein Patient, sagen wir der, schon 10, 15 Minuten ohne mit einem Atemkreislaufstillstand dort vorzufinden ist,
00:07:57: wo Angehörige nichts getan haben und das entscheidet auch oft sehr massiv über den positiven Ausgang einer Reanimation.
00:08:07: Gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit geht es vor allem auch darum, anderen etwas Gutes zu tun.
00:08:12: Was würdest du sagen, was ist so das Schönste daran, anderen zu helfen?
00:08:17: Also ich muss sagen, das Gefühl eines Menschen, wenn man es jetzt so betrachten möchte, sein Leben zurückzuschenken,
00:08:25: der eine neue Chance erhält, wo man quasi immer so ein bisschen gegen den Tod ankämpft,
00:08:32: das Sanitäter im schlimmsten Falle, ja, muss nicht jetzt immer gleich um eine Reanimation gehen,
00:08:38: aber ich finde allgemein immer den Spruch sehr gut, braucht es einen Grund, um einen anderen Menschen zu helfen.
00:08:46: Ja, ich glaube, allgemein sollten Menschen sich mehr helfen, mehr unterstützen in allen Bereichen des Lebens,
00:08:55: aber gerade wenn es um die Gesundheit oder das Leben von Menschen geht, habe ich schon sehr oft erlebt,
00:09:03: wie auf einmal jetzt positiv erwähnt, auf einmal Menschen wirklich sehr gut zusammen funktionieren,
00:09:11: die grundsätzlich, jetzt sage ich mal im Alltag, jetzt so nicht viel miteinander zu tun haben, sich auch gar nicht kennen,
00:09:19: aber einfach, weil sie beide sich fort oder weiter gebildet haben und gewusst haben, was zu tun ist,
00:09:25: wurde man ein Team und solche Dinge schweißen sie ja zusammen.
00:09:29: Und wenn man dann einmal das Danke eines Patienten erhalten hat, so quasi Danke dafür, dass ich wieder lebe,
00:09:36: das ist glaube ich ein, das muss man selber erleben, dass man weiß, was das dann für ein Gefühl ist.
00:09:42: Lieber Christoph, vielen Dank für deine Zeit und vor allem Danke für dein unglaubliches Engagement für andere da zu sein und anderen zu helfen.
00:09:50: Danke, Gengeschön.
00:09:52: Und euch vielen Dank fürs Zuhören und hört auch das nächste Mal wieder her.
00:10:00: Ihr wollt am Gewinnspiel teilnehmen, dann sammelt die Ziffern und Buchstaben aus dem Adventkalender und bringt sie in die richtige Reihenfolge.
00:10:08: Nähre Infos findet ihr in den Show-Nox.
00:10:11: [Musik]
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