#7 - Das einzige Panzerbataillon
Shownotes
In der neuen Folge von HEERgehört besucht Marcel Taschwer die Hessenkaserne. Dort stehen ihm der Kommandant des Panzerbataillons 14 Oberst Jörg Loidolt, der Panzeraufklärungszugskommandant Matthias und der Systemtechniker Roland Rede und Antwort.
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Transkript anzeigen
00:00:00: Das ist ein Riesen-Eisten-Auto, es sind viele Leute auf engem Raum, es wird geschossen.
00:00:05: Diese hochtechnische Aufgabe, unter Führung, der Belastung, der großen Beweglichkeit und
00:00:11: der Schnelligkeit, das ist das, was mich am meisten fasziniert.
00:00:14: Ich hab da großen Respekt gehabt und habe den nach wie vor noch.
00:00:17: Schauen, wo liegt jetzt eine Schwachstelle vor, wo sind Fehler drinnen was gehört, repariert
00:00:24: und zwar so, dass auch der praktische Kommandant dann anschließend wieder seinen Auftrag 100% erfüllen kann
00:00:29: Und ich hab eigentlich das gemacht, was ich eigentlich immer machen wollte, dann bin ich zurück
00:00:34: zum Bundesheer. Wir haben jetzt noch einen Dreier-Golf und versuchen daraus einen Achter-Golf zu machen.
00:00:40: HEERgehört, der Bundesher-Podcast.
00:00:47: Wie fühlt es sich an, mit 55 Tonnen und 1500 PS zu fahren?
00:00:56: Wie sicher fühlt man sich eigentlich in einem Panzer? Und was unterscheidet eigentlich
00:01:00: einen Panzermechaniker von einem Automechaniker?
00:01:03: Hallo und herzlich willkommen beim Bundesheer-Podcast HEERgehört.
00:01:08: Mein Name ist Marcel Taschwer und ich freue mich, dass ihr auch heute wieder mit dabei seid und zuhört.
00:01:13: Wir befinden uns gerade beim einzigen Panzerbataillon in ganz Österreich, und zwar dem Panzerbataillon 14
00:01:20: in der Hessenkaserne in Wels. Und das Panzerbataillon 14 charakterisiert sich durch Feuerkraft,
00:01:25: Beweglichkeit, Panzerschutz und Führungstärke. Und genauso würde ich auch meine heutigen Gäste
00:01:32: beschreiben. Den Kommandant des Panzerbataillon 14 Oberst Jörg Loidolt,
00:01:37: Systemingenieur Roland und Panzeraufklärungszugskommandant Matthias.
00:01:43: Und in der Vorbesprechung haben wir das schon kurz anklingen lassen, Herr Oberst,
00:01:48: diese drei Persönlichkeiten hier sind wirklich essentiell für das Panzerbataillon 14
00:01:54: Wie hast du das gemeint?
00:01:57: Dazu muss man sagen, dass die Panzerwaffe in Österreich einmal größer war.
00:02:01: Wir hatten ja früher drei Panzerbataillonen, jetzt haben wir leider noch eines.
00:02:04: Und damit macht das natürlich, gibt es Funktionen, die eigentlich nur einmal in Österreich abgebildet sind.
00:02:08: Das sind die drei Herren, die da jetzt auf dem Tisch sitzen.
00:02:12: Der Matthias ist mein Aufklärungszugskommandant, den gibt es genau einmal im Panzerbataillon
00:02:17: und damit auch nur einmal in Österreich. Der Roland, der Systemingenieur Leopard,
00:02:21: ist die Spinne im netz, was die Logistik und die Technik angeht.
00:02:25: Und die sind seiner Arbeit auch einzigartig und sind in seiner Erfahrung am Kampfpanzer einzigartig.
00:02:31: Und es gibt zwar mehrere Bataillonskommandanten, aber in der Waffengattung Kampfpanzer gibt es halt nur das eine.
00:02:37: Und diese ehrenvolle Aufgabe darf ich jetzt seit 2019 durchführen.
00:02:41: Herr Oberst, man wird ja nicht als Kommandant geboren. Wie war dein Werdegang?
00:02:46: Mein Werdegang war, hat klassisch begonnen mit acht Monaten Grundwehrdienst damals noch.
00:02:51: Ich habe mich dort für den Milizlaufbahn eigentlich entschieden und bin dann studieren gegangen.
00:02:59: Da hat mich aber dann unsere erste Tochter überrascht und damit war das Studium der Geschichte
00:03:06: und der Publizistik dann nach vier Semester wieder beendet.
00:03:09: Und ich habe eigentlich das gemacht, was ich eigentlich immer machen wollte,
00:03:12: dann bin ich zurück zum Bundesheer, war auf der ABC-Abwehrschule,
00:03:15: habe dort meinen Unteroffizier gemacht beim Unteroffizierslehrgang Mathias Weinhardt.
00:03:20: Bin dann von meinem damaligen Kompaniekommandanten, einem gewissen Generalmajor Frank,
00:03:27: damals Oberleutnant Frank, jetzt Generalmajor Frank.
00:03:30: Mehr oder weniger auf den MilAk geschickt worden, Loidolt sie machen das.
00:03:36: Ich bin dann auf der Militärakademie, habe das Vorbereitungssamester bestanden,
00:03:40: und bin dann zur Kampfpanzerwaffe ausgemustert und war ursprünglich beim Panzerbataillon 10,
00:03:46: in Spratzern, habe dort die Funktion des Zugskommandanten, stellvertretenden Kompaniekommandanten
00:03:49: Kompaniekommandanten und S2 ausgeführt.
00:03:54: Mit der Auflösung von Panzerbataillon 10 bin ich dann zum Panzerbataillon 14,
00:03:57: war dort Kommandant der Stabskompanie, S4, S3, stellvertretender Bataillonskommandant.
00:04:03: Und ein gewisser Minister Luif hat mich dann in seiner einwöchigen Amtszeit zum
00:04:09: Bataillonskommandanten bestellt und dieses Amt führ ich seit ihr aus.
00:04:13: Also doch einige Stationen, aber seit der Militärakademie zieht sich dieses Panzerwesen durch,
00:04:18: was ist das Faszinierende daran?
00:04:20: Der Kampfpanzer an sich ist natürlich ein hochtechnisches Gerät,
00:04:24: mit der Verbindung, wie du schon vorher gesagt hast, der Feuerkraft, des Panzerschutzes und der Beweglichkeit.
00:04:31: Dieses ausgezeichnete Gerät ist natürlich eine Waffe, natürlich eine Durchbruchswaffe,
00:04:37: eine Angriffswaffe, auch natürlich sehr martialischen Beigeschmack.
00:04:47: Aber für mich war das einfach dann die Wahl des Mittels,
00:04:51: dass ich sage, das ist die Waffengattung, die ich wählen möchte und hab es
00:04:56: nicht bereut, auch wenn dazwischen oft der Kampfpanzer als Dinosaurier verschrien war und nicht mehr gebraucht wurde.
00:05:02: Und wie man sieht, wie wir alle drei am Tisch wissen, wenn man ein bisschen fest hält an einem Ziel,
00:05:06: dann scheint auch wieder mal die Sonne und das ist im Moment so.
00:05:10: Und diese hochtechnische Aufgabe, unter Führen, unter Belastung, unter großer Beweglichkeit und
00:05:16: Schnelligkeit, das ist das, was mich am meisten fasziniert.
00:05:19: Also wir sitzen da tatsächlich am Tisch in einem Büro, sozusagen des Instandsetzungszuges,
00:05:26: die Sonne strahlt tatsächlich durchs Fenster und ich blicke immer wieder gespannt auf dieses Abzeichen
00:05:31: des Panzerpartner 14, wo in großem gelben Lettern drübersteht Hessen.
00:05:36: Was hat es mit diesen Hessen auf sich?
00:05:38: Die Hessen, wir springen zurück ins 18. Jahrhundert, der Kaiser, der war der Kaiser,
00:05:45: hatten kein Geld, deswegen hat er die Fürste darum bitten müssen
00:05:48: dass sie ihm Truppen und Regimente aufstellen.
00:05:50: Und 1733 hat der Kaiser an den Kurfürst von Hessen
00:05:54: einen Bestallungsbrief geschrieben, so hat das früher geheißen in dem er auffordert,
00:05:58: eine Regiment aufzustellen.
00:05:59: Und dieses Regiment war dann, weil im Bundesland Hessen beheimatet,
00:06:03: das Hessenregiment, ist in den 1820ern nach Oberösterreich verlegt worden
00:06:08: und war seitdem das Oberösterreichische Hausregiment, hat bis 1918 bestand gehabt
00:06:14: und hat immer wieder Nachfolger gehabt in der 1. Republik und in der 2. Republik.
00:06:18: Und das Panzerbataillon 14 Hessen hat diese Traditionspflege übernommen von 1733 bis heute
00:06:24: und daher noch immer der Name Hessen im Wappen und deswegen befinden wir uns in der Hessenkaserne.
00:06:29: Also du hast es angesprochen damals kein Geld, jetzt ist ja doch einiges an Budgetmitteln da,
00:06:34: es wird auch nachgerüstet, es wird modernisiert und das bringt mich jetzt zur Spinne im Netz,
00:06:39: wie du vorhin gesagt hast, zum Roland.
00:06:41: Was erwartet uns da eigentlich bei dieser Modernisierung des Kampfpanzers?
00:06:46: Und wie kann man sich das vorstellen vielleicht?
00:06:49: Der Kampfpanzer, der in Österreich betriieben wird, diese Grundversion, Leopard 2A4,
00:06:55: wurde in den 70er Jahren entwickelt, wurde es jahrelang gefertigt mit Beginn 1980
00:07:04: und Österreich hat da eins von den ersten Losen gekauft, zwar gebraucht von den Holländern,
00:07:09: das war das dritte Bau los und seitdem hat sich bei diesen Kampfpanzern nichts mehr geändert.
00:07:14: Die Waffenanlage, die Feuerleitanlage ist so geblieben, wie sie damals gebaut wurde
00:07:20: und seitdem gab es keine Veränderungen mehr daran.
00:07:23: Mittlerweile haben wir festgestellt, dass dieser Kampfpanzer eigentlich nicht mehr versorgbar ist,
00:07:28: man spricht von Obsoleszenzen, es gibt verschiedene Bauteile da drinnen,
00:07:32: die einfach von den Rüstungsbetrieben nicht mehr nachproduziert werden können
00:07:37: und stattdessen gibt es eben Ersatzkomponenten, die jetzt verbaut werden.
00:07:41: Nur man kann diese Komponenten nicht eins zu eins tauschen, man muss verschiedene Randkomponenten mit-zu-angreifen
00:07:48: und so ergibt sich das, dass der Kampfpanzer als Gesamtes jetzt modernisiert wird.
00:07:53: Würde auch gern später noch mal dazu kommen, nämlich auch in Richtung künstliche Intelligenz,
00:07:59: Touchscreens, was das alles auch in Zukunft bedeutet?
00:08:03: Noch ist es aber so, dass ja mehrere Personen gebraucht werden, um diesen Kampfpanzer zu betreiben
00:08:09: und da schaue ich in deine Richtung Matthias, du arbeitest tagtäglich mit dem Kampfpanzer
00:08:14: für Personen, die jetzt auch noch nie drinnen gesessen sind. Wie kann man sich das vorstellen?
00:08:19: Das ist schwierig zu sagen.
00:08:22: Grundsätzlich ist es natürlich am Anfang ein bisschen ein bisschen ein beengendes Gefühl,
00:08:26: weil alles dreht sich, alles bewegt sich.
00:08:28: Man muss sich selber finden, man schaut, wo man hin greifen kann, wo man darf.
00:08:32: Ich hatte da schon großen Respekt und hab den auch nach wie vor noch.
00:08:37: Wenn man in die Jahre mit dem Fahrzeug einfach arbeitet, dann lernt man das Fahrzeug relativ gut kennen.
00:08:44: Man weiß, wann man hin greift, man weiß, wann man hin steigt, man gewöhnt diesen Raum.
00:08:49: Und da ist es auch keine Seltenheit, dass man dann mal so ein zwölf Stunden Tag auf diesem Fahrzeug verbringt
00:08:53: und dann nicht mehr die Probleme damit hat, wie man es sich vielleicht vorher vorstellt.
00:08:59: Wie viele Personen sind denn in so ein Kampfpanzer?
00:09:02: Also wir sitzen zu viert in unserem Fahrzeug.
00:09:05: Und was haben die für Aufgaben?
00:09:07: Es gibt einerseits einmal den Fahrer, der befindet sich in der Wanne, der ist eher ein bisschen abgeschieden von den anderen,
00:09:13: weil man eher schwerer sieht natürlich. Der muss das Fahrzeug bewegt.
00:09:17: Es gibt dann den Richtschützen, der muss für die ganzen Turmsachen, sprich Turm-Bewegen,
00:09:22: Schießen, Ziele erkennen, Aufklärungsgeschichten mehr zuständig ist.
00:09:27: Und auch gleichzeitig der Stellvertreter vom Kommandanten ist.
00:09:30: Der Kommandant, der das ganze da drin koordiniert.
00:09:33: Der das Fahrzeug führt, der die Funkgeschichten macht, die Orientierungssachen etc.
00:09:39: Und den Ladeschütz natürlich, der was unsere Kanone immer fit hält
00:09:44: und schaut, dass man einsatzbereit ist.
00:09:47: Also in diesem Kampfpanzer kann man sich jetzt vorstellen, die Personen sind ja da sozusagen auf unterschiedlichen Ebenen,
00:09:53: wenn man das sogar so will. Also ist es nicht wie einem Auto, dass zwei vorne und zwei hinten sitzen.
00:09:58: Wie wird da kommuniziert oder sieht man sich gegenseitig oder wie ist da die Interaktion?
00:10:03: Das ist ja so bei uns. Der Leopard ist da eigentlich relativ gut aufgebaut.
00:10:08: Man sieht, wenn man im Kommandantenbereich sitzt, den Richtschützen und den Ladeschützen
00:10:12: relativ leicht, es gibt natürlich bauliche Maßnahmen drin, wo man ein bisschen verbeischauen muss
00:10:18: oder sonst was, aber man kann gut kommunizieren. Der Fahrer ist das einzige, was bisschen abgeschieden ist.
00:10:23: Und sonst haben wir eine Interkomm-Station, wo man quasi internen Funk haben, was auch gut ist.
00:10:30: Weil das gleichzeitig unser Gehörschütz ist, weil es ja trotzdem laut ist,
00:10:33: das heißt man kommuniziert da mit Masse so, natürlich, wenn das Fahrzeug sich bewegt,
00:10:38: aber man kann schon, ich sage jetzt mal mit der anderen ein bisschen, agieren, und man sieht sich auch.
00:10:43: Also das ist glaube ich gar nicht so schlecht.
00:10:45: Also du hast es eh gesagt, ich stell mir das so vor, es ist laut, du hast zwar einen Helm auf Gehörschutz,
00:10:50: man redet miteinander, vielleicht ist da noch richtig heiß da drin oder teilweise kalt,
00:10:54: weiß ich nicht, wird der Panzer geheizt?
00:10:57: Ja, grundsätzlich haben wir Gott sei Dank ein Heizgerät drin, das ist im Winter recht gut.
00:11:01: Es wird manchmal sogar zu heiß, auch wenn es Winter ist.
00:11:05: Im Sommer ist es natürlich brachial, also da, wenn man dann vielleicht noch von der Ausrüstung adjustiert ist
00:11:11: wenn man schießen ist oder sonst so Fernmeldesachen, das ist schon gescheit stark.
00:11:16:
00:11:17: Gut, aber das ist ein riesen Eisenauto da, es sind viele Leute auf engem Raum,
00:11:21: es wird geschossen, es entstehen da Gase, es entsteht eine Hitz, die ganzen Geräte arbeiten,
00:11:26: das ist halt so, an das muss man sich gewöhnen.
00:11:29: Warum entscheidet man sich dann tatsächlich für diese Funktion?
00:11:33: Naja, für mich war es einfach, ich komme aus einer Familie, aus einer Panzerfamilie,
00:11:38: Für mich war das von Anfang an klar, dass ich in die Panzerei komme und dass ich mal diesen Beruf
00:11:42: ja gut anschauen und dann sitze ich vielleicht da, wo ich sitze.
00:11:45: Die Panzerwaffe ist meiner Meinung nach mit nichts anderen zu vergleichen.
00:11:51: Das ist ein riesiges Fahrzeug, das ist laut, das ist schnell, das kann viel ist wirklich beeindruckend
00:11:58: und das ist eigentlich das, warum man sagt, man möchte mit dem arbeiten oder wo viele von
00:12:03: den Menschen sagen, wir wollen mit dem arbeiten und das ist jeder Tag aufs Neue,
00:12:07: wo wir draußen sind, spannend eigentlich.
00:12:09: Wenn ich vielleicht kurz einwerfen darf, was natürlich zu anderen Waffengattungen ist,
00:12:13: dass ich als Kommandant, Bataillon genauso, im Kommandantplatz sitze eines Leopards wie
00:12:18: der Matthias als Zugskommandant oder auch wie der Roland, der gelernter Panzerkommandant
00:12:22: ist, also wir wissen, wovon wir sprechen und das ist jetzt nicht so, dass ich nicht ein anderes
00:12:25: Führungsfahrzeug habe, sondern bei uns sitzen alle am Kampfpanzer.
00:12:29: Das heißt, ich sitze genau am Kampfpanzer, ich muss meine Kampfpanzer führen und das
00:12:33: Bataillon, der Matthias muss seinen Kampfpanzer führen und den Zug, der Kompaniekommandant
00:12:37: muss seine Panzer führen und die Komponie und diese Denke und diese schnelle Funken,
00:12:42: diese schnelle Umsetzen, Gelände, Karte, Feindlagemeldungen, Eigenlagemeldungen
00:12:49: und dieses Konzept, Zug, Kompanie, Bataillon zu beherrschen und einer davon zu sein von diesen Panzerkommandanten
00:12:55: und das ist das, was das besonders macht und wenn man das alle miterlebt hat, wie das funktioniert
00:13:02: und wie das einen fordert, ja, aber wie das dann wirklich einer befriedigen kann, wie das funktioniert
00:13:08: und wenn die Panzer so fahren wie man will, dann ist das glaube ich das, was das besonders ausmacht.
00:13:13: Also ich kann mich nie vom Kampfpanzer lösen, ich sage nicht, ich fahre jetzt mit meinen Kodiak hinten
00:13:17: nach, ihr machts das schon, das geht nicht, ich muss da genauso drin sitzen, genauso wie der Matthias
00:13:21: drin sitzt und das ist vielleicht die Bindung des Kommandanten, so wie ein Panzerkommandant
00:13:26: recht eine eigene, wenn man halt ganz gleich ist, ja, der andere Battalionskommandant
00:13:30: ist vielleicht bisschen weiter hinten, ich will da jetzt keinem was unterstellen, aber diese
00:13:35: Gleichheit der Funktionen und auch der Stab muss das können, alle die mit mir auf einem Panzer fahren,
00:13:40: die ich brauche zum führen, die müssen ausgebildete Panzerleute sein. Also der muss genau da, der muss
00:13:44: Richtschütze sein, Ladeschütze, der muss Panzerfahrer sein, denn sonst kann ich ihn nicht brauchen,
00:13:48: aber es gibt immer die zweite Position, das ist nicht nur das ich der Zugskommandant führt seinen Zug
00:13:52: ich führ' meine Bataillon, sondern ich muss alles genauso machen wie alle andere
00:13:57: da und das ist das, was uns vielleicht als ganz speziell macht, als Kampfgemeinschaft.
00:14:03: Da darf ich mich mal gleich dranhängen als Techniker, denn während die taktischen Kommandanten
00:14:09: des Fahrzeug jetzt aus taktischer Sicht führen und betreiben, sehen wir als Techniker dann
00:14:14: unsere Aufgabe darin, dass wir uns in die Taktiker hineinfüllen, schauen wo liegt
00:14:20: jetzt eine Schwachstelle vor, wo sind Fehler drin, was gehört repariert und zwar so, dass
00:14:25: auch der taktische Kommandant dann anschließend wieder seinen Auftrag 100% erfüllen kann.
00:14:30: Das heißt, ich bin auch im Bereich der Truppe viel und auch gerne unterwegs,
00:14:35: mit dem Kommandanten auch mitfühlen zu können, aber auch den einzelnen Berufssoldaten.
00:14:41: Aber das heißt auch, Roland, weil es der Jörg gerade angesprochen hat, du warst früher selber Panzerkommandant
00:14:46: und jetzt Systemingenieur, was ist spannender?
00:14:50: Beide sind eigentlich spannend, ja?
00:14:54: Na ja, ich war kurzzeitig ein Panzerkommandant, eigentlich nur ein paar Tage in meiner Ausbildung
00:15:00: schaut so aus, ich habe nach meiner HTL-Matura als Maschinenbauer
00:15:04: mich sowieso für Waffentechnik interessiert.
00:15:07: Allerdings bin ich zuerst zu der Fliegerabwehr gekommen als dann die Panzer gekauft wurden.
00:15:13: Die Kampfpanzer Leopard, dann auf österreichischem Boden gesehen haben.
00:15:17: Ich habe mich versetzen lassen, dann zum Panzerbataillon 14 habe dort
00:15:22: den Weg des Waffentechnikers eingeschlagen.
00:15:24: Ich habe dann längere Zeit auch Leopard repariert.
00:15:27: Als Waffentechniker, da sieht man schon, was die Kommandanten vorne brauchen. Wie dringend es ist,
00:15:31: wie schnell das gehen muss, dass der Panzer wieder fährt.
00:15:37: Diese Erfahrung habe ich gesammelt und habe sie mitgenommen. Der damalige S4 der vierten
00:15:40: Brigade der jetzige Oberst und das Heeres-Logistik-Zentrum, der wurde
00:15:46: Kommandant des HLogZ,
00:15:49: und hat mich in dieser Hinsicht auch mitgenommen von der Brigade, vom Panzerbataillon 14 in das HLogZ.
00:15:55: Da habe ich dann quasi mehr oder weniger den Weg des System-Ingenieurs eingeschlagen.
00:16:00: Ich konnte alle meine Erfahrungen, die ich so gesammelt habe,
00:16:02: und auch meine Ausbildung auch zu 100 Prozent umsetzen und noch mehr.
00:16:06: Was macht den Beruf jetzt gerade für dich so spannend,
00:16:09: dass du wieder tagtäglich so das Interesse hast, da am Kampfpanzer zu arbeiten?
00:16:14: Das Spannende und Interessante daran ist, dass man immer wieder versucht,
00:16:19: alle Fahrzeuge zu einem bestmöglichen Einsatz bereit zu bringen.
00:16:24: Das ist die tägliche Herausforderung.
00:16:26: Man kämpft mit Ersatzteilen, die nicht schnell genug geliefert werden.
00:16:29: Man kämpft mit altem Gerät, das Fehler hat, die wir jetzt noch nicht bisher gekannt haben.
00:16:35: Aber trotzdem schaffen wir es immer wieder, Fahrzeuge einsatzbereit zu bekommen,
00:16:40: die der Bataillonskommandant und seine Männer dann brauchen können.
00:16:44: Du hast das ältere oder altes Gerät bereits angesprochen, jetzt wird ja modernisiert.
00:16:49: Kann man das einen Laien, teilweise ja, der vielleicht mit dem Kampfpanzer wenig zu tun hat,
00:16:54: erklären, was sich jetzt tatsächlich ändert?
00:16:57: Ich vergleich das immer so, wir haben jetzt noch einen Dreier-Golf
00:17:01: und versuchen daraus einen Achter-Golf zu machen.
00:17:04: Was wird modernisiert?
00:17:06: Ja, verschiedene alte Instrumente, so Anzeigegeräte, die noch Rundinstrumente mit Zeiger sind.
00:17:12: Die verschwinden, wir werden zeitgemäß diese auch mit Touchscreen Displays ausstatten.
00:17:18: Wir bekommen verschiedene Bedienelemente, die viel schneller funktionieren.
00:17:24: Die haben teilweise auch Software drin und die kann man viel einfacher programmieren,
00:17:30: man kann viel einfacher Einstellmaßnahmen damit machen und ja, das wird leichter.
00:17:36: Ich schaue also in Richtung Matthias und Roland.
00:17:38: Wie eng ist bei euch die Zusammenarbeit, das natürlich das, was vielleicht der Bedarf
00:17:43: an Kampfpanzer ist von dir Matthias, auch tatsächlich technisch von dir Roland so umgesetzt wird?
00:17:48: Wie arbeitet ihr da zusammen?
00:17:51: Also, wenn ich anfangen kann, der Bedarf ist momentan immer sehr, sehr hoch.
00:17:57: Also, es ist nahezu bei jeder Verlegung, ist irgendwas Unvorhergesehenes so oft,
00:18:02: ja, oder ja, eigentlich unvorhergesehen.
00:18:05: Wo die Instandsetzung in welcher Form auch immer ganz, ganz, ganz wichtig ist.
00:18:09: Wir haben sehr, sehr viele Fahrzeuge, es sind derzeit sogar alle vier von mir beim HLogZ
00:18:15: und da werden die quasi gerichtet und befristet und so weiter und so fort.
00:18:20: Also, ich könnte mich an keine Verlegungen erinnern, wo man nicht sehr, sehr viel auf diese Geschichte zurückgreifen muss.
00:18:27: Nachdem wir alle miteinander an einem Standort sind und wir uns einander bei jeder Gelegenheit treffen,
00:18:35: spätestens beim Mittagessen dann, da kommuniziert man dann das ein oder andere Problem
00:18:40: Ja, nicht nur beim Mittagessen, sondern auch so zwischendurch und ja, man geht aktiv auf einander zu.
00:18:46: Ich sage immer, ich als Systemingenieur, da proaktives Systemmanagement und Systembetreuung,
00:18:54: ich bin bei der Truppe, frag ab und zu durch und nach, wo es momentan dick und krankt und
00:19:00: versuche dann logistisch auch eine Lösung herbeizuführen.
00:19:03: Das ist ja nicht immer alles mit Hammer zu richten, man kann das eine oder andere durch
00:19:09: schnelle Maßnahmen durch ein Telefonat abklären und versuche dann, wie gesagt, diese Männer
00:19:15: da zu unterstützen.
00:19:16: Ich möchte nur ganz kurz einwerfen, das ist jetzt nicht nur auch Instandsetzung, weil
00:19:21: ich das gerade so gesagt hab, sondern das sind unter anderem auch Dinge, die uns
00:19:24: uns das Leben vielleicht erleichtern, ob das zusätzliche Kästen sind, Verstaumöglichkeiten,
00:19:28: etc., das ist nicht nur weil Schaden, sondern da werden ganz viele andere Sachen natürlich
00:19:34: auch gemacht, um uns draußen das zu erleichtern.
00:19:37: Also an der Stelle kann ich vielleicht kurz einwerfen, wer noch nie in einem Kampfpanzer
00:19:41: gesessen ist der hat immer am Tag der offenen Tür oder auch wie jetzt dann am Nationalfeiertag
00:19:45: die Möglichkeit, sich den Kampfpanzer einmal anzuschauen, tatsächlich mit der Crew auch
00:19:49: zu sprechen und das wird ja bisher immer sehr gut angenommen und ist ein absolutes
00:19:54: Highlight.
00:19:55: Nicht nur in Wien, sondern auch in Salzburg.
00:19:57: Ausgezeichnet.
00:19:58: An zwei Standorten.
00:19:59: Wie schafft man da ein bisschen die Lage zwischen Einsätze machen, Öffentlichkeitsarbeit,
00:20:04: dazwischen Instandsetzung, da schau ich in Richtung des Kommandanten oder das...
00:20:08: Also natürlich würden wir alle viel lieber und öfter in Allensteig, in Munster,
00:20:14: auf allen möglichen Übungsplätzen sein, egal wie sie heißen und würden an den
00:20:20: Simulationen, Führungssimulator und Simulationssystem in Zwölfaxing, würden wir gern mehr Zeit
00:20:26: verbringen.
00:20:27: Die Zeit, die wir dort verbringen, versuchen wir bestmöglich zu nutzen.
00:20:33: Wir nehmen auch alle Möglichkeiten der Simulation wahr, Geländebesprechungen, Simulationen,
00:20:39: Echtübungen, das ist immer so ein Dreiklang.
00:20:41: Und ansonsten sind wir halt so wie jeder Verband des Österreichischen Bundesheeres
00:20:46: mit anderen Aufgaben wie Assistenzeinsetzen, wir waren heuer im zweiten Quartal im Burgenland
00:20:50: wir sind jetzt im vierten Quartal im Assistenzeinsatz in Wien.
00:20:53: Wir haben natürlich die Aufgabe, Grundwehrdiener auszubilden, nicht nur für uns, sondern
00:20:57: auch für andere Verbände fürs Militärkommando Oberösterreich.
00:21:00: Und so schauen wir eben, dass wir trotzdem möglichst viele Punkte bringen, wo wir am
00:21:06: Panzer sitzen, ganz wichtig sind die internationalen Kooperationen.
00:21:09: Wir haben einen Partner beim Panzerbataillon 104 in Pfreimd, das ist ein deutsches Panzerbataillon,
00:21:14: mit dem seit über 25 Jahren eine Partnerschaft besteht, wo wir immer wieder so alle zwei
00:21:18: Jahre mit den Deutschen gemeinsam üben.
00:21:20: Und diese Übungen sind dann immer der Ankerpunkt, wo wir hinarbeiten, dass wir dort gut
00:21:24: performen. Nächstes Jahr werden wir ins Gefechtsübungszentrum fahren mit Teilen des Panzerbataillons.
00:21:31: Wir haben aber auch, derzeit laufen die Ausbildungen der tschechischen und der ungarischen Streitkräfte,
00:21:36: die den A4 angeschafft haben.
00:21:37: Wir haben auch ständig eine Ausbildung und das ist ein ständiges Kommen und Gehen, die sind sehr oft bei uns
00:21:43: bei uns.
00:21:44: Wir tauschen uns mit denen aus und haben jetzt beide, sowohl die Ungarn, als auch die Tschechen
00:21:48: zur nächsten Großübung für die ganzen Grenadiere, gerade gemeinsam mit der Militärakademie
00:21:53: im Juni 25 eingeladen. Und so versuchen wir uns halt möglichst viel Freiräume zu schaffen,
00:21:58: wo wir a, Panzer sitzen und diese Zeit dann bestmöglich zu nutzen.
00:22:01: Das internationale ist bereits angesprochen worden. Ihr habt 2017 die Tank-Challenge gewonnen
00:22:08: in Deutschland.
00:22:09: Ich schaue da zu dir rüber Matthias. Also erstens einmal, was wurde da geleistet, damit ihr Erster geworden seid.
00:22:14: Und wie war das so emotional?
00:22:16: Ich sage mal vorweg, ich war Fahrer in dem Szenario. Es hat natürlich jeder zusammenhelfen müssen.
00:22:25: Es war auch eine super tolle Partie, was wir da gehabt haben durch die Bank. Das war jetzt
00:22:30: nicht eine Kompanie, sondern wir haben es im ganzen Bataillon einfach zusammengetragen,
00:22:35: was gegangen ist und haben wirklich viel geübt und trainiert und haben natürlich auch Kommandanten
00:22:43: gehabt, die sich da sehr bemüht haben, dass wir alles kriegen und dass wir wirklich
00:22:47: das völlig ausschöpfen können. Das haben wir auch gemacht. Wir sind mit sehr gemischten
00:22:53: Gefühlen eigentlich aussegfahren. Man sagt, Österreich ist nicht groß, wir haben altes
00:22:57: Gerät. Trotzdem ist das eine relativ große Sache, aber schauen wir uns das mal an. Und es hat
00:23:02: sich dann nach der Findungsphase und nach den ersten paar Sachen, was dort einfach gefordert
00:23:08: waren, rausgestellt, dass wir eigentlich sehr, sehr gut aufgestellt waren und dabei
00:23:13: sind. Das hat sich dann durch den ganzen Wettbewerb so gezogen, dass wir in den insgesamt
00:23:18: zwei Wochen, als wir da oben waren, sehr, sehr, sehr gut abgeschnitten haben und eigentlich
00:23:21: schon gewusst haben bevor das Ende da war, das wird es wahrscheinlich auch schupfen werden. Und
00:23:26: war natürlich ein super tolles Gefühl, wenn man da international bestätigt wird, als
00:23:31: jedes Besatzungsmitglied, dass man seine Arbeit einfach gut macht. Was waren die Herausforderungen
00:23:40: oder die einzelnen Stationen, die man da durchlaufen hat? Ich weiß es nicht mehr genau,
00:23:44: wie viele Stationen es waren. Es war aber durchwegs bunt gemischt, also
00:23:49: wir haben Angriffsschießen gehabt, wenn wir Verteidigungsschießen gehabt, wir haben mit Entfernungsermittlungen
00:23:53: gehabt ohne Laser und Co. Wir haben Infanterie, Waffen schießen, Pistolen schießen, Instandsetzungen
00:24:01: Kettenrisse simuliert, San-Einlagen, also wirklich ein sehr, sehr großes Spektrum eigentlich.
00:24:08: Natürlich war das ja sehr Panzer lastig, Kampfpanzer lastig, aber alles, was man irgendwo so brauchen kann,
00:24:16: haben wir dort in Wirklichkeit abgehandelt. Also ihr habt es im ersten Jahr gewonnen,
00:24:21: ich glaube im Jahr darauf, dann wieder am Stockerl. Dritter Platz war das. Nimmt man da jetzt wieder
00:24:27: Teil oder wann findet das das nächste Mal statt? Wann gibt's die nächste Medaille?
00:24:31: Dazu muss man sagen, das hat jetzt einige Jahre gedauert und durch Covid ist das eingestellt worden,
00:24:37: Covid war da ein ganz großer Hänger, dann natürlich jetzt der Beginn der Kriege,
00:24:42: der Ukraine, wo alle andere, wo man alles andere zu tun gehabt hat, als in einem Wettbewerb zu fahren,
00:24:46: wenn man die Ukraine ausgebildet hat. Es ist für nächstes Jahr einer geplant,
00:24:51: an dem wir aber nicht teilnehmen werden, weil wir selber Grundwehrdiener haben,
00:24:55: wenn wir natürlich jetzt sagen müssen, wir haben schon 18 Stück, du verbesserst mich Roland
00:25:00: 18 sind es, 18 Stück abgesteuert, und wir haben keine Eston-Ukfligsverlängerung und das
00:25:05: wird jedes Monat halt weniger. Und jetzt schauen wir mal, wir wissen, was wir nächstes
00:25:09: Jahr vorhaben, dafür haben wir die Panzer noch und so ein zusätzliches Ding wird natürlich fordern.
00:25:14: Und deswegen werden wir Beobachter sein, dass wir eventuell gemeinsam mit unserem deutschen Partner
00:25:20: Panzerbataillon 104 die eine oder andere Station betreiben, was für uns auch sehr spannend ist, wenn die
00:25:25: jeder zu uns kommt und performt, dann sehen wir auch, was Sache ist. Und ein Wiedereinstieg wird dann
00:25:31: erst sein, wenn wir den Nutzungsverlängerungspanzer mit 2027 im Griff haben, dann können wir darüber
00:25:37: reden, dass wir wieder rausfahren zum zehnjährigen Jubiläum, dann holen wir uns die Nächste.
00:25:40: Den nächsten Pokal? Ja. Also 18 Panzer werden gerade modernisiert. Roland ich schau in deine Richtung
00:25:47: und ich habe es vorher schon mal angeteasert, welche Rolle spielt künstliche Intelligenz dabei?
00:25:52: Künstliche Intelligenz spielt derzeit noch keine Rolle bei der Modernisierung, weil das überhaupt
00:26:04: noch kein Thema ist, bei diversen Modernisierungsvorgängen, dafür mal kein DS. Bei neuen Entwicklungen
00:26:10: schon aber in diesem Programm sind wir nicht, da sind wir nicht drin. Was heißt, es liegt auch noch sehr viel
00:26:16: natürlich an den handelnden Personen, wie wir vorher gehört haben, vier Personen im Kampfpanzer.
00:26:20: Matthias was sind das so Fähigkeiten oder Fertigkeiten, die jemand mitbringen sollte und
00:26:25: dann tatsächlich in diesem Team auch mitzuwirken oder auch bestehen zu können.
00:26:29: Naja, im Grunde ist so, dass jeder, der das machen möchte, glaube ich, das auch schaffen kann.
00:26:37: Also das ist jetzt einfach, wenn man auf engeren Raum mit Leuten gut kann, dann ist die Grundvoraussetzung
00:26:42: schon mal gegeben. Ansonsten kann das jeder werden. Wir bilden das aus mit
00:26:48: besten Wissen und Gewissen. Wir richten die Leute so zusammen, dass wir damit arbeiten können,
00:26:53: dass wir als Team arbeiten können und in der Regel ist es so, wann das in diesen paar Wochen
00:27:00: über die Bühne geht und selbst wenn das, also wurscht jetzt, ob Grundwehrdiener oder Kader, ja. Man wächst
00:27:07: auch als Besatzung und als Zug sehr, sehr gut zusammen und ich würde meinen, es ist der
00:27:12: Grundwehrdienst fast ein bisschen zu knapp mit sechs Monaten. Aber wenn die sechs Monaten um sind,
00:27:16: sind die Burschen so weit, dass man sagt, mit denen kann man echt wirklich gut was machen.
00:27:20: Macht es eigentlich einen Unterschied, ob man jetzt im Gelände unterwegs ist mit dem Fahrzeug
00:27:25: oder auf der Straße. Also einerseits vielleicht technisch vom Belag her, andererseits dann tatsächlich
00:27:31: in die Richtung, dass ich sage, was ist spannender, ja, auf der Straße fahren, im Gelände fahren.
00:27:35: Was ist überraschender teilweise? Ja, also auf der Straße ist es, wir haben Autobahn-Geschichten
00:27:42: schon gehabt, wenn wir von A nach B fahren, ja, das ist aber jetzt unspektakulär abgesehen
00:27:47: davon, dass die Leute natürlich schauen. Ich bewege mich auf jeden Fall lieber im Gelände
00:27:52: und es ist auch, das würde mir wahrscheinlich jeder bestätigen, ja, es ist zum fahren erstens
00:27:57: einmal besser und wir bewegen uns halt einfach im Gelände, also die Straße ist jetzt nicht unser
00:28:03: Kerngeschichte, nicht gesagt. Jetzt stell ich mir vor, wenn ich mit dem Auto auf der Straße
00:28:08: fahre, bin ich auch recht sicher unterwegs, ich habe mein Licht, ich sehe ungefähr auf
00:28:12: den nächsten 100 Meter, was da auf mich zukommt, auch in der Nacht sage jetzt einmal.
00:28:15: Wie kann ich mir das im Gelände vorstellen, wenn auf einmal eine Grube kommt oder
00:28:19: eine Mulde bin ich dann weg? Man versucht sich ja mit den Nachtsichtmitteln, die wir haben,
00:28:26: die haben der Fahrer genauso auch der Kommandant, ja, Ladeschütze, dass man sich
00:28:31: im Stockfinstern schon, halbwegs sicher von A nach B sich bewegt.
00:28:37: Natürlich passiert das hier und da mal, dass man sagt, da habe ich irgendwo ein Loch
00:28:42: übersehen oder irgendwas, was jetzt bisschen unvorhergesehen ist, muss man sich festhalten,
00:28:46: ja. Aber es ist nicht so, dass man sagt, man erkennt keine Schlucht mehr wenn man wohin fährt,
00:28:54: wie gesagt, das Fahrzeug ist Nachtkampf tauglich, das ist schon hilfreich
00:28:58: wird dann nach der Nutzungsverlängerung viel, viel besser noch. Genau. Also aber die Nutzungsverlängerung
00:29:04: haben wir ja jetzt öfter gehört aber in der Nacht, Roland wie arbeitest du da? Arbeitest du auch mit
00:29:09: Nachtsichtgeräten oder im Panzer, weil noch ist es ja größtenteils mechanisch da drinnen,
00:29:15: oder weißt du eh wo jeder Knopf sitzt? Also da muss man jetzt ein bisschen unterscheiden zwischen
00:29:22: den Technikern bei der Truppe, der Laufmeister vor Ort, der eigentlich noch die Diagnose und die
00:29:27: Fehlerfeststellung macht und eine Gefächtsinstandsetzung macht, der macht es dann eh im
00:29:33: zurückgezogenen Bereich, wo er schon an dementsprechende Maßnahmen getroffen hat,
00:29:40: dass er nicht gleich erkannt wird. Ich selber als Systemingenieur bin in einer
00:29:44: ortsfesten Anlage, zu mir werden dann die Schadgeräte dann schlussendlich hertransportiert.
00:29:50: Wir haben aber auch in solchen Fällen Maßnahmen, die man dann setzen können, dass man auch
00:29:55: bei Dunkelheit unsere Fahrzeuge reparieren, das schon ja. Aber ansonsten, was macht
00:30:02: so ein Techniker vor Ort? Naja, er hilft mit Taschenlampe und macht die ersten
00:30:07: Besichtigungen im Kampfraum rein. Eventuell ein paar Kleinigkeiten am Motorraum, aber das ist dann
00:30:14: auch schon mit Licht dann um zu machen und... Also wir haben ja auch spannende Einblicke und ich glaube,
00:30:23: man sieht da relativ viel an Bildern, gerade was auch Kampfpanzer betreffen aus der Ukraine,
00:30:28: aus dem Ukrainekrieg. Und da die Frage an den Kommandanten hat sich da irgendwie auch herauskristallisiert,
00:30:35: dass es Kampfpanzer heutzutage sehr wohl noch braucht oder welche Lehren,
00:30:39: hat man da ein bisschen draus ziehen können, aus diesem Ukrainekrieg. Wenn man sieht, wie gern
00:30:44: Kampfpanzer bekämpft werden, von beiden Seiten, dann sieht man, dass Kampfpanzer wichtig sind.
00:30:48: Wenn sie nicht wichtig wären, dann würde ich nicht drauf schießen, weil dann wären sie ja keine Gefahr
00:30:52: für mich. Also Kampfpanzer stellen eine eklatante Gefahr. Da sind natürlich eine Flachfeuer-
00:30:57: unterstützungswaffe, die auf zwei, drei, vier Kilometer wirken kann. Teilweise haben die
00:31:03: Ukrainer und auch die Russen, die setzen sich die Kampfpanzer praktisch als mittlere Reichweite,
00:31:09: Schnellfeuerunterstützung ein und schießen fast in der oberen Mittelgruppe. Und die Beweglichkeit, der
00:31:15: Panzerschutz und die Feuerkraft machen den Kampfpanzer natürlich zu einer gefährlichen Waffe und
00:31:21: auch wenn er gern bekämpft wird, zeigt das nur die Wichtigkeit dieses Panzers, weil wenn ich
00:31:26: praktisch den gegenehrigen Panzer nicht rausnehme, dann wirkt der Panzer auf mich und das ist für
00:31:31: mich nachteilig. Natürlich die Panzer werden besser, Drohnen-Geschichten
00:31:36: brauchen wir nicht sprechen, aber gerade bei den Drohnen bin ich immer sehr vorsichtig. Also wir
00:31:41: wissen, dass die Ukraine nicht mehr als 30 Prozent Trefferquote hat, dass die Drohnenpiloten
00:31:44: ganz ganz gefährdet sind und dass natürlich wir die Videos sehen, die beide Seiten uns zeigen
00:31:53: wollen, also die die erfolgreich sind. Die vielen, vielen Videos die nicht erfolgreich sind, die sehen wir ja nicht. Deswegen müssen wir dann ein bisschen aufpassen immer. Also ich will die Gefahr nicht klein reden und die Bedeutung der Drohne für sich die neue Gefechtstaktik, aber diese Revolution, die sich abgezeichnet hat im Armenien- Aserbaidschan-Konflikt
00:32:13: deutet doch mehr auf eine Evolution hin, dass es ein neues Mittel gibt, das aber nach alten Maßstäben eingesetzt wird, weil es ja trotzdem immer noch den Menschen braucht, weil es die Funkverbindung braucht, etc.
00:32:26: Also ja, neue Gefahr macht uns das Leben nicht einfacher, aber allein daran wie gern man Kampfpanzer bekämpft, sichtbar, dass wenn ich ihn nicht bekämpfe, dann hab ich ein Problem. Und das wenn ich den Kampfpanzer immer etwas, was ich brauche, in der Toolbox, im
00:32:42: Werkzeugkistl, dass ich den anspielen kann, wenn ich brauche. Also wir haben schon über die Gefahr beim Kampfpanzer jetzt gesprochen, der Blick zu Matthias rüber, wie sicher fühlt man sich eigentlich in einem Kampfpanzer?
00:32:55: Ja, ich habe da oft gemischte Gefühle, ja. Man fühlt sich schon sicher drinnen, wenn man fährt, weil das einfach groß und schwer und viel Panzerung und so weiter hat. Wenn man dann natürlich solche Sachen sieht, ja, dass der Drohne noch mit den Lücken einefliegen und da ist sie
00:33:11: ja, das ist schwierig zu sagen. Also man weiß, wenn man da drinnen sitzt, man sitzt da drinnen und wenn es jetzt schnell geht, dann geht es halt schnell. Das ist schon etwas, was man eigentlich sagen muss, mit dem muss man rechnen. Ja, Geschmacksache, hätte ich gesagt.
00:33:27: Hast du einmal so eine kritische Situation, miterlebt, wo du sagst, wachen. Da wäre jetzt lieber draußen gewesen als drinnen im Kampfpanzer.
00:33:34: Nein, nein, das ist nie passiert.
00:33:36: Sehr gut. Einmal würde ich noch gerne in Richtung Schulungen auch gehen. Jetzt wissen wir, dass Kampfpanzer werden modernisiert, modifiziert, aber wie häufig muss man trainieren, dass man wirklich sattelfest ist sozusagen im Kampfpanzer? Wie oft trainiert ihr da?
00:33:54: Naja, wir haben unsere jährlichen Abläufe sehr wohl, die, was wir durchführen, damit wir auf Stand bleiben. Es ist natürlich einmal mehr und einmal weniger, das ist vorher schon erwähnt worden. Wir haben natürlich viele Grundwehrdiener, wir haben viele andere Dinge, was wir auch zu tun haben, wo man jetzt sagen muss, man kann da nicht immer drauf sitzen, jetzt sind die Nutzungsverleihungen, es sind viele Fahrzeug weg.
00:34:16: Da verschiebt sich eher die Aufgabe im Momentanen, aber man versucht sich schon selbst immer wieder mit gewissen Dingen zu konfrontieren, dass man einfach das nicht verlernt.
00:34:32: Wenn man mal drauf gesessen ist und das einmal ordentlich gelernt hat, dann ist es wie Radfahren, das verlernt man nicht. Sicher muss man vielleicht schauen, wo sind jetzt die Schalter genaue, was wenn man länger nicht drauf ist. Aber ich glaube, dass es bei uns ganz gut angehabt wird, so dass er jeder seine Arbeit machen kann, weiß, wo er was machen sollt.
00:34:51: Das Kader auf alle Positionen immer wieder mal tätig ist, nicht nur als Kommandanten. Ich glaube, dass das wichtig ist und das funktioniert eigentlich ganz gut.
00:34:59: Roland wie ist das bei dir?
00:35:01: Bei uns ist es so, für die Tourmantwannentechniker gibt es Ausbildungskurse, die sind mehrere Wochen, Monate lang.
00:35:09: Die durchläuft natürlich jeder Techniker, sei es jetzt die Techniker bei der Truppe oder bei der Basisinstandsetzung sind, egal welche.
00:35:19: Aber das beste Training ist die Echtzeit-Fehlersuche, wenn ein Schadfahrzeug reinkommt und keiner weiß, warum der Schaden drauf ist oder welcher Schaden das ist.
00:35:29: Das Suchen dieser Fehler, das ist schon Training genug und das hält die Leute auch fit dabei.
00:35:34: Und was macht der Kommandant, dass er am Zahn der Zeit bleibt?
00:35:37: Zu selten Echtpanzer fahren, das muss ich zugeben, aber wir haben ein Simulation-System, auch hier vor Ort, wir haben die Ausbildungsanlage-Tourm,
00:35:47: wir haben die Schießsimulator, wo es sehr viel Tätigkeiten immer wieder wiederholen kann.
00:35:52: Wir fahren nach Zwölfaxing, haben dort weitere Möglichkeiten des Trainings, der Schweiz, auch am Simulator, der ein Leopard-Simulator ist.
00:36:02: Also mit Simulation-Systemen kann ich mir sehr gut drüberhalten, wenn es passt, schnappe ich mir heute zum Beispiel in Matthias und sage,
00:36:11: jetzt fahren wir am Tag aus, am Übungsplatz und wenn es nur der Übungsplatz hier in Wels ist, wo wir einfach Dinge wieder tun.
00:36:18: Also wenn ich da einwerfen darf, unser Herr Oberst ist immer einer, der sein Fahrzeug haben will wenns irgendwie geht.
00:36:25: Wir haben das oft genutzt, das ist nicht gelungen, das versucht wirklich sehr, sehr oft, das schätzt mir für uns, dass sie da nicht absurden,
00:36:34: sagen wir jetzt mal, dass wir da wirklich auch das stimmt.
00:36:37: Also auch für die Zuhörer daheim, es freut mich wirklich, dass da drei Persönlichkeiten und diesen Tisch sitzen, die wirklich für ihre Arbeit brennen
00:36:44: und auch ein Strahlen jetzt im Gesicht haben. Damit würde ich auch sagen, ich lasse euch gerne weiterarbeiten.
00:36:50: Ich bedanke mich für die spannenden Einblicke, kann die Zuhörer nur dazu einladen, bei der nächsten Gelegenheit beim Tag der offenen Tür,
00:36:57: Nationalfeiertag, sich ein Herz zu fassen, den Kampfpanzer mal zu besichtigen, vielleicht auch hineinzuschauen, hineinzukraxeln.
00:37:04: Und ich freue mich generell, wenn wir uns das nächste Mal wieder hier beim Podcast hören und dann auch ihr wieder herhört.
00:37:12: [Musik]
00:37:20: Das war HEERgehört, der Bundesheer Podcast. Weitere Infos findet ihr in den Show Notes.
00:37:27: [Musik]
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