#19 - Tschernobyl 1986: Das Bundesheer und der unsichtbare Feind
Shownotes
Heute am 26. April jährt sich der GAU in Tschernobyl zum 49. Mal. Dazu spricht Ute Axmann mit Oberst Otto Strele und Vizeleutnant Andreas Dostal. Beide waren nach der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl im Einsatz, als sich die radioaktive Wolke Österreich näherte. Die zwei ABC-Abwehr-Spezialisten berichten von ihrem Einsatz zum Schutz der Bevölkerung und über den Kampf gegen den unsichtbaren Feind; die Abwehr von atomaren, biologischen und chemischen Bedrohungen.
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Transkript anzeigen
00:00:00: Strahlung zerstört im wesentlichen die Zellen.
00:00:05: Je mehr man die in den Ausgesetzt ist, um schlimmer ist, ist es für den Körper.
00:00:08: Und plötzlich hat uns also erreicht,
00:00:13: die nächste Katastrophe von Kojima.
00:00:15: Und das war ihm genau 25 Jahre danach.
00:00:17: Alles was mit Radaktivität zu tun hat,
00:00:23: das darf nie zur Routine werden,
00:00:24: das ist immer höchste Vorsicht geboten.
00:00:29: Ich weiß, was mein Messgerät kann.
00:00:31: Und nur dann, wenn das Messgerät etwas anzeigt,
00:00:33: dann ist es tatsächlich etwas vorhanden.
00:00:35: Vorrat kann man sich immer vorstellen, wie Staub.
00:00:41: Und das ist jetzt einfach alle Maßnahmen, die ich gegen Staubsätze.
00:00:43: Herr Gehört, der Bundeshaer Podcast.
00:00:56: Man sieht sie nicht, man hört sie nicht.
00:00:59: Doch sie kann tödlich sein.
00:01:01: Radioaktive Strahlung.
00:01:02: Und das geschah vor genau 39 Jahren,
00:01:06: am 26. April 1986, bei der Katastrophe in Chernobyl,
00:01:11: in der heutigen Ukraine.
00:01:12: Doch diese Katastrophe hatte auch Auswirkungen auf Österreich
00:01:16: und das österreichische Bundesheerkam zum Einsatz.
00:01:19: Hallo und herzlich willkommen zu einer Sonderausgabe von Heer Gehört.
00:01:23: Mein Name ist Ute Aksmann
00:01:26: und ich freue mich, dass ihr wieder mit dabei seid.
00:01:28: Meine beiden Gesprächspartner heute sind Oberst-Otto Strehle
00:01:32: und Vizelautnant Andreas Dostal.
00:01:34: Beide sind ausgebildet in der ABC-Abwehr.
00:01:37: Also der Abwehr von Atomaren, biologischen und chemischen Kampfstoffen.
00:01:42: Und beide waren vor genau 39 Jahren auch im Einsatz,
00:01:46: als sie radioaktive Wolke Österreich erreichte.
00:01:49: Hallo, Otto, Hallo Andreas, schön, dass ihr kommen konntet.
00:01:52: Hallo, Ute.
00:01:53: Hallo.
00:01:54: Ja, was macht ihr eigentlich beim Bundesheer, Otto?
00:01:56: Ja, also ich bin hier im Bundesministerium für Landesverteidigung
00:02:00: und bin als Evaluierungsrektor der ABC-Abwehr, nennt sich das,
00:02:03: bin zuständig im Generaustab für die Überwachung der Entwicklung
00:02:06: der ABC-Abwehr im österreichischen Bundesheer.
00:02:08: Also also an der Seite der ABC-Abwehr Truppe
00:02:10: und dann natürlich den Selbstschutz,
00:02:12: die ganzen Fachdienste, die es im ABC-Abwehrbereich gibt.
00:02:14: Und das wird also dann von mir aus sozusagen überwacht,
00:02:18: entsprechend kontrollt und dann auch die entsprechenden Handlungsoptionen
00:02:21: für den Generaustab aufbereitet.
00:02:23: Und du Andreas?
00:02:25: Ich bin 1983 eingerückt, das schon in der ABC-Abwehr Schule in Wien.
00:02:29: Wurde eigentlich die ganze Zeit tätig,
00:02:31: zur nächsten ABC-Abwehr-Kompany und danach im Lehrstab
00:02:35: bzw. der Lehrabteilung,
00:02:36: war 25 Jahre lang so kleiner Lehrer und habe hier
00:02:40: Unteroffiziere und offizierende ABC-Abwehr ausgebildet,
00:02:43: war zusätzlich zuständig für die Strahlenschutzleistungsbewerbe
00:02:47: in Selberstorf.
00:02:49: Und seit 2018 bin ich auch hier im Ministerium,
00:02:52: bin im Referat 6 von der Statistik der Einsatzkoordination
00:02:56: und das Referat heißt SKM und IHKH.
00:03:00: SKM bedeutet "Staatliches Krisen- und Katastrophenmanagement
00:03:04: und IHKH, Internationale Hormitäre und Katastrophenhilfe".
00:03:07: Ich war immer bezieht,
00:03:09: ich war immer gemeldet auch bei AFTRU,
00:03:11: das ist der österreichische Katastrophenhilfeinheit des Bundesheeres eben.
00:03:15: Und jetzt wird unser Referat dazu verwendet,
00:03:19: diese AFTRU in den Einsatz zu schicken.
00:03:22: Der erste Entzendebefehl kommt von uns.
00:03:24: 23 Uhr, zum Beispiel der Einsatz in der Türkei
00:03:28: nach der Erdbebenkatastrophe.
00:03:30: Und jetzt erst das letzte Monat an der Grenze
00:03:34: zu Slowakei für die Malanglonserche.
00:03:37: Ihr habt ja beide jahrzehntelange Erfahrungen
00:03:39: im ABC-Abwehrbereich.
00:03:41: Otto, was ist eigentlich genau am 26. April 1986 passiert in Tschelmöyl?
00:03:46: Das war recht eine skurrile Situation,
00:03:49: da es ausgebrochen ist, man muss das auch mal fragigen.
00:03:51: Wir waren damals zu dieser Zeit,
00:03:53: also ich habe gerade begonnen mit der ABC-Abwehrausbildung
00:03:56: über die der isianische Militärakademie.
00:03:58: Und de facto war man davon ausgegangen,
00:04:01: es gibt keine großen Unfälle, also diese Supergasse,
00:04:04: das kann es gar nicht geben, technisch ist das alles in Griff.
00:04:07: Auch die Sowjetöne und die USA und alle,
00:04:09: die damals schon Kernkraftwerke betrieben haben,
00:04:11: haben das in Griff.
00:04:12: Daher haben wir, wir waren ausgebildet auf Atomwaffen-Einsätze,
00:04:16: haben natürlich da entsprechende Messgeräte gehabt,
00:04:19: die sehr unempfindlich waren,
00:04:20: und haben sehr große Dosisleistungen messen konnten,
00:04:22: aber eher schwierig in den unteren Dosisleistungsbereichen,
00:04:26: das war sehr schwierig.
00:04:27: Aber was ist da konkret passiert?
00:04:29: Das hat ja alle erstand, und das war ja fast undenkbar,
00:04:31: dass so was passiert.
00:04:32: Wir sind da sozusagen vor einem Neuland gestanden,
00:04:35: weil wir ja nicht einmal Szenarien damals durchgeübt haben
00:04:38: und auch nicht in den Beurteilungen drin gehabt haben
00:04:40: und in den Einsatzvorbereitungen drin gehabt haben.
00:04:42: Tschelmöyl ist ein Reaktor, der mit Grafit moderiert wird,
00:04:45: das ist ein ganz eigenes System,
00:04:47: das hat es also so und nur in der Sowjetunion gegeben.
00:04:49: Diese Reaktorentypen sind in den 60er Jahren konstruiert worden,
00:04:53: sie sind sehr hochleistungsstarkere Reaktoren,
00:04:55: dienen auch der Waffenplutton in Produktionen,
00:04:57: also es war ganz klar das Ziel des Sowjetianen,
00:04:59: um diese Typen zu produzieren.
00:05:01: Das Problem bei diesen Grafit moderierten Reaktoren ist,
00:05:04: dass sie relativ schwer steuerbar sind.
00:05:06: Also sie haben ein paar technische Eigenheiten,
00:05:08: die sehr schweren Griffzäuten sind,
00:05:11: wenn es also zu Störungen in der Kernspaltlung kommt.
00:05:16: Und das ist gelahreitscheinabil passiert.
00:05:17: Man hat einen Versuch gemacht,
00:05:19: man wollte also sozusagen testen,
00:05:20: wie lange man mit der Nachhütze Turbinien betreiben kann,
00:05:24: wenn er so ein Stromausfall oder sonstiges ist,
00:05:26: wie lange also diese Reaktoren dann sozusagen braucht,
00:05:28: dass sie wieder dann hochfahren kann.
00:05:30: Und da sind dann einige, man muss auch sagen,
00:05:33: dass Sowjetunion hat sehr viel Wert darauf gelegt,
00:05:35: dass die Betilungsmannschaften gut ausgebildet sind
00:05:37: und weniger auf die technische Sicherheit geschaut.
00:05:40: Also dass da durch EDV-Sterien
00:05:42: oder dass durch irgendwelche Redundanzsysteme
00:05:45: das auch bei Gefahr sozusagen in den Griff zu bekommen ist.
00:05:48: Und dann ist vorhin das passiert,
00:05:50: das hat also dann dort eine Kernreaktion gegeben,
00:05:52: die nicht mehr steuerbar war,
00:05:53: das Ganze ist de facto explodiert,
00:05:55: dieser Grafit, da handelt es sich um ca. 100,
00:05:58: da einen Grafit, die da drin hingewiesen sind,
00:06:00: die sind dann verbrannt, haben natürlich dann diese ganzen Nukleide,
00:06:03: die aus den Brennstäben da freigesetzt wurden,
00:06:05: sind in die Atmosphäre hinausgeblasen.
00:06:07: Das ist also die schweren Teile,
00:06:09: sind natürlich dort im Raum Cello Billing geblieben.
00:06:11: Aber diese Aerosole, wie das Jod 131 und das C7107,
00:06:15: die sind da mit den Luftschichten verfrachtet worden.
00:06:18: Anfänglich, also das ganze Jahr hat sie abgespielt,
00:06:21: vom 25. April auf den 26. April.
00:06:24: Das war, die erste Wohlkreise dann sozusagen
00:06:28: über Schweden detektiert worden,
00:06:30: also da hat man das erste Mal das Mikrofon im Westen,
00:06:32: damals war er noch einigermaßen erformt,
00:06:34: also im Westen kam eine Kommunikation mit der Sowjetunion gegeben,
00:06:37: hat dann die Schweden das erkannt,
00:06:39: dass da irgendwas passiert ist.
00:06:41: Man hat es aber nicht gelangt,
00:06:42: man hat es dann rückrechnet,
00:06:44: dass aus dem Raum Cello Biller diese Emissionen stattfinden.
00:06:48: Der Wind hat dann gedreht relativ bald,
00:06:51: also das war dann im 27. und 28.
00:06:53: und hat den Wind abgeschwenkt und zwar genau auf Österreich zu,
00:06:56: ist also auf Mitteleuropa herangezogen.
00:06:59: Und Österreich wurde dann das erste Mal so am 29. Nachmittag,
00:07:03: wo dann die erste Wolke da in Wien messbar, auf der Deo Wien.
00:07:07: Man hat nicht genau gewusst,
00:07:09: woher kommt das wirklich,
00:07:11: also weil ja einfach keine Kommunikation vorhanden war.
00:07:14: Und letztlich hat man aber dann doch,
00:07:15: und das war ja schon der Beginn von Peresdrogh und diese Dinge,
00:07:18: wo sich die Sowjetinnen schon geöffnet hat,
00:07:21: oder versucht hat sich zu öffnen,
00:07:22: hat es dann doch einen diplomatischen Ausdraß gegeben
00:07:24: und dann hat man also sozusagen gestanden oder zugegeben,
00:07:27: dass da tatsächlich unverbassiert ist.
00:07:29: In Österreich selbst haben wir mehrere Wolken im Durchzug gehabt
00:07:33: und das sind ungefähr, wenn man so hoch rechnet,
00:07:37: circa 2% des Inventars,
00:07:39: das also Aerosol ausgetreten ist, ist auf Österreich niedergegangen.
00:07:42: Also vor allem damals betroffen, da wir im Haupt kamen,
00:07:44: sozusagen von Wien beginnend, dann bis in den Salzburger Raum.
00:07:48: Das war natürlich in Verbindung mit der Wetterlage,
00:07:51: die damals vorgekehrsstaat war,
00:07:52: weil auch Regen dann eingetreten ist.
00:07:53: Und dadurch sind dann diese Aerosole am Boden ausgewaschen
00:07:56: und die haben dann sogenannte Hotspots gebildet.
00:07:58: Und Österreich hat da damals schon ein über einen strahlen Frühwahlsystem verfügt,
00:08:01: das heißt, das sind über 300 Sonden,
00:08:03: die über Österreich verteilt sind, die das messen können.
00:08:05: Also dem Messen laufen die Belastung der Radieaktivität.
00:08:09: Und man hat also das dann sehr genau festgekündigt,
00:08:12: wo diese Wolke hinzieht.
00:08:13: Aber das Bodenbild war eine ganz klasse Bodenkontamination.
00:08:16: Musste da an sozusagen noch festgestellt werden,
00:08:19: wie hoch ist die wirklich und wo entstehen diese Hotspots
00:08:22: und wo sind diese Hotspots, weil eigentlich die Hotspots,
00:08:24: das war eigentlich gefährlich,
00:08:25: sind an diesem Fallart, der da niedergeht.
00:08:30: Warum das?
00:08:31: Ja, dort konzentriert sich die Radieaktivität.
00:08:34: Das heißt, dort haben wir eine wesentlich höhere Aktivität.
00:08:37: Das heißt, wenn man jetzt so dran denkt,
00:08:38: dass durch Regen, auch werden Rindsalen in Sudden in Senken,
00:08:42: dort wird das eingewaschen,
00:08:43: das fällt sich so ähnlich wie Staub, kann man sich das vorstellen.
00:08:46: Das sammelt sich dann irgendwann vom Platz
00:08:48: und dort haben wir dann einen Punkt extrem hoher Radieaktivität,
00:08:51: der dann in jeden Fall gesundheitsschädlich sein kann.
00:08:54: Und das gilt das eben dann durch Bodentrupps,
00:08:57: weil das kann ich also nicht über Messsysteme,
00:08:58: die Ortsfest sind, das heißt, die brauchen dann mobile Elemente.
00:09:02: Da muss ich dann sozusagen dieses Geländes screenen
00:09:04: und das macht man dann mit Bodenspürtrupps
00:09:06: oder heutzutage macht man sowas auch mit Drohnen
00:09:09: und stellt dann fest, wo diese Hotspots sind,
00:09:11: damit man die Zivilbevölkerung schützen kann
00:09:13: und natürlich auch für die Landwirtschaft ist das bedeutend,
00:09:16: dass also auch die Tiere oder Futtermittel da verwendet werden
00:09:19: und die also dann da so exponiert sind.
00:09:21: Weil man muss ja wissen, diese Nukleide
00:09:23: haben wir die Eigenschaft, je nachdem, was er so top ist,
00:09:27: dass sie auch in den Körper aufgenommen werden.
00:09:29: Dort bestimmte Ziele auch gerne haben und das gilt natürlich auch für Pflanzen.
00:09:32: Weil bestimmte Pflanzen nehmen das leicht auf.
00:09:34: Man kann es vielleicht noch hin und an die Schwammel suchen.
00:09:36: Das war also ein Klassiker, die Röhrlinge und die Eierschwammel,
00:09:41: dass die also eine hohe Zäsiumbelastung haben.
00:09:43: Andere Schwammel wieder nicht.
00:09:44: Also da gibt es einfach dann bestimmte Zielorganismen,
00:09:47: wo diese radikativen Substanzen
00:09:49: noch bestimmte Isotope dann besser aufgenommen werden.
00:09:51: Und der Mensch ist jetzt so bei Jodh unter 31 nimmt,
00:09:54: er fängt das vor allem in der Schilddrüße auf,
00:09:56: was dann also zu Schäden in der Schilddrüße führt,
00:09:58: weil dann dieses Jodh sozusagen aktiv dort,
00:10:01: die Schilddrüße beschießt und dann die Zellen zerstört,
00:10:04: wo er stören kann oder die TNS dort zerstört.
00:10:07: Und das gilt eben zu verhindern.
00:10:09: Und das ist eben das Sinn,
00:10:11: dann der Schutzmechanismus in der Planlichtorganisation
00:10:15: und des Bundesheeres,
00:10:17: dass man also dort die Bevölkerung entsprechend schützen kann
00:10:19: und geärgnete Maßnahmen dann sozusagen für die Behörden
00:10:22: vorschlagen kann, dass die dann ihre Schutzmaßnahmen
00:10:24: für die Bevölkerung gewährleisten.
00:10:26: Andreas, wo was du zu diesem Zeitpunkt,
00:10:28: dass du erfahren hast, dass da eine Katastrophe passiert ist?
00:10:31: Naja, vorhin, wie gesagt,
00:10:33: hat man es ja eigentlich erst später,
00:10:34: aber wie es dann zu uns gekommen ist,
00:10:36: war ja das eigentlich kurz vor dem 1. Mai.
00:10:38: Das war Donnerstag,
00:10:39: Freitag ist dann meistens auf Fenstertag
00:10:41: und wir haben uns eigentlich freit auf ein verlängertes Wochenende.
00:10:44: Wenn man auch den Bemesswert eben schon dann bekannt worden ist
00:10:47: und wir in der Arbeit zu Abwehr tätig sind,
00:10:48: wurden wir auch sensibilisiert.
00:10:50: Und wir wurden auch also am 3.6. entlassen,
00:10:53: aber schon mit dem Hinweis,
00:10:54: dass es wahrscheinlich hier zu einer Nachmierung kommen wird.
00:10:58: Ja, das war dann auch so.
00:11:01: Und welche Aufgaben hattest du in dem Einsatz dann?
00:11:04: Ich habe eigentlich 2 geteilt, die Aufgaben gehabt.
00:11:07: In der ersten Woche,
00:11:08: nachdem ich also von der Arbeitsabwehr Schule war,
00:11:11: habe ich hier den neuen Messgerät übernommen.
00:11:14: Die war nämlich relativ frasch dann verfügbar.
00:11:17: Das alte Betreihe, wie schon erwähnt worden ist,
00:11:20: das eher tobelig ist
00:11:21: und nicht ganz so für diesen Einsatz geeignet war.
00:11:23: Wo er zwar natürlich verhandelt wurde, verwendet.
00:11:25: Aber das neue Gerät war das SV 500.
00:11:28: Sehr wesentlich dabei war,
00:11:30: dass man hier Sonnen anschließen konnte
00:11:32: und auch Strahlenarten sogar besser unterscheiden konnte
00:11:35: für die Messungen dann an den Fahrzeugen
00:11:37: oder eben an den Grenzen selbst.
00:11:40: Ich habe dann diese Geräte übernommen
00:11:42: und auch Ausbildung betrieben,
00:11:43: damit wir sie dann eben auch am Grenzansatz verwenden konnten.
00:11:47: Da bin ich dazu gestoßen,
00:11:48: nach der 2. Woche an die Grenze zu Niklstorf
00:11:51: und habe dann Archastrubkammerante
00:11:52: dort die Tätigkeiten, Spürmesstätigkeiten
00:11:55: durchgeführt an den Fahrzeugen.
00:11:57: Wenn ein gewisser Wert überschritten worden ist,
00:12:00: wurde Tätigkeiten kontaminiert,
00:12:02: wenn es ganz arg war,
00:12:03: wurden die Fahrzeuge sogar zurückgeschickt
00:12:05: und dann wurde eine Tätkontamination eben durchgeführt.
00:12:09: Und wie sieht das aus?
00:12:10: Grundsätzlich schütze ich mich natürlich selbst.
00:12:13: Das ist immer so als Spürtrop.
00:12:15: Wir haben Schutzmaske,
00:12:17: wir haben die Begleitung dementsprechend an,
00:12:19: denn dieser radioaktive Staub soll nicht inkoperiert werden.
00:12:22: Dann wird es gefährlich, wie schon gesagt worden ist,
00:12:25: vielleicht an der Schildtröse oder dann an den Organen.
00:12:28: Dann führen wir die Messung durch,
00:12:29: wir zählen den Radkästen überall dort,
00:12:32: wo das Ganze hinspritzt.
00:12:34: Wir haben jetzt erst Informationen gehabt,
00:12:36: wo die Fahrzeuge herkommen.
00:12:38: Wenn die direkt aus dem Ummittelbaumbereich kommen sind,
00:12:40: haben wir sie natürlich auch von oben her abgespürt.
00:12:42: Und wenn ein gewisser Wert überschritten worden ist,
00:12:44: der hat sie ja ein paar Mal geändert,
00:12:46: aber dann war er gleichbleibend,
00:12:48: dann wurde der Tätkontaminiert.
00:12:50: Da wird eine Warnung aufgestellt,
00:12:52: dass das radioaktive Wasser natürlich nicht abfließen kann.
00:12:54: Es wurde dann aufgefangen, abgebompt in Fässer
00:12:56: und wenn auch hier ein Wert überschritten worden ist,
00:13:00: wurden sie zur Entzorgung nach Selberstorf gebracht.
00:13:02: Warum ist radioaktive Strahlung so gefährlich,
00:13:06: wenn eine gewisse Dosis überschritten wird?
00:13:08: Also radioaktive Strahlung, es gibt auch mal verschiedene Strahler.
00:13:11: Und die haben wir natürlich auch auf verschiedenen Wirken.
00:13:13: Es würde jetzt zu weit führen, wenn man das sozusagen aufbröseln würde
00:13:16: und dann auch wirklich nach Alphabet, Angama, Strahlung und sonstigen.
00:13:19: Da gibt es ja noch andere, auch unterschieden würde.
00:13:22: Im Wesentlichen kann man sagen,
00:13:24: diese ionisierenden Strahlung, wie man das nennt,
00:13:26: zerstören im Wesentlichen die Zellen.
00:13:29: Ganz schlimm ist, das kennen wir vielleicht auch dann mit dieser ganzen Diskutierung,
00:13:33: also alles was da diskutiert wird,
00:13:35: über den Krebs der Dachentschläge, also die Leukrimie und diese Dinge.
00:13:38: Es ist so, wenn die Dnesse geschädigt wird,
00:13:41: dann haben wir Mutationen in den Zellen
00:13:43: und wenn sie die Zellen jetzt sozusagen vermehren,
00:13:45: dann mutieren diese Zellen mehr und mehr und mehr
00:13:47: und das löst dann eben diese Möglichkeiten der Krebserkrankungen aus.
00:13:51: Also im Wesentlichen ist es so, man kann es auch ein bisschen vergleichen,
00:13:53: auch mit Verbrennungen.
00:13:55: Wenn man sehr hohe Dosen abbekommt auf der Hautoberfläche,
00:13:58: dann wirkt das oder sieht das auch so aus wie Verbrennungen.
00:14:01: Es fängt also mit Rötungen an.
00:14:03: Es geht dann bis zur Blasenbildung.
00:14:05: Es geht dann diese berühmte Strahlungkrankheit mit Übelkeit verbunden und vergleichen.
00:14:09: Und letztlich irgendwann kann der Körper sich nicht mehr reparieren.
00:14:12: Und er spricht mir dann von dieser Dosis, die dann diese Personen aufnehmen,
00:14:15: da gibt es ihm dann kritische Dosen und dann natürlich letale Dosen.
00:14:19: Und die letale Dose bedeutet einfach den Tod durch die Bestrahlung,
00:14:22: also durch die Wirkung der Strahlung.
00:14:24: Zusammengefasst kann man sagen, Strahlung zerstört im Wesentlichen die Zellen.
00:14:28: Und je mehr man denen ausgesetzt ist, um schlimmer ist, ist es für den Körper.
00:14:32: Also die Größe der Flächen und also die Dürre, also Kamerstrahlung z.B.
00:14:36: durchdringende Körper ohne Probleme.
00:14:39: Und die zerstören also auch innere Organe untergleichen.
00:14:43: Also sie zerstören die Zellen und das ist eben das Schlimme,
00:14:45: dass sie dann durch Mutationen untergleichen,
00:14:47: Schädigungen auftreten und dann längerfristig erhalten.
00:14:51: Es hat ja sehr viele Leute in Tschernobyl getroffen,
00:14:55: als die Katastrophe 1986 passiert ist.
00:14:59: Andreas, du warst der Jahre danach bei einer Übung in Tschernobyl.
00:15:02: Was waren da deine Erfahrungen?
00:15:04: Ja, das war 1999.
00:15:07: Wir haben da eine internationale Übung im Raum tatsächlich Tschernobyl teilgenommen.
00:15:13: Wir waren ein gemischtes Team aus drei Personen vom Bundesheer
00:15:17: und zwei Personen vom Gesundheitsministerium.
00:15:19: Und waren dort im wirklich kontaminierten Raum tätig.
00:15:25: Dazu vielleicht eine kleine Geschichte.
00:15:29: Ich bin mit meinem Kameraden gefahren im Auto
00:15:31: und da gibt es zwei so Grenzübertritte,
00:15:35: die ihr sollt dann das gefährliche Bild kennzeichnen.
00:15:38: Und mein Kamerad und ich waren eigentlich ein bisschen überrascht,
00:15:41: fast enttäuscht, dass hier die Werte ja nicht viel höher sind wie in Österreich.
00:15:45: Den Rack da haben wir schon gesehen
00:15:47: und das hat sich eigentlich nicht wirklich was getan.
00:15:49: Und dann hat der Einsatzleiter gesagt,
00:15:51: jetzt kommen wir wirklich ins gefährliche Gebiet
00:15:53: und dann haben wir noch die Blase entleert.
00:15:55: Und nach dem Astralenspürers an haben wir uns
00:15:57: in der Messgerät umgekauft und plötzlich,
00:15:59: wenn du dort die Wege verlässt, geht der Begel ja so nach oben.
00:16:03: Also nur dort, wo sich die Personen bewegen, ist geräumt.
00:16:07: Da kann man sie eher gefahrlos bewegen,
00:16:09: aber so wollen wir halt das Gelände verlässt.
00:16:11: Gibt es Kantamination?
00:16:13: Wir waren auch in dieser Ortschaft,
00:16:15: die drei bis vier Kilometer weit weg ist,
00:16:17: auf einem Reaktor in der Ortschaft,
00:16:19: da waren wir also, sind wir mal dunkel gegangen.
00:16:21: Dort waren die Vorbereitungen für den 1. Mai ein Volksfestwaage geplant.
00:16:25: Da gibt es Autotron mit den Fahrzeugen da drin,
00:16:28: ein Riesenrad aufgestellt.
00:16:30: Wir waren dann hoch ausdrennen,
00:16:32: das ist wie wenn die Leid jetzt nach vorn hinten,
00:16:34: da der Eckenführer kommen.
00:16:36: Das war ein Versorgerschef und ein Schuhgeschäft,
00:16:38: das ich wahrgenommen habe, wo wir die Schuhe nochmal dunkel ging,
00:16:41: die Utensilien zum Frisieren.
00:16:43: Nur ist aus dem vierten Stock der Baumwasser gewachsen,
00:16:46: weil halt schon so lange dort niemand war.
00:16:49: Und dann ging es wirklich eben zu dieser Übung,
00:16:51: und da haben wir rund um den Reaktor Spüraufträge erhalten,
00:16:55: wir haben Proben genommen,
00:16:57: Wir haben mit Speziellen aus unten die Radiologide festgestellt und tatsächlich im verstrahlten
00:17:04: Gebiet und das ist natürlich nicht überall möglich, das war so ein realer Fall und konnten
00:17:11: dort üben.
00:17:12: Ist es nicht ein bisschen gefährlich, wenn man den Gegner nicht sieht oder hört?
00:17:19: Genau darum habe ich gesagt, wir haben unseren Messgerät umhängen und ich weiß, was ich
00:17:24: tue, ich weiß, was mein Messgerät kann und nur dann, wenn das Messgerät etwas anzeigt,
00:17:29: dann ist auch tatsächlich etwas vorhanden und so kann ich mich schützen.
00:17:32: Wie ist das bei dir Otto?
00:17:35: Wie gehst du damit um?
00:17:36: Ja, also ich bin ja jetzt mal so fast in der traurigen Lage, eine Schreibtisch-Shop zu
00:17:41: haben, aber ich wollte natürlich relativ lange im Truppendienst tätig und war natürlich
00:17:45: mit der Ausbildung an und mit diversen Einsätzen damit beschäftigt, das ist wirklich so.
00:17:50: Man muss also volles Vertrauen zu seinen technischen Geräten haben, die man mit hat, man führt
00:17:54: also Warndose mit damit, ob sie in einer möglichen Akkontumination ausgesetzt wird, dass in
00:18:00: ein verstrahltes Gebiet geht oder mit radikativen Substanzen umgeht und man muss, also es darf
00:18:05: doch nie die Routine entreteten, das heißt alles was mit Radiktivität zu tun hat, das
00:18:09: darf nie zur Routine werden, also es ist immer höchste Vorsicht geboten, denn die Schäden,
00:18:14: die durch Auftreten können, also durch Unachtsamkeit und dergleichen, also wenn so Unfälle passieren,
00:18:20: die sind also fatal und sehr nachhaltig und können natürlich auch letztlich zum Tod führen
00:18:24: und daher ist da höchste Vorsicht geboten, vor allem dann wenn man Verantwortung gegenüber
00:18:27: Dritte trägt, also wenn man für seine Mannschaften die Verantwortung trägt, müssen da natürlich
00:18:32: auch die entsprechenden Dienstaufsichtsmassnahmen ordentlich gesetzt werden und immer geprüft
00:18:35: werden, dass die Personen in entsprechende Schutzausrüstungen richtiges Verhalten an
00:18:39: den tageligen, richtig physikalisch überwacht werden, also sprich diese Messgeräte mit sich
00:18:43: führen und auch dass eine Aufzeichnung stattfindet, wie viel Dosis die Personen aufgenommen haben.
00:18:48: Also das kommoliert sich ja mit der Zeit, wenn in der Ausbildung arbeiten wir mit redaktiven
00:18:52: Stoffen und da muss natürlich Acht gegeben werden, dass die Personen ja nur das Notwendige
00:18:57: aufnehmen an Strahlung, was vertretbar ist, ja nicht mehr, weil es da einfach um den Schutz
00:19:02: der Personen geht.
00:19:03: Und das heißt auch, man muss sich den imaginären Feind vorstellen.
00:19:07: Genau, ja genau, man muss also immer das Bild haben, dass irgendetwas im Raum ist, dass
00:19:12: man nicht sieht, nicht riecht, aber dass es präsent ist und dass es schädigt und gefährlich
00:19:15: ist.
00:19:16: Das muss man, wenn man so ein Geist sich vorstellen würde, von sich der nicht greifbar ist.
00:19:21: Das ist eben diese Relativität.
00:19:23: Wir haben damals 1986 die Experten in Chernobyl das eigentlich in den Griff bekommen.
00:19:29: Ja, das war eigentlich eine sehr menschenaufopfernde Leistung, die da gebracht wurde, sprich da
00:19:37: von diesen Liquidatoren, also deren Zahl war ca. 600.000.
00:19:40: Man muss sagen, die russischen Wissenschaftler waren natürlich schon gut, also die haben
00:19:46: sehr viel noch hau.
00:19:47: Und man hat also dann alles Mögliche versucht und unter größter Aufopferung diese Liquidatoren,
00:19:53: die auch teilweise freiwillig ihr Leben dafür gelassen haben, hat man beispielsweise mit
00:19:58: Hubschraubern, Bohr, Zement und diese Dinge in den brennenden Reaktoren hineingeworfen.
00:20:02: Also das war ganz wichtig, dass der Grafitbrand aufhört, weil es hat ja immer ein 14 Tage
00:20:06: gebrannt, dieses Grafit.
00:20:07: Und man hat also diesen brandtringenden Stockmess und Bohr, wo notwendig damit man die Neutronen
00:20:13: fängt, damit diese Kernreaktoren aufhört.
00:20:15: Und das ist letztlich gelungen.
00:20:17: Man hat dann in dem gesamten Umfeld, also man hat gewusst, man muss sofort mal den
00:20:22: Reaktor zumachen, also man muss ihn schließen, das ist dieser berühmte Sakrophag.
00:20:25: Und man hat gewusst, man muss das Umfeld möglichst in den Griff bekommen, also Personen evakuieren
00:20:29: und also Pripyat zum Beispiel, wo es evakuiert werden, Relative Rausch.
00:20:33: Das ist gut gelungen, das haben die also wirklich in den Griff bekommen.
00:20:36: Man hat also dann den Rahmen überwachen können, man hat den Sakrophag relativ rasch gebaut,
00:20:41: das muss man auch sagen, also der ist in wenigen Monaten dann errichtet gewesen.
00:20:45: Das Problem ist natürlich, dass er so schnell zu errichten war, ist er natürlich in der
00:20:51: Bauausführung natürlich mit vielen Mängeln behofftig gewesen, ist dann abbrüchig geworden.
00:20:55: Und man hat ja letztlich nach Jahren, hat man dann ja noch einmal eine Schutzhülle herumgesetzt,
00:21:01: also das vielleicht die Bilder bekannt.
00:21:03: Das ganze Ding ist 110 Meter hoch, besteht aus mehreren Segmenten, 145 Meter breit,
00:21:09: schließt den Sakrophag nochmal ein, also nochmals eine Schutzhülle darüber gesetzt
00:21:13: ist und reicht jetzt einmal aus, dass er so einige Jahrzehnte hier in Schutz da sein muss.
00:21:18: Das muss natürlich gewartet werden und der Sakrophag wird auch immer noch repariert,
00:21:22: also das heißt man schaut immer noch, dass der Sakrophag geschlossen bleibt.
00:21:26: Weil dieses Kernmaterial bleibt also nach den Rechnungen so circa 150.000 Jahre noch aktiv.
00:21:33: Aber diese Schutzhülle ist ja im Februar durch einen Drohnenangriff beschädigt worden?
00:21:37: Ja das ist korrekt. Es ist eine Drohne, ist im hinteren Teil seitlich aufgeschlagen auf
00:21:43: diese äußere Schutzhülle, hat die Schutzhülle durchschlagen, hat auch innen drin einen Kran,
00:21:48: also sind zwei Kräne untergebracht in dieser Schutzhülle, die also für Reparatur- und
00:21:53: Wartungsarbeiten am Sakrophag erforderlich sind. Das Glück war, dass diese Drohne so zu nur die
00:21:57: äußere Hülle und diesen Kran beschädigt hat und ein paar Einrichtungen drin, aber es ist keine
00:22:01: Korrekontermination ausgetreten aus dem Sakrophag. Das heißt der Sakrophag ist geschlossen geblieben,
00:22:06: es wurde dann relativ rasch repariert und dann natürlich auch entsprechend überwacht, weil
00:22:11: auch die IAEO natürlich, also die internationale Atominergiebehörde überwachtet diesen Raum und
00:22:17: natürlich diese Anlage intensiv und damit ist eigentlich Glück gewesen, dass das System das
00:22:23: tatsäch ausgehalten hat. Natürlich wenn stärkere Waffen eingesetzt werden würden, also mit höherer
00:22:29: Sprengkraft und dergleichen, weiß man natürlich nicht, wie es dann ausgehen würde und vor allem
00:22:33: also jetzt da noch mehr Radaktivität emittiert werden würde, was dann passieren würde. Wie generell
00:22:38: gefährlich ist der Ukraine-Grieg für Atomkraftanlagen? Ja, also da muss man, ich komme jetzt noch aus der
00:22:47: Beoachtung heraus und was bisher passiert ist und als Beispiel, also Sabrysia, wenn man das anschaut,
00:22:52: das ist ja das energiestärkste Atomkraftwerk Europas. Dort haben wir sechs Reaktoren, die sind
00:22:58: mittlerweile abgeschaltet, also sind kaltgeschaltet. Man hat also 2022 bereits begonnen mit dem Niederfond
00:23:04: diese Reaktoren eben wegen der Kriegsbetreuung, weil es ist genau dieses Gebiet, wo die russischen
00:23:09: Streitkräfte einmarschiert sind und vorhörte diese Reaktoren herunter, das dauert natürlich,
00:23:14: das Reaktor ist nicht von heute auf morgen abschaltbar, sondern das ist ein Prozess, der sehr lange
00:23:19: Zeit in Anspruch nimmt, also man spricht davon Jahren, also das tatsache das so, dass wenn im
00:23:22: Wirken Niederfond wie braucht das Jahre und Sabrysia muss beispielsweise immer noch gekühlt werden. Jetzt
00:23:27: ist so, dass offensichtlich die russische Seite Interesse hat, die ja derzeit dieses Kraftwerk
00:23:33: verwaltet, das Mögel ist sozusagen geschützt und gesichert zu haben und keine Emissionen
00:23:39: zuzulassen. Also das heißt, die Kriegsparteien meiden die Angriffe auf Atomkraftwerke, weil
00:23:47: natürlich die Konsequenzen im Internet-Sauernkontext gesehen desaströs werden. Also wenn wir jetzt
00:23:51: nur mehr ein Kernkraftwerksunfall auslösen würden, das ist ein Gaul, das größte anzunehmenden Unfall
00:23:55: auslösen würden und da eine großflächige Kontamination auftreten würde, das hätte natürlich auch
00:24:01: international keine Aktikanz zu finden, wenn das aus kriegerischen Handlungen vorsetzlich
00:24:05: vielleicht auch noch passiert wäre. Also man kann sagen, beide Kriegsparteien versuchen,
00:24:09: der Atomkraft möglichst nicht anzugreifen, möglichst nicht das sozusagen als Waffe gegen
00:24:16: das andere Land zu verwenden. Andreas, es heißt ja, dass es alle 25 Jahre einen Reaktorunfall gibt,
00:24:24: stimmt das? Na ja. Weltweit gesehen. Statistisch, so geht es da mal. Es ist aber vielleicht auch
00:24:31: eingehend, wir waren gerade in Vorbereitung für auch Film- und Drehaufnahmen für 25 Jahre
00:24:37: Chernobyl in der Kaserne in Vorbereitung und plötzlich hat uns also erreicht,
00:24:43: die nächste Katastrophe Fukushima und das war eben genau 25 Jahre danach, Statistik. Aber
00:24:51: grundsätzlich dürfte etwas dahinter stehen. Aber du warst ja auch in Fukushima in Japan im Einsatz?
00:24:56: Ja, die Aufgabe war da auch ein bisschen anders, wir haben auch für sich eine Fluggesellschaft hier
00:25:02: unterstützt. Das Personal hat ein bisschen Angst gehabt, wenn sie also hier in das kontaminierte
00:25:07: Gelände in Japan hineinfliegen. Beim Anflug auf den Flughafen in Norita war es auch meine Aufgabe,
00:25:14: ich war zweimal dabei, wir waren also auch einige Zeit lang im Einsatz und unsere Aufgabe war also
00:25:21: beim Anflug auf den Flughafen hier Mestdietigkeiten durchzuführen und wäre wirklich, also in der
00:25:27: Luft hier gerade auch durch die jeweiligen Witterungsverhältnisse eine Art, die Verwoldt gefallt
00:25:32: gehanden, dann hätte man versucht, die zum Fliegen oder umstehen sogar gar nicht an den
00:25:36: Flughafen anzulanden. Das war mit der Tätigkeit beim Hinflug und danach war beim Rückflug eigentlich
00:25:43: die Aufgnau, zunächst vielleicht nach den Messungen direkt bei der Landung am Bugrad vom Flugzeug
00:25:51: und also auch am Flughafen selbst, ob es hier Kontamination ergibt. Und dann eben beim Rückflug
00:25:57: alles, was in den Flieger hinein gekommen ist, sei es Passagiere, sei es Kettering und sei es eben
00:26:04: Gebäcker oder sonstige Stücke, wurde von uns abgespürt und wenn hier ebenfalls wieder
00:26:11: ein gewisser Wert überschritten worden ist, mussten wir dekantaminieren. Das war etliche
00:26:17: Mälderfeu. Ich weiß noch, ein Kleinkind hat da also an den Schoenen eine erhöhte Kontamination gehabt.
00:26:23: Im Endeffekt war es dekantaminieren, aber das war abbürsten, abklopfen, abwischen und wenn dann
00:26:29: der Wert wieder unter diesem vorgegebenen Wert war, dann hat er das Flugzeug betreten werden
00:26:35: dürfen. Das war als Sicherheitsmaßnahme für das Flugpersonal und für den Flieger.
00:26:40: Das heißt, fass mal noch mal zusammen, also was kann man alles tun, weil man kontaminiert ist?
00:26:45: Also abwischen oder was kann man machen? Das wäre mal die erste Maßnahme. Zunächst einmal versuche
00:26:51: ich mich zu schützen. Bei uns war es so, wenn wir in den Einsatz gehen mit Schutzbegleitung,
00:26:57: ist die erste Dekantamination schauen, das richtige Ablegen der Schutzausrüstung. Denn wenn ich mir
00:27:04: meine Schutzbegleitung so ausziehe, dass ich mich nicht selbst kontaminiert und die Kontamination
00:27:09: außen auf der Höhle überbleibt, dann wutzleides Zahn, schmeiß das so weg, entsorge es richtig und
00:27:15: damit bin ich nicht mehr kontaminiert. Danach wird nachgemessen und dann werden
00:27:20: Dekantaminationsmaßnahmen eben eingesetzt durchgeführt und das ist dann schon so von verstärkten
00:27:27: Maßnahmen bis zur letzten Maßnahme unter Umständ, Begleitung wechseln, ausziehen, duschen und
00:27:34: eine neue Begleitung erhalten und die dann anziehen. Wichtig dabei natürlich auch immer die richtige
00:27:40: Entsorgung der Kontamination. Was kann man in der Bevölkerung tun, wenn wieder so etwas passiert?
00:27:48: Also man muss sagen, die österreichischen Behörden sind ja eben vor allem aus den Lernen von
00:27:53: Tschernabil sehr gut vorbereitet, was diese ganzen Pläne und Maßnahmen betrifft,
00:27:59: die also der Bund und die Länder zusetzen haben. Also es gibt hier vorgesehenen Interventionskräfte,
00:28:05: es gibt jährliche Übungen, wo diese Szenarien durchgespielt werden. Es gibt einen intensiven
00:28:12: Austausch dieser wesentlichen Blaulichtorganisationen und entsprechenden Behörden, die darüber stehen.
00:28:16: Letztlich geht es darum, dass die Bevölkerung den Anweisungen der Behörde vollgeleistet, genau
00:28:22: das macht, was die Behörde dringend empfiehlt oder anordnet. Günstig ist natürlich, wenn man moderate
00:28:28: Vorbereitungsmaßnahmen trifft und ein bisschen Verständnis für, wenn es also zu einem Fallout
00:28:32: kommt, wie man mit einem Fallout umgeht. Fallout kann man sich immer vorstellen wie Staub. Und
00:28:37: das ist jetzt einfach alle Maßnahmen wie ich gegen Staubsätze. Das heißt, wenn Staubsauger zum
00:28:43: Beispiel glatte Oberflächen bei der Bekleidung, Regenschutzbekleidung, Augenschutz ist ganz
00:28:47: wichtig. Also alfa-strahlen Augen führen zu verblindenden und so Dinge. Also das heißt,
00:28:52: Augenschutz, Mundschutz nicht inkoperieren. Ganz schlimm ist, wenn Radaktivität, also Radienoklide
00:28:56: in den Körper aufgenommen werden. An der Oberfläche kriegen wir sie relativ leicht
00:28:59: darunter. Das kann jeder auch behälfsmässig machen. Das Wort Duschen mit Seifen ganz normal
00:29:04: abwaschen, das funktioniert recht gut. Schlimmes ist die Inkoperation und das muss dringend
00:29:09: vermieden werden. Wir haben alle noch vielleicht die Pandemie-Inner-Innerung von Covid-19. FFP3-Masken
00:29:17: bieten sehr guten Schutz. Also einfach diese Standardschutzausrüstung, die dann die Behörde
00:29:21: sowieso empfehlen und anordnen wird. Das sollte man vielleicht auch bereits bevor er heute
00:29:26: zu Hause rum ist. Es ist nie ein Fehler, wenn man zwar so Sätze hat, dass man sozusagen
00:29:31: nicht die Zivilgesellschaft damit belastet, sondern das einfach selbst verfügbar hat.
00:29:37: Bei den Lebensmittel, konservierte Lebensmittel verwenden, die vor dem Unfall schon abgepackt
00:29:44: oder produziert gewesen sind. Es gibt Möglichkeiten, das sind so Klarkeits wie Kriseproduktion,
00:29:51: wenn man Hard-Krise produziert, kann man warten, bis die Hauptwärtszeiten, die Nuklide
00:29:58: weit und grenzwerte gebracht haben. Also es gibt viele Möglichkeiten, wie man darauf
00:30:03: regeln kann. Aber wie gesagt, die Behörden haben da die entsprechenden Planungen. Die
00:30:07: sind sehr gut vorbereitet. Die Ministerien stimmen das sehr gut untereinander ab und
00:30:11: Bund und Länder arbeiten da sehr eng zusammen mit den Plalechtorganisationen. Das funktioniert
00:30:15: in Österreich ausgezeichnet. Die ABC-Abwehr hat ja ein großes Einzelspektrum.
00:30:20: Fragern beide, wie wird man eigentlich ABC-Offizier oder Unteroffizier? Andreas?
00:30:25: Bei mir war es eigentlich einfach. Ich bin eingerückt bereits an der ABC-Abwehr Schule,
00:30:31: damit war mein Weg vorgegeben. Ich habe die achten Monate damals ja noch gemacht und
00:30:35: wurde eigentlich in allen drei Richtungen ausgebildet. Die möglich waren im Spürdienst,
00:30:39: das ist diese Mestdichtigkeit, ABC-Aufklärung heißt das jetzt. Dann ist es eben die D-Kontamination
00:30:45: und es ist auch Rette und Bergedienst, wie gesagt, nach Erdbebenkatastrophen. Und haben
00:30:51: wir dann eigentlich entschlossen, eben dabei zu bleiben. Ich habe das sehr gut gefreut und
00:30:54: habe dann aber die Spüreinrichtung eingeschlagen. Und ja, da sind die Kurse dann für sich auch
00:31:02: freigegeben. Zunächst einmal die normale militärische Ausbildung und dann eben fachspezifische
00:31:08: Kurse, die dann mit dem Zugskommandantenkurs im Endeffekt abschließen. Die normale Ausbildung
00:31:14: mit der Hürg abschließt und dann ist das ausgebildet ABC-Abwehr und der Offizier.
00:31:20: Und bei einem Offizier? Ja, es rend eigentlich ähnlich. Also das heißt, es gibt ja mehrere
00:31:25: Möglichkeiten, wie man sich entscheiden kann, ABC-Abwehr-Offizier zu werden. Ich habe die
00:31:29: Berufsoffiziereslaufbahn dann eher ein bisschen später erst eingeschlagen. Es war dann,
00:31:33: meine Entscheidung war einfach jene, weil mir diese ABC-Abwehr irgendwie gefallen hat.
00:31:37: Es war damals ja nicht viel verfügbar. Also wir waren ja damals eher so ein bisschen
00:31:41: im Aufbaubegriffen, aber es war nicht wirklich viel da. Es war absolut ein interessantes
00:31:45: Thema, weil es im sehr breit gefächert ist. Wie der Andreas schon gesagt hat, wir haben
00:31:50: ja mehrere Bereiche, die wir decken, und die sind mittlerweile noch mehr geworden. Also
00:31:54: die ABC-Abwehr ist sehr vielfältig, sehr vielseitig, bietet wahnsinnig viele Möglichkeiten,
00:32:00: sozusagen der Entwicklung in dem System. Für mich war es einfach schön, diese Elemente
00:32:05: auch anführen zu dürfen, was die ABC-Abwehr-Truppe angeht. Ich war also sehr mir das wahnsinnig
00:32:09: Tag, das war meiner Meinung nach meine schönste Militärzeit, die ich als ABC-Abwehr-Komponik
00:32:13: verbringen konnte. Zumal man immer wieder Einsätze hat, die genau in diesen Bereichen
00:32:18: eingehen. Also wenn ich denke, wo natürlich international auf Erdbeben einsetzen und
00:32:24: vergleichen, also Türkei und Taiwan und so, wo wir mit der AFTRU eingesetzt waren, was
00:32:30: auch unser, also sagen wir auch unser Aufgabengebiet ist. Und dann natürlich hat es viele nationale
00:32:36: Einsätze gegeben, also das geht vom Dundlbranz, geht über Krimiunfälle in den Ländern, also
00:32:42: in allen Facetten, wird man da eingesetzt und vor allem man kennt das, was man erlernt
00:32:47: hat, real Einsätze. So wird es auch die Kameradinnen und Kameraden, die bei der Maul- und Klarnsäure
00:32:52: Bekämpfung tätig sind, die sind so klassische ABC-Aufgaben, da haben wir schon übrigens
00:32:56: in den 70er Jahren auch schon gehabt. Und das heißt, man hat das Militärische Selbstverständnis
00:33:03: als ABC-Aufgaben-Sultat auch das erlernte, real in den Einsatz zu bringen und das einem
00:33:08: Einsatz zu beweisen. Und das gelingt in der ABC-Aufgabe eigentlich sehr gut und das hat
00:33:13: man immer gefallen. Deswegen bin ich bis jetzt ABC-Aufgaben offiziell geblieben.
00:33:17: Ja, das war ein schönes Schlusswort, Herr Oberst-Otter-Strehle, Herr Witze Leutnant, Andreas
00:33:23: Dostal. Vielen Dank fürs Kommen, das war's für heute. Vielen Dank fürs Zuhören und
00:33:28: hört auch beim nächsten Mal bitte wieder her.
00:33:31: Das war hergehört, der Bundessepp-Podcast.
00:33:37: Ihr habt Fragen, Feedback oder Themenwünsche? Schreibt uns eine Mail an podcast@bundessepp.at.
00:33:44: Wir freuen uns auf euch.
00:33:46: [Musik]
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