#6 - Der Leutnant als Ziel

Shownotes

In der neuen Folge von HEERgehört besucht Marcel Taschwer die Theresianische Militärakademie in Wiener Neustadt. Dort trifft er drei Fähnriche, die gerade mitten in ihrer Ausbildung zum Offizier stecken. Obwohl jeder von ihnen einen anderen Studiengang gewählt hat, verbindet sie ein gemeinsames Ziel: Als Leutnant auszumustern.

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Transkript anzeigen

00:00:00: Ich finde es wirklich schön, dass die Traditionen auch wirklich aufrecht erhalten bleiben.

00:00:05: Ich mag die Leute hier und das ist eigentlich ziemlich leiwand.

00:00:10: Die Jahre auf der Militärakademie und auch bei den Ausbildungen davor haben uns eigentlich zu einer sehr sehr guten eingeschweißten Truppe werden lassen.

00:00:19: Schaffe ich das? Kann ich das wirkich? Aber mit der richtigen Vorbereitung und der Motivation, da durchzukämpfen, schafft man es.

00:00:29: Sollte ich aufhören oder nicht? Also für mich war, ich hab immer mein Ziel vor Augen gehabt und ich hab genau gewusst, da gehe ich jetzt durch.

00:00:37: Aber mit der notwendigen Disziplin ist auch das machbar.

00:00:40: HEERgehört - der Bundesheer-Podcast.

00:00:47: Wie schaut's mit Schummeln an der Militärakademie aus?

00:00:53: Wo endet Kameradschaft und wo beginnt Konkurrenzkampf und gibt's Momente, in denen man ans Aufgeben denkt?

00:01:01: Hallo und herzlich willkommen beim Bundesheer-Podcast HEERgehört.

00:01:05: Mein Name ist Marcel Taschwer und ich freue mich, dass ihr auch heute wieder mit dabei seid und zuhört.

00:01:10: Wir befinden uns heute an der Offiziersschmiede des österreichischen Bundesheeres, nämlich an der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt.

00:01:18: Und hier werden seit 1752 Offiziere ausgebildet.

00:01:22: Aber wir springen in die Gegenwart und ich darf heute hier drei künftige Offiziere begrüßen, die derzeit noch Fähnrich sind.

00:01:29: Und am Tisch sitzen die Lara, Florian und Marcel. Herzlich willkommen.

00:01:34: Und ich darf euch kurz bitten, euch vorzustellen und gleich voraus mitzugeben, was eure Motivation war, beim Bundesheer Offizier zu werden.

00:01:43: Dann fange ich gleich mal an. Ich bin die Lara. Ich bin Fähnrich im dritten Jahrgang im Bachelorstudiengang für Militärische Führung.

00:01:52: Und meine Motivation ist grundsätzlich daraus entstanden, dass ich das Bundesheer mal ausprobieren wollte und einfach einmal für mich als erste Herausforderung angesehen habe.

00:02:03: Und ja, und dann hat mich das immer mehr interessiert und ich wollte auch natürlich wissen, was die MilAk mit sich bringt.

00:02:11: Ja, ich bin der Florian. Ich studiere auf der Militärakademie die IKT-Schiene, also Informations- und Kommunikationstechnologische Führung.

00:02:23: Meine Motivation war es, einen positiven gesellschaftlichen Beitrag zu leisten.

00:02:28: Und warum im Bereich IKT?

00:02:31: Das war jetzt vielleicht etwas persönlich, nämlich da ich diesbezüglich keine Vorbildung habe, wollte ich da Wissenslücken schließen.

00:02:40: Marcel, du hast dich für den dritten Weg entschieden, Offizier beim Bundesheer zu werden, nämlich Militärmediziner. Wie das?

00:02:48: Ja, hallo, ich bin der Marcel. Ich bin Militärmedizinstudent.

00:02:52: Und für mich war es schon immer außer Frage, etwas anderes zu machen außer im medizinischen Bereich.

00:03:00: Und ich bin nach der Schule, bin ich dann im Rahmen des Grundwehrdienstes zum Heer gekommen, habe festgestellt, ich mag die Leute hier.

00:03:13: Und das ist eigentlich ziemlich leiwand.

00:03:16: Ich bin dann im Rahmen der Unteroffiziersausbildung dabei geblieben und habe jetzt dann letztes Jahr begonnen, meinen ursprünglichen Weg des Medizinstudiums mit dem des Heers zu kombinieren.

00:03:29: Und bin hier gelandet.

00:03:31: Also jetzt seid ihr momentan alle drei in der Offiziersausbildung, aber wie hat das bei euch angefangen?

00:03:36: Habt ihr alle die gleiche Grundausbildung gemacht oder waren die Anfänge unterschiedlich?

00:03:40: Oder wie kann man sich das vorstellen, Lara?

00:03:42: Also wir haben alle begonnen mit der Kaderanwärterausbildung 1 in unterschiedlichen Standorten, für mich jetzt zum Beispiel bei 35.

00:03:52: Und danach ist es weitergegangen mit der Kaderanwärterausbildung 2.

00:03:57: Ich und der Florian sind eh gemeinsam, haben wir das gemacht für die Berufsanwärterausbildung in Bruckneudorf.

00:04:07: Die hat dann insgesamt sieben Monate gedauert und danach sind wir gemeinsam eben aufs Assessment gestartet und haben dann unsere Karriere auf der MilAk begonnen.

00:04:16: Marcel, wie war das bei dir im Bereich der Militärmedizin?

00:04:19: Also wie bereits erwähnt, ich habe die Unteroffiziersausbildung gemacht, bevor ich Militärmedizinstudent wurde.

00:04:27: Das ist allerdings für uns nicht verpflichtend.

00:04:30: Einige von uns sind auch zuerst in den Grundwehrdienst oder erst im Grundwehrdienst dann, oder schon im Grundwehrdienst, in dieses, habens das ausprobiert und sind dann ebenfalls meine Kameraden geworden.

00:04:47: Laura, wie war das eigentlich? Was sagen da die Eltern dazu oder die Freunde, der Partner?

00:04:51: Wenn man sich auf einmal beim Bundesheer verpflichtet, beim Panzergrenadierbataillon 35 beginnt und dann die Offizierskarriere einschlägt?

00:04:58: Ja, es war auf jeden Fall einmal ein Schock für alle Beteiligten.

00:05:01: Also meine Eltern waren sich am Anfang unsicher, ob das jetzt wirklich der richtige Weg ist und ob ich das jetzt vielleicht nicht einfach ohne Kopf entscheide.

00:05:12: Aber wie ich ihnen wirklich klar gemacht habe, okay, ich will das machen, ich möchte es ausprobieren.

00:05:17: Und vor der Militärakademie müssen wir natürlich auch die Kaderanwärterausbildungen machen.

00:05:22: Das ist dann insgesamt ein Jahr und ganz ehrlich, was ist ein Jahr im Leben?

00:05:26: Dann habe ich es ausprobiert, bin draufgekommen, okay, vielleicht passt es, vielleicht passt es aber auch nicht.

00:05:31: Und dann hätte ich halt vielleicht ein Jahr verloren und in meinem Fall eben nicht.

00:05:36: Und dadurch, dass ich dann auch meine Motivation gezeigt habe, ist dann natürlich auch die Bestätigung von der familiären Seite gekommen, dass das auch passt.

00:05:47: Und war das bei dir ähnlich, Florian?

00:05:49: Also grundsätzlich wurde die Entscheidung erneut zum Bundesheer zu gehen von meiner Familie durchaus wohlwollend aufgenommen.

00:05:55: Das Einzige, was fordernd war, da ich bereits verheiratet bin, war, dass ich einige Zeit von meiner Ehrgattin auch getrennt verbringen musste.

00:06:04: Aber am Ende des Tages hat es ganz gut funktioniert.

00:06:07: Du hast jetzt den Wiedereinstieg angesprochen.

00:06:09: Wie hat das bei dir funktioniert?

00:06:11: Du hast zuerst den Grundwehrdienst gemacht, warst weg und bist wieder gekommen?

00:06:14: Das ist richtig, genauso hat es stattgefunden.

00:06:16: Also ich habe ursprünglich meinen Grundwehrdienst geleistet, habe dann, habe ich im Anschluss studiert, war danach zehn Jahre in der Privatwirtschaft

00:06:23: und bin dann durch glückliche Fügungen wieder zum Bundesheer zurückgekommen.

00:06:27: Wir freuen uns auf jeden Fall.

00:06:29: Marcel, wie hat das bei dir ausgeschaut? Wie haben Eltern und Freunde reagiert?

00:06:32: Ja, bei mir war das ähnlich auch wie bei Florian.

00:06:36: Ein sehr positives, ist sehr positiv aufgenommen worden.

00:06:42: Es war sogar so, dass nähere Familie unter anderem ein Grund dafür war, dass ich dabei geblieben bin.

00:06:51: Die haben mich auch dazu motiviert und haben mir das zugesprochen, dass ich das mache.

00:06:59: Wenn ihr jetzt nochmal zurückblickt an die Anfänge der Ausbildung?

00:07:03: Braucht man irgendwelche Vorkenntnisse, um in dem Bereich militärische Führung, IKT oder Militärmedizin zu beginnen?

00:07:10: Also grundsätzlich ist das einzige, was du brauchst, eine Matura, eine abgeschlossene Matura

00:07:17: und danach sind eigentlich nur noch die Ausbildungen, Kaderanwärterausbildung, zu absolvieren

00:07:23: und danach ist eigentlich alles gegessen.

00:07:26: Bei dir Marcel hätte was geholfen im Vorfeld?

00:07:29: Ich habe im Vorfeld ja die Sanitäterausbildung gemacht, das ist jetzt nicht verpflichtend,

00:07:34: aber auf jeden Fall erleichtend für das erste Studienjahr schon einiges an Vorwissen mitzubringen.

00:07:40: Verpflichtend sind für uns lediglich Matura natürlich und Kadertauglichkeit.

00:07:48: Florian, bei dir? Wer keine IKT-Kentnisse hat, tut sich relativ schwer?

00:07:53: Also ich kann in dem Fall für mich sprechen, ich habe auch lediglich eine AHS-Matura,

00:07:59: was ungefähr die Hälfte des IKT-Studiengangs auch hat, die andere Hälfte hat eine HTL-Matura.

00:08:06: Es ist sicherlich ein Vorteil, wenn man bereits ein technisches Vorwissen hat,

00:08:10: aber grundsätzlich kann man sich alles aneignen und man wird eigentlich von Anfang an,

00:08:14: also bei einer Basis, guten Basis abgeholt.

00:08:17: Wenn ihr jetzt zurückblickt auf die bisherige Ausbildung, was war das Schwierigste für euch?

00:08:23: Das ist eine gute Frage.

00:08:27: Also bei den Ausbildungen vor der MilAk,

00:08:30: definitiv das Körperliche einfach mal reinkommen und zur Kenntnis nehmen,

00:08:35: dass es vielleicht doch andere Ansprüche sind als zum Beispiel im Zivilen.

00:08:39: Und auf der MilAk dann persönlich, meine Schwäche ist natürlich,

00:08:45: dass wissenschafftliche Arbeiten und bei Arbeitenschreiben ist

00:08:48: dann halt bei mir ein bisschen, ja, ist nicht so meins, muss ich einmal ehrlich zugeben.

00:08:54: Florian, was war es bei dir?

00:08:56: Also bei mir muss ich ganz ehrlich sagen, dass die körperliche Leistungsfähigkeit

00:09:04: und das Erreichen der jeweils geforderten Limits sicherlich die größte Herausforderung

00:09:09: bis jetzt auf der Militärakademie war und auch weiterhin ist.

00:09:13: Marcel, bei dir?

00:09:15: Bei mir ist es, glaube ich, keine Überraschung der weit bekannte Aufnahmetest fürs Medizinstudium.

00:09:23: Die körperlichen Kriterien für die Kadertauglichkeit habe ich natürlich aufgrund meiner Karriere

00:09:30: beim Bundesheer bereits gehabt und bereits erreichen können die Ziele. Der Aufnahmetest war

00:09:37: dann natürlich eine ganz andere Herausforderung, auf die man sich dann ziemlich lange vorbereiten hat müssen auch.

00:09:42: Während der Vorbereitung hat es Momente gegeben, wo du an dir gezweifelt hast?

00:09:46: Ja, es ist, was soll man sagen, es gibt viele Leute, die sich monatelang, ich glaube jeder bereitet sich,

00:09:55: jeder, der es wirklich schaffen will, bereitet sich monatelang darauf vor

00:09:58: und auf so eine Zeitspanne gesehen gibt es natürlich die einen oder anderen Zweifel, die einem kommen.

00:10:04: Schaffe ich das? Kann ich das wirklich? Aber mit der richtigen Vorbereitung und der Motivation da durchzukämpfen,

00:10:12: schafft man das.

00:10:14: Ich schaue rüber zu Lara und Florian, wie war das bei euch?

00:10:17: Das war ja doch körperlich sehr intensiv, ihr wart im Gefecht draußen als Vorbereitung auf das akademische Studium.

00:10:25: Hat es da Momente gegeben, wo ihr an euch gezweifelt habt oder auch den Weg angezweifelt habt vielleicht?

00:10:33: Es hat durchaus Momente gegeben, wo ich meine Entscheidung hinterfragt habe, aber es ist definitiv nie so weit gekommen,

00:10:41: dass ich mir gedacht habe, ok, sollte ich aufhören oder nicht.

00:10:44: Also für mich war, ich habe immer mein Ziel vor Augen gehabt und ich habe genau gewusst, ok, da gehe ich jetzt durch.

00:10:49: Also bei mir war es so, dass ich mir gedacht habe, ein technisches Studium, das wird schon nicht so wild werden,

00:10:57: war dann doch äußerst lernenintensiv, vor allem in der ersten Phase, vor allem wenn man etwas länger von der Matura weg ist,

00:11:02: wenn man dann auch Mathematik auf universitärem Niveau lernt oder lernen muss,

00:11:08: da geht die Lernzeit dann doch oft in die Abend- und Nachtstunden über, aber mit der notwendigen Disziplin ist auch das machbar.

00:11:16: Und ich finde, vor allem, dass was Lara angesprochen hatte, sehr wichtig dieses Ziel, dass man sich vor die Augen setzt,

00:11:25: weil das war definitiv auch einer der Gründe, einer der Motivationen, das wirklich durchziehen zu können.

00:11:32: Also ihr habt bisher die Ziele erreicht, ihr seid aufgenommen worden, wenn ihr euch jetzt erinnert an diesen Moment:

00:11:38: Wie war das damals, oder generell, wie war das bei euch, Lara, Florian?

00:11:41: Wie habt ihr erfahren, dass ihr aufgenommen worden seid auf die Militärakademie?

00:11:45: Ja, also wir haben ja eine Woche lang das Assessment gehabt auf der MilAk

00:11:50: mit den, wo Sprachkenntnisse, kognitive Fähigkeiten, die sportliche Leistungsfähigkeit

00:11:57: und genauso Improvisations- als auch Kommunikationsfertigkeiten geprüft worden sind.

00:12:04: Und danach wurden die Namen aufgezählt, für die Leute, die es geschafft haben.

00:12:11: Und da ist natürlich einmal ein bisschen die Nervosität gestiegen.

00:12:16: Und wenn dann der Name verlesen wird, freut man sich natürlich und ist extrem erleichtert,

00:12:22: aber dann kommt natürlich auch gleich das nächste Ziel vor Augen und zwar der Leutnant und das vollendete Studium.

00:12:30: Ja, das hast du eigentlich sehr, sehr schön zusammengefasst.

00:12:34: Vielleicht noch ergänzend dazu, es war doch eine recht feierliche Zeremonie, wie wir da im Burghof gestanden sind

00:12:39: und die Namen verlesen wurden von denen, die dann tatsächlich einen Studienplatz auf der Militärakademie bekommen haben.

00:12:45: Das war schon ein durchaus bewegender Moment für mich.

00:12:48: Durchaus, ja, das kann ich nur bestätigen.

00:12:51: Marcel, wars bei dir auch so feierlich?

00:12:53: Nicht ganz. Wir haben eine E-Mail bekommen.

00:12:57: Man bekommt von der Universität dann eine E-Mail mit dem Prüfungsergebnis

00:13:04: und wenn man es geschafft hat, bekommt man eine zweite E-Mail mit dem Studienplatzangebot,

00:13:09: das die meisten dann auch annehmen.

00:13:12: Und es war für mich auch ein sehr glücklicher Moment, muss ich sagen, die E-Mail zu öffnen und das Angebot zu lesen, zu sehen, okay, man hat es geschafft.

00:13:25: Das monatelange Lernen hat sich ausgezahlt.

00:13:29: Es war für mich persönlich, war es nicht nur ein glücklicher Moment, sondern auch ein sehr erleichtender Moment,

00:13:36: weil es die Bestätigung ist, man hat sich so lange darauf vorbereitet und es ist nicht umsonst gewesen.

00:13:42: Man ist reingekommen und man muss nicht wieder ein Jahr warten und sich dann wieder darauf vorbereiten.

00:13:50: Natürlich hat man dann aus dem letzten Jahr schon ein bisschen Vorwissen, aber es ist trotzdem schön, das abgeschlossen zu haben und zu wissen:

00:13:57: Jetzt geht es mit dem Studium los.

00:13:59: Also, für unsere Zuhörer auch zu Hause, es ist grad schön zu sehen, wie gerade alle drei mit einem Strahlen dasitzen,

00:14:04: weil sie einfach sich zurück erinnern, wie die frohe Botschaft oder frohe Kunde übermittelt worden ist.

00:14:10: Und ja genau, ihr habt es geschafft, ihr studiert jetzt doch schon seit einigen Jahren, sag ich jetzt einmal.

00:14:15: Wo liegt denn so das Schwergewicht in eurer Ausbildung?

00:14:18: Also ich kann jetzt für die militärische Führung sprechen.

00:14:22: Bei uns die militärischen Prüfungen, zum Beispiel der Truppenoffizierslehrgang, wo wir im Feld dann als Zugskommandanten geprüft werden.

00:14:30: Das Führungstraining, wo wir dann bei der übergeordneten Ebene geprüft und in der taktischen Ebene als nochmal übergeordnet in der Bataillonsebene.

00:14:42: Dazu kommt noch die körperliche Leistungsfähigkeit, die eben immer regelmäßig abgeprüft wird.

00:14:49: Und ansonsten würde ich noch sagen, ist Recht auch ein Schwerpunkt, weil es natürlich auch für uns in weiterer Folge wichtig ist.

00:14:57: Also das IKT-Studium ist von der infanteristischen Ausbildung her in vielen Punkten Deckungsgleich mit dem MilFü-Studium.

00:15:07: Da haben wir auch dann eine relativ große Schnittmenge, weil wir auch gemeinsam auf TrOLg fahren und gemeinsam im Feld die Ausbildung haben.

00:15:14: Was bei uns dann, wo bei uns halt ein Hauptaugenmerk auch gelegt wird, ist, dass sie im ersten Semester quasi die Basis schaffen von Mathematik, Logik, etc.

00:15:30: bis hin zu Netzwerktechnik und Programmierkenntnissen, sind das dann eigentlich die Skills, die man im weiteren Lauf des Studiums erlernt, um dann halt eben als IKT-Offizier tätig werden zu können.

00:15:42: Und im medizinischen Bereich, Marcel?

00:15:44: Für uns Militärmedizinstudenten ist der Hauptfokus natürlich das Humanmedizinstudium selbst, dass wir Arzt werden können.

00:15:55: Da ist natürlich dann Anatomie, Physiologie vor allem im ersten Jahr und dann in den weiteren Jahren alles andere, was im Studium dann noch kommt.

00:16:03: Allerdings gibt es daneben auch noch kleinere Schwerpunkte, würde ich schon so bezeichnen, weil wir neben dem Studium in der studienfreien Zeit auch militärische Einführungskurse und Ausbildungen haben.

00:16:21: Wie ist denn da das Verhältnis auch zu den Ausbildern?

00:16:24: Ich sage jetzt gerade im militärischen Bereich, dass sind Personen die höhere Dienstgrade haben oder vielleicht in Positionen sitzen, in die man später gerne selber kommen möchte.

00:16:33: Wie ist da das Verhältnis zwischen Ausbilder und Auszubildenden?

00:16:37: Also, das hat schon einmal gut angefangen. Es ist immer noch der Vorgesetzte mit einem höheren Dienstgrad.

00:16:43: Und in dem Verhältnis ist man natürlich auch zu dieser Person.

00:16:47: Aber man darf natürlich nicht vergessen, dass sie trotzdem als Hilfe für uns da sind.

00:16:52: Sprich, wir können sie immer ansprechen und fragen, man hat vielleicht Probleme in dem Feld und die Leute sind natürlich auch da, um einem zu helfen.

00:17:00: Also, es kommt natürlich auch immer der Unterschied, welcher Ausbildner es gerade ist, aber grundsätzlich sind sie immer für einen da, um natürlich auch weiter zu helfen.

00:17:12: Ja, also ich habe das so wahrgenommen, dass wir sehr, sehr, sehr fähige und kompetente Ausbildner und Lehrveranstaltungsleiter haben.

00:17:21: Und da kommt auch ein großer Vorteil der Fachhochschule im Vergleich zur Universität zum Tragen, nämlich, dass man tatsächlich, wenn man sich wo etwas schwerer tut und die Hilfe sucht, auch an der Hand genommen wird und einem gezeigt wird, wie der richtige Weg weitergeht.

00:17:38: Bei dir auch so?

00:17:40: Ja, bei uns ist das, wir haben, möchte ich behaupten, deutlich weniger Kontakt zu unseren direkten Vorgesetzten als auf der, als auf der MilAK.

00:17:51: Bei uns ist der Kontakt hauptsächlich durch Mentoring-Treffen geprägt, die wir alle ein bis zwei Monate haben, bei denen zwei Repräsentanten jedes Jahrgangs hinkommen und gesammelt die Probleme und Erfolge berichten.

00:18:09: So halten wir Kontakt zu unseren Vorgesetzten. Das meiste findet allerdings an der Universität Wien statt und da sind halt die Professoren, die auch die zivilen Studenten haben.

00:18:22: Also wir haben es bereits ein bisschen angeteasert und diese Frage stellen Sie sicher viele, weil ja immer Bundesheer, Kameradschaft, Freundschaft, aber jetzt einmal ehrlich, wie schaut es eigentlich aus mit Schummeln an der Militärakademie?

00:18:35: Schummeln ist ein recht negativer Ausdruck, aber zur Kameradschaft kann ich einhängen, dass wir uns natürlich gegenseitig immer helfen, wo auch immer die Probleme liegen.

00:18:47: Das beginnt jetzt im Feld und endet dann im Lehrsaal. Wir schauen, dass wir zusammenhalten, dass wir gemeinsam lernen und wenn irgendwer Probleme hat jetzt in dem Bereich, dass wir natürlich auch nachhelfen und dann gemeinsam die Prüfungen ablegen.

00:19:03: Ja, das ist richtig. Die Jahre auf der Militärakademie und auch bei den Ausbildungen davor haben uns eigentlich zu einer sehr, sehr guten eingeschweißten Truppe werden lassen und manche Probleme lösen sich am besten im Gesamtverbund.

00:19:21: Ja, bei uns die Prüfungen machen Angst, das ist klar, es ist sehr viel Lernstoff, aber es ist alles machbar und

00:19:36: wir haben...

00:19:37: Der Kontakt zu unseren Kameraden findet hauptsächlich über private Wege statt, aber ist doch sehr,

00:19:45: sehr präsent. Also man hat mit seinen Studienkollegen vom Bundesheer und dann natürlich auch mit denen, nicht vom Bundesheer,

00:19:54: sehr viel Kontakt und man setzt sich zusammen in die Bibliothek und lernt dann halt. 

00:19:59: Man unterstützt sich bei Themen, die der eine versteht, die der andere nicht versteht und

00:20:05: so funktioniert das.

00:20:07: Also wir reden ja die ganze Zeit von drei unterschiedlichen Studiengängen, aber das Häubchen darüber ist ja immer noch das Österreichische Bundesheer natürlich.

00:20:14: Gibt es irgendwo diesen Konkurrenzkampf zwischen den Studiengängen?

00:20:18: Also von meiner Seite kann ich nur berichten, ich und der Florian sind ja eben im gleichen Jahrgang, aber in

00:20:25: verschiedenen Studiengängen.

00:20:27: Ich würde jetzt nicht sagen, dass wir jetzt einen Konkurrenzkampf führen. Es ist eher mehr ein

00:20:34: Zusammensein, weil er doch im gleichen Jahrgang ist wie ich.

00:20:37: Wenn dann gibt es vielleicht ab und zu eine Möglichkeit des Konkurrenzkampfes

00:20:43: zwischen den unterschiedlichen Jahrgängen und das zum Beispiel beim Sportfest.

00:20:48: Das ist immer eine gute Möglichkeit, wo man

00:20:51: ran testen kann, welcher Jahrgang besser ist als der andere, ist aber noch immer ein Zusammenkommen und ein

00:20:59: Kontakte Pflegen und ein

00:21:02: Zusammensein im Großen und Ganzen.

00:21:04: Ja, grundsätzlich gibt es auch eine gewisse Durchlässigkeit zwischen den Jahrgängen. Also man fragt natürlich

00:21:10: wie war das bei deiner Taktikprüfung

00:21:13: letztes Jahr und da wird einem auch schon durchaus weitergeholfen. Also das würde ich jetzt weniger als

00:21:21: Konkurrenzkampf, sondern eher als

00:21:24: positives Befruchten sehen unter den Jahrgängen.

00:21:27: Wie schaut das im medizinischen Bereich aus, wenn wir uns jetzt vorstellen, die Militärakademie in Wiener Neustadt

00:21:32: beheimatet sozusagen beide militärischen Studiengängen. Ihr seid jetzt dann doch in Wien,

00:21:37: aber habt ihr dann auch Kontakt untereinander oder zu den militärischen Studiengängen?

00:21:42: Zu MilAk selber haben wir nicht besonders viel Kontakt, praktisch gar keinen.

00:21:51: Unter den Militärmedizinstudenten würde ich auch nicht behaupten, dass wirklich ein Konkurrenzkampf herrscht. Das ist sehr viel Unterstützung,

00:22:01: weil es ist für jeden von uns natürlich eine Herausforderung

00:22:04: und jeder versteht das und

00:22:07: da ist

00:22:10: Unterstützung das Hauptthema.

00:22:12: Das Bundesheer lebt ja sehr viel von Werten und Traditionen. Gibt es da irgendwo Traditionen und auch Werte, die die Ausbildung als Offizier prägen?

00:22:21: Definitiv. Generell die MilAk legt sehr viel Wert auf Tradition und wir haben auch sehr viele Traditionen, die wir auch immer weiterleben.

00:22:30: Als Beispiel gleich einmal die Ausmusterungswoche, wo wir mehrere Sachen immer gleich behalten, wie das Sportfest.

00:22:39: Generell auch die Ausmusterung selbst ist immer ein schöner Akt am Freitag intern und am Samstag dann wirklich offiziell.

00:22:51: Der Jahrgangsabend, wo sich jeder Jahrgang seinen Jahrgangsparton auswählt und auch gemeinsam das Jahrgangswappen gestaltet

00:23:00: und zusätzlich dann auch den Sportanzug entwickelt für den jeweiligen Jahrgang, finde ich, ist auch eine wirklich schöne Tradition,

00:23:08: weil es halt auch wirklich den Jahrgang mehr zusammenschweißt.

00:23:12: Und ich muss sagen, ich finde es wirklich schön, dass die Traditionen auch wirklich aufrecht erhalten bleiben, weil es einfach wirklich den Jahrgang zusammenbringt und einfach ein schönes Gefühl weitergibt.

00:23:23: Ja, dem kann ich eigentlich nicht allzu viel hinzufügen, außer dass ich selber feststellen musste, dass die Tradition auf der Militärakademie ein durchaus positives Wertegerüst vermittelt,

00:23:37: beziehungsweise da, wo noch nachgeschärft werden muss, auch nachgeschärft wird.

00:23:41: Wie schaut das im militärmedizinischen Bereich aus?

00:23:44: Also das Militärmedizinstudium ist relativ neu, das gibt es noch nicht so lange und dementsprechend sind da nicht wirklich Traditionen, wenn man sie so bezeichnen will, gefestigt,

00:23:57: was ich aber dennoch in dieser Richtung geben würde, was ich dazu zählen würde, wäre, dass die bereits Studierenden, die schon ein, zwei Jahre jetzt dabei sind, den Anwärtern und den Jahrgängen darunter Tipps und Tricks und ein bisschen Know-how mitgeben,

00:24:18: dass sie die Prüfung schaffen und im Studium besser vorankommen.

00:24:23: Du hast es angesprochen, es ist relativ neu alles, was sich aber an der Militärakademie an Traditionen und Werten bewährt hat, ist immer dieser Jahrgangsname.

00:24:29: Das haben wir noch nicht geklärt in unserem Gespräch. Was ist denn euer gemeinsamer Jahrgangsname, Lara?

00:24:34: Also, unser Jahrgangsname ist Generaloberst Josef Roth, auch anders der Löwe von Limanowa-Lapanow.

00:24:43: Den haben wir uns ausgesucht im ersten Jahr und mit der Kommission dann auch durchgebracht.

00:24:50: Ja, das Finden des Jahrgangsnamens ist durchaus ein relativ aufwendiger Prozess.

00:24:58: Man möchte doch einen integeren vorbildlichen Soldaten finden, dementsprechend fiel bei uns die Wahl auf Generaloberst Josef Roth von Limanowa-Lapanow,

00:25:12: der sich im Ersten Weltkrieg als fürsorglicher Truppenoffizier bewährt hat und noch dazu mit seinen Einheiten bei der Schlacht von Limanowa-Lapanow

00:25:22: einen Einbruch in das Wiener Becken vorbeugen konnte und dementsprechend auch, ja, jetzt nicht zum Ausgang des Krieges,

00:25:31: aber zu einer für Österreich-Ungarn positiven Wende des Krieges an der östlichen Front beigetragen hat.

00:25:39: Wir springen von der Schlachtenzeit wieder in die Gegenwart und wir würden gerne mal wissen oder vielleicht auch unsere Zuhörer würden gerne wissen,

00:25:44: wie so ein typischer Alltag für einen Militärakademiker ausschaut.

00:25:48: Also was ich an der MilAk so schätze ist, dass halt nicht jeder Tag gleich ist.

00:25:53: Es ist immer unterschiedlich, es kommt darauf an, ist man im Feld, dann kann es natürlich sein, dass die Tage auch vielleicht etwas länger werden oder vielleicht auch durchgehen.

00:26:03: Ist es ein typischer Tag an der MilAk selbst mit Lehrveranstaltungen, kann es natürlich auch ein früherer Dienstschluss sein, mit viel Sport, mit viel Freizeit.

00:26:14: Und ja, ich muss ehrlich sagen, ich schätze es sehr.

00:26:20: Ja, ja, also du hast das schön gesagt, mit den unterschiedlichen Tagesabläufen.

00:26:31: Also man hat natürlich viele Lehrveranstaltungen, durchbrochen mit hartem Sporttraining.

00:26:38: Aber natürlich kommt auch die Kameradschaft nicht zu kurz, die teilweise während der Mittagspause oder auch in den Stunden nach Ende der Lehrveranstaltung noch gepflegt wird.

00:26:49: Ja, bei uns ist der Alltag doch sehr individuell gestaltet. Natürlich das Hauptthema der meisten Tage ist natürlich Lernen und seine Freizeit, um das Studium herum zu gestalten.

00:27:08: Was ich dann für den Alltag aber auch ganz erholsam empfinde, ist der Sport, der einfach eine nette Abwechslung zum Lernen darstellt und ein bisschen Sauerstoff wieder ins Gehirn bringt.

00:27:20: Also was ich aussehör generell ist diese Mischung aus Theorie- und Praxisphasen.

00:27:25: Und ich glaube, ein besonderes Highlight ist ja immer dieses Auslandssemester, das es ja zur absolvieren gilt an der Militärakademie.

00:27:30: Lara, wir haben vorher kurz geplaudert, du warst ja bereits im Auslandssemester. Magst du uns da ein paar Einblicke geben?

00:27:37: Ja, also ich habe mein Auslandssemester im dritten Semester in Litauen absolviert.

00:27:42: Es ist natürlich spannend, weil du lernst halt viele andere Nationen kennen, du lernst die Unterschiede zwischen der Ausbildung auf anderen Militärakademien und zu der in Österreich.

00:27:54: Und ich muss sagen, es ist wirklich spannend, dadurch, dass du halt auch merkst, okay, unsere Ausbildung in Österreich ist auch wirklich qualitativ, sehr hoch, international auch sehr hoch angesehen.

00:28:06: Und ja, andere Kulturen kennenlernen viele neue Kontakte knüpfen. Ich finde, das ist eine super Möglichkeit.

00:28:13: Ja, bei uns beim IKT-Studium hat sich das etwas anders dargestellt. Wir sind ja das erste Jahr, wo das ausgebildet wird.

00:28:22: Dementsprechend gibt es sicherlich auch da noch ein bisschen Trial und Error.

00:28:26: Wir hatten die Wahl, ob wir ins Ausland gehen wollen und da haben sich einige Kameraden dafür entschieden, ins Ausland zu gehen.

00:28:35: Das waren bei uns die Standorte in den Vereinigten Staaten und in Rumänien. Ich habe mich dafür entschieden, nicht ins Ausland zu gehen.

00:28:42: Bei dir Marcel ist es ja, glaube ich sogar, Teil des Vertrages, dass du Auslandseinsätze dann auch nach dem Studium absolvieren wirst oder kannst.

00:28:51: Wie schaut das jetzt während dem Studium aus?

00:28:55: Das ist richtig. Die Auslandseinsetze nach dem Studium sind dann ungefähr eineinhalb Jahre in der Gesamtdauer.

00:29:05: Während des Studiums allerdings haben wir bereits unterschiedliche Möglichkeiten, die uns vom Heer dargeboten werden.

00:29:14: Und zwar haben einige meiner Kameraden aus dem Jahrgang über mir, diese Sommerferien eine Famulatur

00:29:24: wir müssen als Militärmedizinstudierende genauso wie die anderen Famulaturen in Krankenhäusern machen.

00:29:32: Die im Jahrgang über mir haben bereits Famulaturen in Deutschland gemacht.

00:29:37: Es wird daran gearbeitet, die Kontakte zu weiteren ausländischen Krankenhäusern zu knüpfen und zu stärken,

00:29:49: damit wir in Zukunft verschiedenste Krankenhäuser geschickt werden können.

00:29:53: Ich habe den Vertrag schon kurz angesprochen bei dir.

00:29:56: Marcel, das ist ein Einstellungsmerkmal für dich.

00:29:59: Lara und Florian haben das nicht, aber du hast dich als Militärmediziner für 20 Jahre verpflichtet.

00:30:05: Und was war da der erste Gedanke?

00:30:07: Verpflichtungszeitraum 20 Jahre klingt ja sehr lange.

00:30:10: Hat dich das abgeschreckt oder was waren da die ersten Gedanken?

00:30:14: Es klingt nicht nur sehr lange, es ist sehr lange.

00:30:18: Aber für mich war das nicht wirklich etwas abschreckendes, ich kann verstehen, dass es für andere ein bisschen heftig aussieht.

00:30:26: Aber man muss aber bedenken, dass das Studium alleine bereits sechs Jahre dauert und es ist in dem Vertrag drinnen.

00:30:35: Und nach dem Studium sind es weitere vier Jahre für einen Allgemeinmediziner und bis zu sechs Jahre je nach Facharzt, den du machst,

00:30:46: damit du fertig ausgebildet bist.

00:30:48: Das bedeutet, du hast zehn bis zwölf Jahre an Studium und Ausbildung, die du absolvieren musst, bevor du überhaupt in Verwendung bist

00:30:57: und damit effektiv nur acht bis zehn Jahre an Verwendungsdauer.

00:31:02: Und ich persönlich denke, dass die Finanzierung während des Studiums, die man bekommt, das alle mal rechtfertigt.

00:31:11: Also das ist ein Punkt, den wir so noch nicht angesprochen haben, aber hier werden es ja alle drei für das Studium auch entlohnt.

00:31:17: Das ist ein bezahltes Studium. Florian, du hebst schon die Hand.

00:31:20: Ja, ich finde das nämlich erstaunlich, dass wir nicht nur eine wirklich hochwertige Ausbildung genießen dürfen,

00:31:29: dazu noch ein vernünftiges Gehalt bekommen, sondern auch im Nachhinein, das betrifft jetzt uns beide, also Lara und mich, dass wir nachher nicht vertraglich ans Bundesheer gebunden sind.

00:31:41: Also der Blick in die Zukunft, wo man schon sagt, nachher nicht vertraglich gebunden, aber wenn wir uns ein bisschen die Sicherheitslage vielleicht anschauen,

00:31:49: und mal ein bisschen in die Zukunft blicken, die birgt doch viele Herausforderungen, sowohl im militärischen Bereich, im Cyberbereich

00:31:57: natürlich auch im medizinischen Bereich. Was glaubt ihr, was auf euch zukommen wird in den nächsten Jahren?

00:32:03: Also für mich persönlich, ich glaube auf jeden Fall, dass auch die internationale Zusammenarbeit mit anderen Nationen durchaus wichtiger sein wird

00:32:14: und dass wir vor allem auch durch die verschiedenen Lagen rund um auf die ganze Welt verteilt,

00:32:21: um wir vieles Neues lernen können und eben uns durchaus stetig weiterbilden müssen.

00:32:26: Ja, also vor allem der IKT und Cyberbereich ist ja ein sehr, sehr spannender Bereich.

00:32:34: Vor allem auch, wenn man sich jetzt aktuelle Konflikte anschaut, wie beispielsweise in der Ukraine, wo es von Desinformationskampagne

00:32:43: bis hin zur Drohnenabwehr bzw. zum Drohnenkrieg ja mannigfaltige Möglichkeiten gibt,

00:32:51: die Ansätze, die man im IKT-Studium lernt, auch anzuwenden. Also man kann mit Sicherheit sagen, dass der IKT-Bereich,

00:33:02: der Cyberbereich sicherlich eine der Waffengattungen der Zukunft wird bzw. bereits ist.

00:33:09: Bei uns ist es, was soll ich dazu sagen, Ärzte sind seit Jahrhunderten schon überall benötigt

00:33:19: und man hört es eh immer wieder, den Ärztemangel hier und da und es ist,

00:33:26: natürlich werden wir auch durch die Auslandsverwendung im Ausland unterstützen können

00:33:35: und ich hoffe, dass wir viel bewirken können.

00:33:39: Also rückblickend auf die Ausbildung vielleicht oder auch auf das Erlebte schon bereits vor dem Studium,

00:33:45: was würdet ihr sagen, in welchen Bereichen habt ihr euch persönlich am meisten weiterentwickelt?

00:33:51: Also retrospektiv gesehen habe ich mich sicherlich im sportlichen Bereich deutlich steigern können

00:34:01: und zusätzlich kann man durchaus sagen, dass die prägende Phase an der Militärakademie

00:34:06: sicherlich mein Wertefundament verstärken konnte.

00:34:12: Ich persönlich kann sagen, ich glaube, ich habe mich selber am meisten gesteigert

00:34:19: in meinem Selbstbewusstsein und auch in meinem Auftreten.

00:34:22: Das ist das, was mich am meisten geprägt hat auf der Militärakademie

00:34:29: und ansonsten natürlich auch das Sportliche und meine Durchhaltefähigkeit.

00:34:33: Bei mir ist es, ich kann mich da nur Lara anschließen, die einerseits natürlich das Selbstwertgefühl

00:34:42: und das Auftreten, das vor allem eigentlich hauptsächlich während der Unteroffiziersausbildung bei mir ausgebaut wurde.

00:34:53: Ich finde dadurch, dass das Militärmedizinstudium jetzt allerdings ein deutlich selbstständigerer Weg

00:35:02: gegenüber der quasi mit Dienstplan gefestigten Ausbildungen von früher für mich war,

00:35:10: ist es für mich ein guter Schritt gewesen um die Disziplin und die eben genannten Werte dann auch auf mich selbst

00:35:22: als Privatperson und mich als eigenständigen Menschen zu übertragen.

00:35:28: Bevor wir zur letzten Frage kommen, vielleicht noch mal kurz, was würde Sie einem Menschen raten

00:35:33: oder auch empfehlen, der jetzt sagt, er möchte Offizier beim Bundesheer werden?

00:35:37: Also auf jeden Fall muss einmal das Wertegerüst stimmen.

00:35:43: Man muss eine gewisse Liebe zur Republik haben.

00:35:50: Das sind sicherlich Punkte, die dafür nicht schaden,

00:35:54: sonst eine gute Grundfitness, viel Interesse für Neues und auch das Interesse,

00:36:01: dieses neue anzuwenden und auch weiterzugeben.

00:36:05: Ich habe drei wesentliche Punkte und zwar als erstes einmal den Mut für den ersten Schritt aufzubringen,

00:36:14: mit dem ist eigentlich schon am meisten getan, während der Ausbildung dann stets das Ziel vor Augen halten

00:36:20: und das dritte in jeder Situation versuchen das Positive zu sehen.

00:36:27: Ich würde sagen, was ich meinen folgenden Kameraden mitgeben würde,

00:36:35: ist vor allem das, vor allem eben, wie auch Lara hat gesagt,

00:36:43: sich das Ziel vor Augen zu halten, wo will man hin und was muss ich dafür machen

00:36:47: und damit kommt dann so ein Durchhaltevermögen,

00:36:54: einfach diese Motivation aufrecht zu halten, wenn man mal keine Lust hat,

00:36:59: wenn es mal nicht so läuft, wie man es sich vorstellt, dass man dann trotzdem weiterarbeitet

00:37:04: und durchbeißt und sich nicht in Selbstmitleid versinken lässt und weitermacht.

00:37:12: Du hast schon dieses Weitermachen angesprochen, aber jetzt nochmal rückblickend betrachtet.

00:37:15: Würdet ihr es genau wieder so machen?

00:37:18: Also ich kann noch für mich sprechen, aber definitiv, ja.

00:37:22: Natürlich geht man durch schwierigere und auch wieder bessere Zeiten,

00:37:26: aber im Endeffekt ist es immer im Leben so und ich bereue ehrlich gesagt gar nichts an der Ausbildung

00:37:32: und ja, definitiv, ja.

00:37:36: Ja das hört sich schon sehr, sehr gut an.

00:37:41: Es ist einfach, wenn man das Ganze auf das einfachste herunterbricht,

00:37:46: nämlich die ehrliche Freundschaft und Kameradschaft, die man im Bundesheer kennenlernt,

00:37:51: wenn man gemeinsam leidet, aber auch gemeinsam Erfolge feiert,

00:37:57: dann sind das einfach Dinge und Situationen, die zusammenschweißen

00:38:05: wie das, glaube ich, in wenigen anderen zwischenmenschlichen Beziehungen möglich ist.

00:38:10: Ich kann mich dem nur anschließen.

00:38:13: Also die Kameraden, die Menschen, die man kennenlernt,

00:38:18: die Werte, die man sich aneignet und die Erfahrungen, die man sammelt,

00:38:24: sind alles auf jeden Fall Punkte, die ich für mich persönlich als sehr essentiell für mich betrachte.

00:38:31: Und ich würde das dementsprechend auf jeden Fall wieder tun.

00:38:35: Ja, ich würde es auch jederzeit wieder machen und zwar dem Podcast mit euch dreien.

00:38:39: Also ich bedanke mich für eure Zeit, ich schicke euch jetzt wieder zurück in den Lehrsaal,

00:38:42: dass ihr treue und rechtschaffende Offiziere werdet, wie es auch gemäß Auftrag befohlen wurde.

00:38:47: Ich sage danke für die spannenden Einblicke und für die Zuhörer zu Hause,

00:38:51: oder wo ihr auch gerade unterwegs seid.

00:38:53: Ich freue mich schon, wenn ihr das nächste Mal wieder herhört.

00:38:57: [Musik]

00:39:03: Das war Heergehört, der Bundesheber Podcast.

00:39:06: Weitere Infos findet ihr in den Show Notes.

00:39:09: [Musik]

Kommentare (1)

BZ

Ich finde die bisherigen Podcasts insgesamt sehr gut gelungen und informativ. Der Eindruck auch vom ÖBH wäre aber evtl. noch besser, wenn die Umschrift des gesprochenen Worts gegengelesen, der Text auf seine Korrektheit überprüft und erst dann freigegeben würde. Beim Podcast "#6 - Der Leutnant als Ziel" finden sich m.E. haarsträubende und sinnentstellende Fehler (z.B. "Panzergrenadiepartner", "AHS-Motura" "HDL-Motura", "Karame der Ausbildung", "Karrenwerteausbildungen", "Physienschudium", "die Milag", "General-Oberstose Froth", ...) die man (auch und gerade einem hörbeeinträchtigten) Publikum wirklich nicht zumuten sollte.

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