#29 - "Das erste Mal" in 70 Jahren Bundesheer: Teil 2
Shownotes
- Was änderte sich mit dem EU-Beitritt 1995 für das Bundesheer?
 - Welche Erfahrungen haben die ersten Soldatinnen 1998 gemacht?
 - Wie war der erste Flug mit dem Eurofighter?
 - Was hat die erste Teilmobilmachung während der COVID-19-Pandemie 2020 für die Soldatinnen und Soldaten bedeutet?
 - Welche Herausforderungen prägen den Aufbauplan des Bundesheeres bis 2032 und darüber hinaus? Im zweiten Teil der Jubiläumsfolge setzen wir unsere Zeitreise fort und widmen uns den Meilensteinen, die die jüngere Geschichte und die Gegenwart des Bundesheeres im Europa des 21. Jahrhundert geprägt haben. Laura Oberfeld spricht mit den Menschen hinter den historischen Daten. Dr. Felix Schneider erklärt im Gespräch mit Ute Axmann die strategischen Bedingungen, die das Bundesheer verändert haben und seine Zukunft bestimmen werden.
 
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Transkript anzeigen
00:00:12:
00:00:15: Wie war das erste Mal?
00:00:17: Auch im zweiten Teil der Jubiläumsfolge zum siebzigsten Geburtstag des österreichischen Bundesheers erinnern sich Zeitzeugen an besondere Momente in der Geschichte des Bundesheeres.
00:00:26: Laura Oberfeld hat als Außenreporterin mit diesen Soldatinnen und Soldaten gesprochen.
00:00:31: Und an meiner Seite ist sie wieder der Historiker Dr.
00:00:33: Felix Schneider von der Landesverteidigungsakademie.
00:00:36: Hallo, Felix.
00:00:37: Hallo.
00:00:38: Felix, ein neues Zeitalter, ist in der Neunzigerjahre angebrochen.
00:00:42: Vorweg der Beitritt Österreichs zur Europäischen Union.
00:00:45: Was hat sich da für das Bundesjahr geändert?
00:00:48: Ja, bevor ich zur Europäischen Union komme, möchte ich die Zäsur des sogenannten Endes des Kalten Krieges noch mal ins Gespräch führen, wenn man sieht, dass im Dezember deinerneinzig auf dem Kremel die alte sowjetische Flagge heruntergeholt wurde und die neue alte russische Flagge sozusagen aufgezogen wurde.
00:01:08: So wussten viele oder hofften viele, dass damit der kalte Krieg, der seit nineteen forty fünf gedauert hatte, endgültig vorbei war.
00:01:19: So kann man sich täuschen.
00:01:21: Letztendlich wurde dieser Erkenntnis allerdings erst im Jahr zwanzig, zwanzig Virolent, worauf ich dann später noch kommen möchte.
00:01:28: Um die jetzt mal die Berlin-Ferlter Berliner Mauer, das Ende des Kalten Krieges, der Wegfall dieser Bipolarität zu schildern, endete sich für das österreichische Bundesjahr selbstverständlich schon viel insofern, als das die klassische Bedrohung jetzt einer Konfrontation zwischen Warschauer Pakt und der NATO natürlich auf ein niedrigeres Level gestanden.
00:01:50: Und viele Staaten, nicht nach Österreich, haben damals gesagt, so, das ist wohl jetzt der Endpunkt.
00:01:57: Es kann wohl so eine militärische Konfrontation, wie wir sie uns klassisch vorstellen, in Europa nicht mehr stattfinden.
00:02:05: Was eigentlich widersinnig war.
00:02:06: Denn vor unserer Haustür spielte sich ein zehnjähriger Bürgerkrieg im zerfallenen Jugoslawien ab mit einer sechststelligen Anzahl von Opfern und Toten.
00:02:16: So gesehen ist das, glaube ich, eine etwas naive Vorstellung.
00:02:19: Das war nicht Österreich allein, die sich in diese Blase begeben haben, sondern sehr viele europäische Staaten haben vollständig ähnlich reagiert und gesagt, jetzt kassieren wir sozusagen die Friedensdividende.
00:02:32: Wir können unsere Armee in kleiner machen.
00:02:34: Wir brauchen sie so nicht mehr.
00:02:35: Und das hatte natürlich dann jetzt eklatante Folgen, wie wir in den letzten Jahren hier bemerken mussten.
00:02:43: Ja, und wie ging es dann weiter mit dem EU-Beitritt?
00:02:46: Mit dem EU-Beitritt stellt sich vor allem folgende Frage.
00:02:49: Ist es möglich, aus unserem Neutralitätsgedanken heraus einer solchen Gemeinschaft beizutreten, die ja selbst eine Verteidigungsgemeinschaft werden will oder werden wollte, eine mit einer allgemeinen Sicherheitspolitik, die die EU vertritt?
00:03:06: Und das ist eigentlich immer wieder der Knackpunkt, um den es geht, wenn wir die Integration des österreichischen Bundesheeres in militärische Aktivitäten außerhalb unserer Landesgrenzen beurteilen wollen.
00:03:17: Nun sind wir seit fünfundneunzig auch bei der Partnerschaft für den Frieden mit dabei.
00:03:21: Das ist eine NATO-Organisation.
00:03:23: Wir sind natürlich auch bei der Europäischen Union insofern mit dabei, als dass wir an deren Verteidigungspolitik teilhaben.
00:03:32: Sind jedoch auch durch die irische Klausel, wenn Sie so wollen, befähigt zu sagen, Ob wir militärisch mit tun wollen oder nicht.
00:03:44: im Grunde genommen, ist das dann die Frage der Politik, die entscheidet, ob wir, wenn ein anderer EU-Staat angegriffen wird, welche Hilfe Leistung wir dort ergeben wollen oder nicht aus Neutralitätskonten, das ist verständlich.
00:03:58: Wir waren ja auch und sind noch immer in einigen EU-Einsätzen, aber es gab jetzt vor auch noch die EU-Battlegroup.
00:04:06: Was ist das?
00:04:07: Die EU-Battlegroups sind seit Jahrzehnte im Einsatz.
00:04:10: Österreich ist ein Teil dieser EU-Battlegroups und wie ich bereits im Vorfeld kurz erwähnt hatte, der Einsatz, die Frage stellt sich immer, wer befiehlt den Einsatz.
00:04:19: Und der Einsatz wird von dem Rat der Europäischen Union befohlen.
00:04:24: Aber was Österreich betrifft, vor allem auch das österreichische Parlament muss noch zustimmen, wenn wir unser Einverständnis geben, dass Leute bzw.
00:04:33: Soldatinnen und Soldaten des österreichischen Bundesheeres an diesen EU-Battlegroups teilnehmen, was sie tun.
00:04:39: Es sind ja meistens ein Konkulumarat aus Staaten, die jeweils halbjährlich einen Trans übernehmen.
00:04:45: Wir sind meistens mit den Deutschen zusammen, aber auch mit anderen Staaten, wo wir dann sozusagen gewähr bei Fuß stehen.
00:04:52: Die meisten Krisenregionen dieser Welt können mit diesen EU-Battlegroups sozusagen erreicht werden.
00:04:58: Am Anfang war das ja alles noch sehr neu und Laura hat mit Michael gesprochen, der damals als Kommandant das erste österreichische Logistikbataillon, das Combat Service Support Battalion, kurz CSS genannt, in der EU-Battlegroup geführt hat.
00:05:14: Herr Overs, für unsere Zuhörerinnen und Zuhörer, was ist eigentlich die EU-Battlegroup?
00:05:19: Die EU-Battlegroup ist die schnelle Eingreifgruppe der EU.
00:05:25: Die ist dazu da, dass, wenn irgendwo Krisen sind, sehr schnell europäische Kräfte hingeschickt werden können.
00:05:31: Wir haben bei der Battlegroup einen Alarmierungsstand-Kopf von fünf Tagen.
00:05:35: Das heißt, in fünf Tagen haben wir in dem Einsatzort mit ersten Kräften sein müssen.
00:05:41: Die Battlegroup sind grundsätzlich gemischte Verbände.
00:05:45: Was heißt gemischte Verbände?
00:05:46: Das sind circa fünf tausend Leute.
00:05:49: Und aus verschiedenen Nationen.
00:05:50: Wichtig ist es der EU immer, dass mehrere Nationen dabei sind, dass man wirklich auch von einem Einsatz der EU sprechen kann und nicht, dass ein einzelnes Land wieder in einen Einsatz geht.
00:05:59: Daher wirklich viele Nationen.
00:06:02: Bei mir im Parteon zum Beispiel habe ich fünf verschiedene Nationen gehabt.
00:06:05: Welche Nationen waren da dabei?
00:06:08: Da waren dabei Deutsche, was sprachlich einfach war.
00:06:12: Die gemeinsame Sprache war dann Englisch.
00:06:16: Tschechen dabei, es waren Kraten dabei, es waren Lichtensteiner dabei, die einfach verschiedene Aufgaben gehabt haben bei uns.
00:06:24: Und es waren auch teilweise Franzosen dabei.
00:06:27: Aber nicht bei mir in Verband, aber bei uns in der Battlegroup.
00:06:31: Wenn wir einen Blick auf die Einsätze werfen, was unterscheidet ein EU-Battlegroup-Einsatz vor dem klassischen Bundes-Einsatz?
00:06:37: Der klassische Bundesheureinsatz ist der, dass ich weiß, wo ich hingehe.
00:06:41: Wenn ich jetzt heirne in unsere Destinationen, wo wir sind, Kosovo, Bosnien oder Libanon, weiß ich, wie der Einsatzort ist, wo ich hingehe und mit wem ich hingehe.
00:06:50: Und bei der Battlegroup ist der Einsatzort nicht bekannt.
00:06:54: Deswegen haben wir auch die kurze, fristige Alarmierung.
00:06:56: Wenn wo was passiert und man sagt, man muss Truppen hinschicken, dann weiß man innerhalb von, sagen wir mal, zehn, fünfzehn Tagen, wo es hingeht, wo die Reise hingeht.
00:07:04: Und damit ist es auch... etwas schwieriger, dass man sich auf das Land vorbereitet, aber das Schöne daran ist, man kann flexibel sein, man ist zusammengeschweißt, wenn man fertig ausgebildet ist und dann wartet man auf einen Einsatz.
00:07:16: Damit zur internationale Zusammenarbeit reibungslos funktioniert, braucht es viel Vorbereitung, also so stöme ich mir das halt vor.
00:07:24: Wie läuft es vor allem sprachlich und kulturell ab, wenn man mit Soldatinnen und Soldaten an der EU-Lehrung zusammenarbeitet?
00:07:32: Ja, die Vorbereitungen sind... Wirklich sehr lange, im Prinzip haben wir uns auf diese Stand-by-Phase, wo man die kurzfristige Landbereitschaft hat, zwei Jahre vorbereitet.
00:07:42: Die Vorbereitung beginnt mit der persönlichen Ausbildung.
00:07:46: Das heißt, jeder Soldat in der Betelgruppe ist ein lauter Berufskader.
00:07:51: Jeder Soldat macht einmal seine Ausbildung an der Waffe, an dem Waffensystem, mit dem er arbeiten muss.
00:07:59: Erweiterte erste Hilfeausbildung, die ein bisschen drüber geht über die SK, was wir bei uns haben.
00:08:04: Englische Ausbildung natürlich auch dabei.
00:08:07: Und wenn man diese Ausbildung die persönliche abgeschlossen hat, geht es dann in die Gruppen- und Zugsausbildung, danach in die Komponierausbildung.
00:08:15: Und dann beginnt man schön langsam das Partion zusammenführen.
00:08:18: Zuerst aus Österreich alle Teile.
00:08:20: Ich habe aus einundzwanzig Dienststellen Soldaten bei mir im Partion gehabt, die wir dann zusammengefügt haben.
00:08:27: Auch schon das eine Herausforderung.
00:08:29: Und wenn wir dann unser österreichisches Paket fertig gehabt haben, dann ist von der Liednischen, das war Deutschland, die das geführt haben, eine Übung zusammengestellt worden, wo wir wirklich alle miteinander geübt haben.
00:08:40: Da sind dann auch die ausländischen Teile integriert worden.
00:08:43: Und da haben wir das erste Mal wirklich gemeinsam geübt, mit kleinen, leichten Aufgaben begonnen, bis dann nach vier Wochen Übungen, wo wir wirklich scheides Gefecht gehabt haben.
00:08:54: Wir haben bereits Heute eine Nachfolgerin, wenn Sie so wollen, der EU Battle Groups und diese Nachfolgerin nennt sich EU-Eingreif-Truppe oder mit dem Original Namen EU Rapid Deployment Capacity.
00:09:07: Das sind jeweils fünftausend Soldatinnen und Soldaten, also Schermat hier deutlich aufgestockt, die als EU-Eingreif-Truppe agieren sollen.
00:09:18: Es folgsten auch mehrere EU-Einsätze in Bosnia Herzegovina oder im Tchat.
00:09:22: Warum ist das so wichtig, dass mehrere Nationen in einem Einsatz sind?
00:09:27: Wichtig für Länder wie Österreich ist es auch, aber nicht nur Österreich, dass wir... in diesem Rahmen auch mit anderen Ausbildungsplattformen zum Beispiel in die Berührung kommen.
00:09:37: Wir sehen, wie andere EU-Staaten ihre Militärs organisieren, wie sie üben, wie sie sie von unseren Erfahrungen partizipieren, wir partizipieren von ihren Erfahrungen und deswegen ist diese Internationalität für das österreichische Bundesjahr auch sehr wichtig.
00:09:54: Ein wichtiger Meilensteine in der Entwicklung des Bundesheers war, dass die ersten Soldatinnen von dem Jahr saßen.
00:10:01: Und Laura hat mit Evelyn, einer der ersten Frauen im österreichischen Bundesheer, über ihre Erfahrungen gesprochen.
00:10:08: Ich spreche halt mit einer echten Wegbereiterin.
00:10:10: Sie zählt zu den allerersten Frauen, die beim Bundesheer ihren Dienst angetreten haben.
00:10:15: Und sie ist einer der ersten, die es bis zum Dienstgrad Vizeloidmann geschafft hat.
00:10:19: Eine Karriere, die nicht nur Mut, sondern auch Durchhaltevermögen verlangt.
00:10:23: Evelin, beginnen wir ganz am Anfang.
00:10:26: Du hast dich damals entschieden, einen Weg einzumschlagen, den zu der Zeit nur sehr wenige Frauen ganger sind.
00:10:31: Was war deine Motivation, zum Bundesherzugehen?
00:10:34: Ja, ich muss sagen, ich war damals Leistungssportlerin und für mich war von Anfang an klar, ich mich hat Beruf und Sport verbinden.
00:10:43: Es war dann so, dass ich eigentlich mitkriegt habe, dass sie damals der Weg aufgetan hat, achten einst, dass die Frauen Karriere beim Hermachen kennen.
00:10:51: und für mich Ich hab da ein Blick gekriegt in das ganze Geschehen.
00:10:56: Ich hab mitgekriegt, dass da sehr viele Fachbereife gibt beim Bundesheer, von Panzerfahrer bis zum Jäger.
00:11:04: Und das hat eigentlich viel Interessant gelungen.
00:11:07: Nachher dann, wie ich eigentlich dabei gewesen bin, Ich habe mir dann gesehen, dass es nur noch viel mehr Bereiche gibt, wo man sie weiterbilden kann.
00:11:19: Ich habe zum Beispiel den allgemeinen Trainer gemacht, der privat sehr großer Zeitaufwand ist.
00:11:27: Und solche Geschichten sind auch total interessant.
00:11:31: Weiter sagen muss ich sagen, ein wichtiger Aspekt damals war, dass die Bezahlung bzw.
00:11:36: die Aufschickchancen als Frau sehr gut sind gegenüber anderer Behofe.
00:11:40: Ja, und dann ist er schon losgegangen, oder?
00:11:42: Grundausbildung, Uniform, Kasernen, Alltag.
00:11:46: Wie hast du die erste Zeit erlebt?
00:11:48: Hattest du was geben, was da besonders in Erinnerung geblieben ist?
00:11:52: Ja, damals natürlich der körperlich anstrengendste Kurs in Kufstein ist mir in Erinnerung geblieben, der ist nach wie vor wie gestern eigentlich.
00:11:59: Ich
00:12:00: habe mir damals das Ziel gesetzt.
00:12:03: Körperlich eigentlich die selten Limits zu erbringen wie die Burschen.
00:12:07: Dadurch habe ich natürlich auch große Akzeptanz gehabt von den Buren.
00:12:13: Besonders kann ich mir auch ein Erlebnis erinnern.
00:12:15: Wir sind da tagelang schon Gefecht gewesen und dann war nur da zurückgemarscht zur Kaserne.
00:12:21: Und
00:12:22: ich habe die Angewohnheit gehabt, wenn es relativ schnell zum Marschieren war, dass ich eigentlich lieber gelaufen bin.
00:12:28: Und
00:12:28: dann war wirklich einmal so, wir haben einrücken, dass die ganzen Burschen rund um Jahr zum Lauffang angefangen haben.
00:12:35: Und wir waren so flott in der Kaserne, dass uns der Kurskommandant belohnt hat, dass wir dann früher freikriegt haben.
00:12:41: Und das war, ja, Gänsehautfeeling, weil einfach der Zusammenhalt, das Anspornen untereinander, das Teamfeeling.
00:12:49: Und natürlich auch, dass ich als Frau
00:12:51: auch
00:12:52: so gesehen auch die Männer motivieren kann, eigentlich
00:12:54: auch.
00:12:55: Ja, sehr schön.
00:12:56: Wenn du heute zurückblickst, gibt es einen Moment, ein Leben oder vielleicht eine Herausforderung, die dich besonders geprägt hat?
00:13:04: Ja, ich war ein sehr schüchternes Dirndl, bevor ich eingerückt bin.
00:13:08: Und mir hat es sehr geprägt, sag ich einmal, dadurch, dass mir als Führungskraft ausgebildet wird.
00:13:14: Ich stehe da jetzt als Vizelautnant, als selbstbewusste Frau.
00:13:20: Sehr schön.
00:13:20: Ein mutiger Schritt und der Beginn einer neuen Ära.
00:13:23: Wie es zur Öffnung des Bundesheeres für Frauen kam und was sie die nächsten Jahre noch so tun hat, erfahren wir wieder von unserem Historiker Dr.
00:13:31: Felix Schneider.
00:13:32: und somit zurück zu dir Ute.
00:13:35: Das sind ja alles Berufssoldatinnen, aber Felix, seit gar nicht allzu langer Zeit, gibt es ja noch eine Möglichkeit für Frauen, nämlich den freiwilligen Grunterdienst für Frauen.
00:13:44: Was ist das?
00:13:47: Der Grund, warum man das eingeführt hat und ist nicht nur der Tatsache geschuldet, dass wir jetzt versuchen... verstärkt Frauen ins österreichische Bundesherd zu bringen oder für das österreichische Bundesherd zu interessieren, sondern auch, weil die körperlichen Anforderungen von und natürlich extrem hoch waren, weil sie praktisch denen entsprochen haben, die eine Unteroffiziers- oder Offizierslaufbahn bedingt.
00:14:12: Und jetzt mit dem freiwilligen Grundwertdienst, vielleicht erst ab April, ist damit die Einstiegslatte, wenn sie so wollen, etwas tiefer gedeckt.
00:14:21: Jetzt können sich Frauen auch für eine Laufbahn als in einer Chargenfunktion oder Mannschaftsfunktion interessieren und dort Karriere machen und einfach mal sehen, ob sie vielleicht eine Zukunftskarriere Möglichkeit beim österreichischen Bundeshersehen.
00:14:39: Ein anderes Thema ist die Luftrahmüberwachung.
00:14:42: Heute sprechen wir sehr viel darüber, besonders seit dem Ukrainekrieg, aber was war damals los?
00:14:47: Wie war da die Lage in den Neunzigen?
00:14:50: Ganz am Anfang, ich habe ganz kurz den den Ungarnkonflikt erwähnt, ganz zu Beginn.
00:14:57: Da war es so, dass wir die sogenannte Schmetterlings-Sammlung als Luftfahrzeuge hatten.
00:15:01: Das war eine bunte Mischung von zweiundzwanzig Maschinen, meistens Trainingsmaschinen, Aufklärungsmaschinen, aber keinerlei große Kampfmaschinen natürlich dabei, die uns die alliierten, wie gesagt, dargelassen hatten.
00:15:14: Also da war die Luftüberwachung fast praktisch gleich null, wenn man von den wenigen Flugflugabwehrkanonen absitt, die wir damals hatten.
00:15:21: Das wurde natürlich verbessert.
00:15:23: Wir hatten im Laufe der Sechziger und dann auch später eine Anschaffung von von erst der Saabtonne, hat die geheißen, ein Flugzeug der Saabwerke, ein Jagdflugzeug der Saabwerke, später dann eine Maschine, die nannte sich Saab-Hundertfünf.
00:15:40: OETX oder XT, das waren diejenigen, die uns vielleicht noch ein bisschen aus dieser grandiosen Kunstflugstaffel Karo Ass im Gedächtnis sind.
00:15:50: Das war ja eine hervorragende Kunstflugstaffel, die weltweit reissiert hatte und die mit diesen Trainingsmaschinen, denn eigentlich waren es Trainingsmaschinen geflogen sind.
00:16:00: Umgebaut wurden diese Maschinen selbstverständlich auch für den Erdkampfeinsatz, aber einen richtigen Luftüberlegenheitstieger haben wir eigentlich erst bekommen mit dem Eurofighter.
00:16:09: Dazwischen hat man noch diese Zwischenlösung des Tragen, die ich kurz angesprochen hatte, aber damals hatte man bereits vorgeplant, wir kaufen ein neues Gerät.
00:16:16: Welches wusste man noch nicht so ganz genau?
00:16:18: Da stand der Eurofighter und vor allem der Gripen im Fokus der Beschaffer.
00:16:23: Es wurde dann letztlich nicht der Eurofighter und diese Maschine hat ja auch eine ganz eigene Geschichte.
00:16:29: Aber diese Geschichte werden wir später noch reden.
00:16:33: Doch zuvor hören wir da einmal in ein Interview hinein, Laura hat mit dem Piloten Jörg über seinen ersten Eurofighter-Flug gesprochen.
00:16:41: Wie war das?
00:16:42: Was ist dir durch den Kopf gegangen, wie du das erste Mal im Cockpit des Eurofighters gesessen bist?
00:16:47: Ja, man stört sich das recht lästig vor.
00:16:49: Für mich war es eigentlich gar nicht so lästig, muss ich sagen.
00:16:53: Wie gesagt, jeder schaut auf die.
00:16:56: Du bist in einem fremden Land.
00:16:58: Neue Vorschriften, neue Flieger, Heutech, alles drum und drum.
00:17:03: Und ich sage da ganz ehrlich, der erste Flug war ein purer Stress.
00:17:07: Also du kommst am sechsten in der freien Dienst, du hast Wetterbriefing, dann wird nochmal hundertzwanzig Powerpoint-Folien durchgegangen.
00:17:15: Da ist ja jedes Sekunden oder jeder Moment ist genau durchgeplant, was du zum Machen hast.
00:17:22: Wenn einfach so ein Flugstuhl, so ein Immensteuer ist, dann gibt es natürlich Probleme, bis du anziehst, bis zum Flieger gehst, dann sitzt den Cockpit drinnen.
00:17:31: Dann hast du technische Probleme, vielleicht ein paar, dann musst du den Flieger wieder herunterfahren, wieder hochfahren.
00:17:39: Da brauchst du wieder eine Stunde für und dann fliegst.
00:17:43: Du musst halt immer mit deinen Gedanken voraus zu sein, wenn du, du hast keine Zeit, um irgendwas zu genießen.
00:17:48: Und dann ist die körperliche Belastung einfach enorm und der Stresslevel ist noch mehr enorm.
00:17:54: Das heißt, du hast keine ruhige Minute, enorme Eindrücke und du bist sicher zeitweise, oder ich war zeitweise überfordert.
00:18:02: Und trotzdem musst immer dein Bestes geben und kämpfen und nie aufgeben.
00:18:07: Also das war schon heftig, muss ich sagen.
00:18:09: Hast du dann einen Flug?
00:18:10: oder ob ich einen Flug war das dann für die so dass es da kostet?
00:18:15: Ich kann es jetzt genießen?
00:18:16: Oder gibt es so was?
00:18:17: Ja, ich glaube, das ist erst kommen wir dann wieder in Österreich geflogen bin.
00:18:20: Man muss sich das so vorstellen, ich habe eine halbe Jahr Ausbildung gehabt in Deutschland, aber nur vierzehn Flüge.
00:18:27: Und da ist jeder Flugweg so ganz genau durchgeplant.
00:18:32: Und früher hat man halt keine Ahnung, zwanzig, dreißig, vierzehn Flüge gehabt, bis du mal nachgeflogen bist und dann bist du da im Platzbereich, das hast du schon alles kennst.
00:18:41: In Deutschland war das so.
00:18:43: Der erste Flug, dann hat es der zweite Flug, war ein Verbundflug.
00:18:47: Da war ich erst seitdem als Wingman, also als Rotenflieger dabei und die habe ich jetzt seit wieder als Formation-Lieder.
00:18:54: Der dritte Flug war dann ein reines schlechtes Wetterprogramm, das man eben lernen kann, wie man den Flieger einfach vor schlechtem Wetter fliegt.
00:19:02: Und der vierte Flug war die Prüfung.
00:19:05: Und dann bin ich quasi allein in dem Flieger drin gewesen und dann haben wir nur mehr gelernt zu kämpfen, zehn Flüge.
00:19:12: Und das war einfach ein purer Stress.
00:19:14: Und wenn du noch Österreich zurückkommst und dann bist in den gewohnten Umfeld und dann fliegst du mal weg.
00:19:19: Und dann hat das angefangen, das zum Schneiden, was das für ein cooles Gefühl ist und was du jetzt eigentlich geschaffen hast oder gemacht hast.
00:19:29: Was macht für dich eigentlich ein richtig guter Kampfjet aus?
00:19:32: Die meisten sagen natürlich Flugleistung, Geschwindigkeit, Höhe.
00:19:39: Das ist wichtig.
00:19:40: Das war früher im ersten und zweiten Weltkrieg.
00:19:42: Das war ganz wichtig, dass man einen Flieger gehabt hat, der möglichst schnell, gut um die Kurven gegangen ist.
00:19:48: Und das ist immer noch wichtig, ist keine Frage.
00:19:51: Aber das weit Wichtige ist, guter Sensoren zu haben.
00:19:55: So wie ein Mensch, der fünf Sinne hat und früher, sag ich mal, im ersten Seiten Weltkrieg, hat man seine Feinde gesehen durchs Auge.
00:20:03: Das heißt, die haben alle die Piloten extrem gut gesehen.
00:20:07: Heutzutage machen wir das über Radar und über Datenlink, wie ich vorher gesagt habe.
00:20:12: Und also diese Sensorik und Sensorfusion ist heutzutage ernst der wichtigsten Sachen.
00:20:18: Dann auch die elektronische Kriegsführung.
00:20:23: Wie muss man sich das vorstellen?
00:20:24: Die elektronische Kriegsflugung ist wie das Ohr, dass ich was höre.
00:20:29: Ich habe Antennen drauf und ich kann das elektromagnetische Feld mit meinen Antennen auffassen.
00:20:36: Und dann kann ich sagen, da ist ein Rad.
00:20:40: Da muss ich mir sagen, ist das Rad jetzt mein eigenes?
00:20:44: Also von Österreich oder von der Luftraumüberwachung?
00:20:46: Oder ist das zum Beispiel von einer Zivilenmaschine, ein Wetterrader?
00:20:50: Oder ist das jetzt ein feindliches Fliegerabwehrrader?
00:20:55: Diese Datensammlung ist sehr, sehr wichtig zu machen.
00:20:58: Dann ist ein Kampfjet immer nur eine Trägerplattform vom Waffen.
00:21:05: Früher hat es immer nur irgendwelche Kanonen drauf und MGs, sag ich mal so.
00:21:10: Heutzutage hängt mehr davon ab, welche Bewaffnung das du mit hast.
00:21:17: ob du den Luftkampf gewinnen kannst, wie welchen Flieger das du fliegst.
00:21:20: Natürlich sind die Flugleistern schon wichtig, aber ich kann nicht mit einer Kurzstreckenlenkwaffe, die, sagen wir grob, keine Ahnung, so noch zwanzig Kilometer geht, keine gegen irgendein Gewinner, der eine Raderlenkwaffe hat, der auf hundert oder hundertfuchts Kilometer schießt.
00:21:35: Da geht es einfach nicht.
00:21:37: Das ist wie wenn ich mit einer Pistole gegen eine Sturmgewehr kämpfe.
00:21:41: Also die Bewaffnung ist natürlich auch extrem wichtig.
00:21:45: Und dann muss das natürlich auch vernetzt sein, weil auch die Informationen, die ich in Cockpit habe, muss ich weitergeben an meine Wing-Männer, die mit mir fliegen.
00:21:53: Wir sind zu zweit zu viert unterwegs und auch in das Lagebild, in das Lagebild LAOZ, also in den Pons in Bunker hinein.
00:22:04: Ja, da sind wir natürlich früher viel getan.
00:22:06: Früher haben wir einfach nur einen Radarleitoffizier gehabt, der uns bei Funk geführt hat.
00:22:11: Das ist, wie wenn es da ein Fußballmatch mit einem Moderator anhörst.
00:22:18: Da grob, was es auch nicht genau wieder abgeht.
00:22:20: Oder wenn du das Fußballmatch am Fernseherbraten schaust, hast du ein ganz anderes Lagebild.
00:22:25: Und dafür geht man heutzutage halt auf diesen Datenlink.
00:22:29: Das ist das ganz Wichtige, sage ich mal so.
00:22:33: Jetzt haben wir die Eindrücke vom Eurofighter Flug gehört.
00:22:36: Was gibt es uns sonst noch darüber zu erzählen?
00:22:39: Heutzutage haben wir mit dem Eurofighter eine Maschine, die tatsächlich einen Luftüberlegenheitsrolle fahren kann.
00:22:46: Sie können Abfangjagd durchführen, sie können Luftnahunterstützung südten, sie können Aufklärungsflüge durchführen, sie können eigentlich alles, sie können in den Erdkampf eingreifen.
00:22:55: Bis dieses Ding einmal fertig war, hat es lange gedauert.
00:22:58: Wir haben unsere ersten Eurofighter, die jenigen Hauptnationen, die diese Eurofighter produziert und dann auch angeschafft waren.
00:23:07: die Italiener, die Spanier, die deutschen Saudi-Arabien, Oman und Katar und eben Österreich, dass sich zum Kauf von fünfzehn Maschinen, ah, pardon, achtzehn Maschinen ursprünglich entschloss und später auf fünfzehn reduzierte.
00:23:23: Jetzt sind wir schon fast in der Gegenwart angelangt.
00:23:26: Zwanzig zwanzig kam die Covid-IX-Bandemie.
00:23:30: Ich glaube, da erinnert jeder sich selbst daran, wie es einem gegangen ist.
00:23:33: Wie kam das Bundesheer eigentlich zum Einsatz?
00:23:35: Ja, das Bundesheer halb damals aus, aufgrund der Tatsache, dass die Exekutive bzw.
00:23:42: andere Kräfte, die die gesamte Covid-IX-Pandemie zu händeln hatten, von ihrer Mannstärke aus vollständig überfordert waren.
00:23:52: Das österreichische Bundesjahr sprang ein und stellte mehrere hundert bzw.
00:23:58: mehr als tausend Soldatinnen und Soldaten ab, um an allen Ecken und Enden zu helfen, wo es eben an Exekutivkräften mangelte oder an zusätzlichen Personal für Impfstraßen mangelte.
00:24:12: Und es ging soweit, dass also zum Beispiel siebzig Militärpolizisten von uns die Überwachung von Botschaften übernahm, damit Polizisten wieder freigespielt werden, die mir da wieder was anderes machen mussten.
00:24:22: Wir erinnern uns, dass das ganze Land ja mehrfach vollständig zugesperrt war.
00:24:27: Und das bedingt natürlich auch Objektschutz an Infrastruktur und die österreichischen Soldaten und Soldaten vom Fiebermessen bis zum Objektschutz und wirklich vom Einräumen von Regalen an Supermarktketten bis zur Hilfe in Apotheken, so ziemlich alles geleistet, mit vielen, vielen Zehntausendmanstunden.
00:24:48: Und es kam dann auch zur ersten Teilmobilisierung der Miliz.
00:24:52: Ja, diese erste Teilmobilisierung der Miliz ist eigentlich ein Novum gewesen.
00:24:57: Am dritten April hat die Verteidigungsministerin Claudia Tanner eben diese Teilmobilisierung zur Einsatzverfügung unterschrieben.
00:25:06: Das war ein Novum.
00:25:07: Es war ja hier mit einem Miliz sozusagen im Einsatz in einem zivilen Bereich.
00:25:12: Es wurde keine Grenze heiß oder auch keine Einsatz vorbereitet, sondern dieser Einsatz, der war praktisch zur Abdeckung aller notwendig.
00:25:24: Ja, und Laura hat mit der Melit-Soldatin Anna über diese erste Teilmobilmachung gesprochen.
00:25:30: Ich spreche mit einer Soldatin, die bei dem historischen Einsatz mit dabei war.
00:25:34: Anna, beginnen wir ganz am Anfang.
00:25:37: Wie hast du vor deiner Einberufung erfahren?
00:25:39: Und was war dein erster Gedanke als Feststand, dass du eingezogen wirst?
00:25:45: Gehen wir zurück ins Jahr, wir waren im Lockdown, alle zu Hause.
00:25:52: Die Miliz aufgeboten wird, eine Teilmobilmachung im Rahmen des Corona-Einsatzes erfolgen wird, wurde medial transportiert.
00:26:00: Und wir wussten auch alle, wann die Pressekonferenz stattfinden wird, bei der die Frau Bundesminister verkünden würde, welche Einheiten mobil gemacht werden.
00:26:09: Und es war dann diese Pressekonferenz, die wir uns natürlich alle im Lockdown zu Hause angeschaut haben, wo wir dann erfahren haben und natürlich auch ich erfahren habe, dass die je Kompanitulen, deren Kommandante nicht damals war, einberufen wird.
00:26:22: So, plötzliche Mobilisierung reist einen jausen Alltag.
00:26:26: Wie war
00:26:27: deine Stimmung in dem Moment und wie hat dein Umfeld oder dein Arbeitsgeber auf deine Einberufung reagiert?
00:26:34: Die Stimmung generell in der Miliz, die ich damals mitbekommen habe, sei es jetzt bei mir in der Kompanie damals oder auch im größeren Kameradenkreis, war natürlich immer eine gewisse Spannung, wer wird jetzt wirklich einberufen, welche Komponien werden einberufen und wie wir dann gewusst haben, dass wir einberufen werden, war es ja ein... Schwer zu beschreiben, das Gefühl Erleichterung ist ein falsches Wort und Freude passt auch irgendwie nicht.
00:27:02: Aber es war dann trotzdem von allen sehr positiv aufgenommen, dass wir jetzt tatsächlich einberufen werden und das, wofür wir trainiert haben, wofür wir unsere Freizeit auch zur Verfügung gestellt haben, wirklich unter Beweis stellen können, dass wir gebraucht werden.
00:27:16: In gewisser Weise einfach eine Bestätigung.
00:27:18: Die Miliz wird gebraucht, wir werden gebraucht und wir sind selbstverständlich da für die Republik Österreich.
00:27:24: Mein Umfeld hat positiv darauf reagiert, absolut.
00:27:28: Ein Arbeitgeber hat das zu dem Zeitpunkt total unterstützt, war total unkompliziert und hat sich da ein Berufung nicht in den Weg gestellt.
00:27:35: Wie kann man sich das vorstellen?
00:27:36: Wie hat das an der Grenze dann ausgeschaut und was haben die Soldaten genau gemacht?
00:27:41: Wir haben in den zwei politischen Bezirken, für die wir zuständig waren, die Polizei unterstützt und die Gesundheitsbehörde.
00:27:47: Das ist in jedem Bezirk von Bezirkshauptmann koordiniert worden.
00:27:50: Und vor Ort muss man sich das so vorstellen, erinnern wir uns zurück ans Jahr zwanzig-zwanzig.
00:27:55: Da war ein Großteil der Grenzübergänge gesperrt.
00:27:57: Es gab eine gewisse kleine Anzahl von Grenzübergängen, die offen waren.
00:28:01: Und dort haben meine Soldaten die Polizei unterstützt.
00:28:04: Das heißt, sie sind entweder... Ohne Polizei vor Ort gewesen, haben die Fahrzeuge kontrolliert, die nach Österreich reingefahren sind, teilweise auch jene, die rausgefahren sind oder waren gemischt mit der Polizei vor Ort im Einsatz.
00:28:17: An den geschlossenen Grenzübergängen waren meine Soldaten dafür zuständig, dass eben hier niemand illegal die Grenze übertritt, weil auch wenn sein regulärer Grenzübergang war, zu dem Zeitpunkt damals geschlossen, damals bei jeder Übertritt über diesen geschlossenen Grenzübergang natürlich illegal.
00:28:32: Und das ging vierundzwanzig sieben rund um die Uhr.
00:28:36: Und hat sich im Laufe unseres dreivöchigen Einsatzes natürlich auch immer wieder verändert.
00:28:41: Wenn man sich zurückerinnert, es sind dann wieder Grenzübergänge aufgemacht worden, nur zeitweise aufgemacht worden, für gewissen Verkehr aufgemacht worden.
00:28:50: Aber es haben sich auch die Kompetenzen meiner Soldaten dann geändert.
00:28:52: Sie haben immer mehr Kompetenzen übertragen bekommen, wie wieder mehr Grenzübergänge aufgemacht worden sind, durften sich auch für die Gesundheitsbehörde mehr Kontrollen durchführen als noch anfänglich, weil einfach dann mit mehr offenen Grenzübergängen natürlich auch das Personal der Gesundheitsbehörden dann sich wieder erstreckten musste auf mehr Grenzübergänge.
00:29:11: Zum Abschluss wollen wir noch etwas in die Zukunft blicken.
00:29:13: Felix, aus der Sicht eines Historikers, was tut sich jetzt gerade?
00:29:17: Ja, wenn ich das mal so salopp formulieren darf, ich freue mich, das noch erleben zu dürfen, was momentan geplant ist, denn wir haben es bei dem Aufbauplan ÖBH-Zwanzig-Zweiunddreißig Plus zuerst einmal mit einer wirklichen Aufbau-Tätigkeit und wieder Kampffähigmachung des österreichischen Bundesheeres zu tun.
00:29:45: Wir haben zum Glück schnell auf die sich veränderten Umstände seit dem Februar, zwanzig, zweiundzwanzig reagiert.
00:29:52: Wir nehmen auch zum ersten Mal Geld in die Hand, um das Österreichische Bundeswehr entsprechend auszurüsten.
00:29:59: Ich habe ein gutes Gefühl dabei und vor allem deswegen, weil zum ersten Mal, zumindest so weit ich es als Historiker überblicken kann, wirklich auch nicht nur Budget-Posten herumgeschoben werden, sondern auch die Bevölkerung dieses Landes auf den Ernst.
00:30:18: der Lage hingewiesen wird.
00:30:19: in dem Rahmen der geistigen Landesverteidigung, geschieht ja auch bereits sehr viel.
00:30:24: Das ist für unsere umfassende Landesverteidigung ein unverzichtbarer Bestandteil und so gesehen glaube ich, dass das Verständnis der Bevölkerung auch jetzt viel Geld in die Hand zu nehmen, um das österreichische Bundesheer für die Zukunft fit zu machen, gutiert wird.
00:30:41: Felix Durst, ein Aufbauplan erwähnt.
00:30:44: Laura hat jetzt mit Herrn Brigadier Wolfgang Schweighofer gesprochen, wie dieser Aufbauplan aussieht.
00:30:51: Wo sind die größten Herausforderungen, die aktuell auf das Bundesheir zu kommen?
00:30:56: Also, da das Bundesheir für die äußere Sicherheit zuständig ist, mit dem wir sagen, eine Herausforderung ist sicher das veränderte Gefechtsbild.
00:31:04: Das heißt ... Stichwort Traunen, die Erweiterung des Schlachtfeldes, wenn man so will, um den Saib und Informationsraum.
00:31:12: Das bedingt einerseits, dass man auf dem Stand der Technik bleibt, sei es in Gerätschaften oder in der Infrastruktur.
00:31:20: Das bedingt aber auch, dass man seine Gefechtsverfahren oder seine Kampfverfahren und seine Kampftechniken anpasst.
00:31:25: Und diese Innovationszyklen sind sehr schnell und daher muss man hier das hohe Tempo mitgehen.
00:31:31: Ein zweiter Aspekt ist sicher der demografische Wander.
00:31:35: Das stellt die Einsatzorganisation vor Herausforderungen, nämlich die personelle Aufbringbarkeit sicherzustellen.
00:31:41: Das sind wir ein guter Konkurrenz auch mit dem zivilen Markt.
00:31:45: und natürlich gibt es auch Grenzen der Freiwilligkeit, über die auch jetzt in der Wertenskommission gesprochen wird.
00:31:50: Und dann ist sich eine Herausforderung nach wie vor die... die gesellschaftliche oder politische Legitimation von Streitkräften.
00:31:58: Stichwort geistige Landesverteidigung.
00:32:01: Streitkräfte brauchen schon den Rückhalt aus der Gesellschaft.
00:32:04: Und dieser Rückhalt spiegelt sich dann auch üblicherweise in der Tottierung, in der budgetären Tottierung und in der Ausstattung von Streitkräften.
00:32:11: Das würde jetzt aus die wesentlichen Herausforderungen sehen.
00:32:15: Mit dem Blick nach vorne.
00:32:16: Was sind zentrale Punkte im Aufbauplan?
00:32:19: Und was will sie dadurch konkret ändern?
00:32:23: Also, der Aufbauplan beschreibt ja so, wie wir uns den Weg hin zu einem angeschreibten Zustand im Jahr ... ... im Jahr ... ... im Jahr ... ... im Jahr ... ... im Jahr ... ... im Jahr ... ... im Jahr ... ... im Jahr ... ... im Jahr ... ... im Jahr ... ... im Jahr ... ... im Jahr ... ... im Jahr ... ... im Jahr ... ... im Jahr ... ... im Jahr ... ... im Jahr ... ... im Jahr ... ... im Jahr ... ... im Jahr ... ... im Jahr ... ... im Jahr ... ... im Jahr ... ... im Jahr ... ... im Jahr ... ... im Jahr ... ... im Jahr ... ... im Jahr ... ... im Jahr ... ... im Jahr ... abzuwehren und die Bevölkerung zu schützen.
00:32:39: Also das ist unsere Zielsetzung.
00:32:42: Und in konkreten, wenn ich jetzt sage, was verändert sich da durch, also ein Aspekt ist einmal die Streitkräfte sollen deutlich mobiler werden.
00:32:49: Das betrifft die Landsteckkräfte und die Luftsteckkräfte.
00:32:53: Das heißt also bodengebunden als auch fliegend.
00:32:56: Denken Sie an die Hubschrauber oder sonstige, sonstige Elemente.
00:33:00: Die Truppe soll dabei besser geschützt sein.
00:33:02: Also da sage ich noch Stichwort, also gebanzerte Fahrzeuge, die persönliche Schutz.
00:33:06: Ausrüstung so ein Qualität zunehmen, aber auch Aspekte wie die Nachtsichtfähigkeit oder ähnliche Dinge, die ja auch mittelbar zum Schutz der Truppe beitragen.
00:33:17: Was ambitioniert das Thema ist, ist die Luftverteidigung.
00:33:20: So ein mehrschichtiges Luftverteidigungssystem implementiert dann über mehrere Leer.
00:33:25: Und das ist natürlich in Österreich teilweise Neuland.
00:33:28: Solche Systeme hatten wir bisher nicht, vor allem mit mittleren und großer Reichweite.
00:33:32: Und das wird sehr ambitioniert.
00:33:33: Und dann würde ich sagen, es gibt noch einen Teil.
00:33:36: der beschäftigt sich mit der Verbesserung konkreter Ausbildungs- und Trainingsinfrastruktur, aber auch der Kasernen und der Logistiklager.
00:33:43: Und ich sage da nur ein Stichwort, vierzehn Tage Autarkie um uns selber zu versorgen zu können.
00:33:49: Unabhängig von der Anschlussversorgung, das heißt auch das wird sich verbessern.
00:33:53: Das werden also ganz konkrete Maßnahmen.
00:33:55: Moderne Technologie gewinnt jetzt zunehmend an Bedeutung, welche Rolle spielt Digitalisierung, KI oder Moderne Technologie im Herder Zukunft?
00:34:04: Also eine große wird sie spielen müssen und zwar allein schon aus der Logik, dass das ja im Krieg auch darum geht, eine, wie wir sagen, Führungsüberlegenheit zu erreichen und zu erreichen und auch zu halten.
00:34:15: Das heißt, wo wir hier mit der Zeit gehen müssen, bei der künstlichen Intelligenz gibt es schon große Erwartungen, ich sage jetzt Datenanalyse und so eine Entscheidungsunterstützung von Kommandanten, Denksanaspekte der KI-gestützten Aufklärung, Überwachung von Räumen.
00:34:33: die Logistik bis in zu Minenräumen oder die Drohnenabwehr.
00:34:36: Also die KI ist überall dort gut, wo es darum geht, den großen Datenmengen Mus zu erkennen und zu Entscheidungen beizutragen.
00:34:46: Und bei der Digitalisierung geht es letztendlich darum, von der Führungsfähigkeit angefangen über digitale Lagedarstellungen und ähnliche Dinge, Echtzeitkommunikation bis hin.
00:34:58: Simulation und Ausbildung, das ist ein wesentlicher Faktor, der mit Digitalisierung sicher besser wird und günstiger wird.
00:35:04: Risiko ärmer wird und dann denkensbisinn in den Weltraum.
00:35:08: die Nutzung von Satelliten zukünftig für Sensorik und ähnliche Dinge.
00:35:13: Aber auch letzter Punkt Green-Technologie, also Energieartikel, Solar und ähnliche Dinge, die Streitkräfte auch Tage machen an oft entlegenen Orten dieser Republik oder dieser Welt.
00:35:29: Das ist die Zukunft des österreichischen Bundesheeres.
00:35:33: Felix als Historiker, welches Resümee ziehst du jetzt aus den vergangenen siebzig Jahren?
00:35:37: Ja, es ist ein bisschen eigenartig.
00:35:41: Wenn ich mir jetzt die gesamte österreichische Sicherheitspolitik, also in den fünfundfünfzig und zwanzig, fünfundzwanzig im militärischen Bereich anschaue, so können wir davon sprechen, dass sich in irgendeiner Weise sogar ein Kreis schließt.
00:35:56: Ich möchte das ganz kurz schildern.
00:36:00: Also in den fünfundfünfzig sind wir mit dem... zweiten österreichischen Bundesheer in eine Welt gegangen, die wir sozusagen, wo die klassische Landesverteidigung das war, was wir ausüben wollten.
00:36:13: Erst die grenznahe Landesverteidigung, dann kam Spanocchi mit seinem Team, mit der Raumverteidigung und so weiter und so weiter.
00:36:19: Das Ganze ging bis ungefähr dem Ende des Kalten Krieges, neun und achtzig ist wiederum diese Zäsur.
00:36:26: Nach dieser Zäsur wurden die Prioritäten des österreichischen Bundesheeres auf andere Dinge gelenkt, da war zum Beispiel die Auslandseinsatztätigkeit, da war der Katastrophenschutz, da war aber auch zum Beispiel der Sicherungseinsatz bzw.
00:36:39: der Einsatz an der Ostgrenze, der ja auch über zwanzig Jahre letztendlich gedauert hat.
00:36:45: Jetzt nach dem Februar zwanzig zweiundzwanzig gehen wir wieder zurück zur klassischen Landesverteidigung und so schließt sich der Kreis zwischen neunzehnundfünfzig und zwanzig fünfundzwanzig, wo wir wieder jetzt prioritär sagen, dem Bundeswehr obliegt die militärische Landesverteidigung.
00:37:03: Und das ist unser geliebter Artikel.
00:37:06: neunundsiebzig Bundesverfassungsgesetz.
00:37:08: Wir leben in historisch bannenden Zeiten.
00:37:11: Vielen Dank, Felix.
00:37:12: Danke, Laura und den Zeitzeugen.
00:37:14: Und euch danke fürs Zuhören und hört auch beim nächsten Mal bitte wieder her.
00:37:22: Das war
00:37:22: Herr Gehört,
00:37:23: der Bundesheber
00:37:24: Podcast.
00:37:25: Ihr habt Fragen, Feedback oder Themenwünsche.
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